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4.1.2. Transportabschätzungen
Die angestrebten Transportbilanzen sind auf der Grundlage geo-
strophischer Stromfeldabschätzungen möglich, wenn auch mit
gewissen Vorbehalten.
Die Genauigkeit der eingesetzten Druck- Temperatur- und Leit
fähigkeitssensoren läßt Fehler von ± 3 cm/s in den geostrophi-
schen Geschwindigkeiten zu.
Es wurde erwartet, daß die größte räumliche Variabilität des
Massenfeldes innerhalb der oberen 2000m, in der Tiefenschicht
des MW-Ausstromes zwischen 800m und 1300m, auftritt. Die tiefer
gehenden Messungen werden hier nicht berücksichtigt, da ihre
sinnvolle Auswertung die Einbeziehung von Fremddaten erforder
lich macht.
Als Referenzniveau P 0 für die "Nullschicht" wurde die von FIEKAS
et al. (1992) vorgeschlagene Anpassung in Abhängigkeit von der
Breite (<j>) und Länge (X) verwendet.
P 0 (dbar) = 1200+0.69((J)-32.9) 2 + 700 exp {- [ (<|>-37) 2 +(1+14) 2 ]/40}
Die errechneten Nettotransorte, normal zu den Schnitten, sind
folgendermaßen zusammengestellt:
Für jeden Schnitt wurden die Transporte symbolisch durch Pfeile
in zwei schematische Boxen eingetragen (Abb 4.2).
Für den Fall EBC2 ergibt sich für die oberen 2000m summarisch
ein Einstrom von 6,4 Sv in die Box hinein. Lediglich im Süden
wurde ein Ausstrom von 3.2 Sv errechnet. Es resultiert ein
Nettoeinstrom von etwa 3,2 Sv. Der Vergleich der Transporte
durch die Schnitte EBC2zn und EBC2znc legt nahe, daß der süd
wärts gerichtete Nettobeitrag vorrangig aus Gebieten westlich
von 14°W resultiert, da östlich davon ein schwacher Nordtrans
port von 0,2 Sv errechnet worden ist. Im Gegensatz dazu domi
niert auf 32°N ein nach Süden gerichteter Transport durch die
Schnitte EBC2zs und EBC2zsc. Dieser Transport verringert sich
offensichtlich mit zunehmender Entfernung zur Küste.
Der nach Westen gerichtete Transport durch die Öffnung des
Golfes von Cadiz (EBC2me) ist mit 2,2 Sv annähernd gleich groß