Bemerkung.
1. Um von den Eis-Verhältnissen im Kattegat ein richtiges Bild zu erhalten, thut
man gut, die Kugel - Signale (auf d. alten Ltth.) mit den Tafel-Signalen (am neuen Ltth.)
stets zu vergleichen. Wenn daher auf dem alten Leuchtthurm die Signale gehisst sind,
dass die Feuerschifte im Kattegat ihre Station verlassen haben, so kann immerhin auf Eis
gerechnet, sollten jene Tafel-Signale auch nicht sichtbar sein.
2. Erscheint das Hülfs - Leuchtfeuer (am neuen Ltth.) weiss oder grün, wodurch
angezeigt wird, dass das Trindelen-Eeuerschiff seine Station verlassen hat, so kann man mit
Sicherheit darauf rechnen, auch das Kobbergrundeu-Feuerschift' nicht mehr auf der Station
anzutreffen; denn die allgemeine Vorschrift bestimmt, dass dieses Feuerschift’ früher, als
jenes einzuziehen ist. In diesem Falle kann auch angenommen werden, dass das Knoben-
Feuerschiff sich nicht mehr auf der Station befindet und wird dann das Hülfs-Leuchtfeuer
im A nholt-Leuc h t thurme angezündet sein.
3. Näheres über die Eis-Verhältnisse und die Feuerschiffe im Kattegat erhält man
durch Auswechselung von Signalen mit der Semaphoren - Station auf Skagen. (Siehe No.
271 u. 272 d. diesj. „Nachr. f. Seef.“, die Signal-Station betreffend.)
Nach der Bekanntmachung des Königlich Dänischen Marine - Ministeriums, datirt
Copenhagen, d. 3. Novbr. 1871.
(Mitth. iles Deutschen Oeneral-Consulats in Copenhagen.)
II.
Skagerak. — Deutsche huste.
332. Errichtung von Sturm-Signaien bei der Signal-Station auf Skagen.
(Yergl. „Berlingske Tideude“ No. *285)
Seit dem 1. December dies. J. besteht bei der Signal-Station auf Skagen die Ein
richtung, dass daselbst bei herannahendem Sturm oder sonstigem Unwetter in der Nordsee
und im Kattegat Täg-Sturmsigale nach telegr. Berichten des Meteorolog. Bureaus zu
Christiania gemacht werden. Dieselben werden an der Gattei des Signalmastes der Station
gehisst und bleiben von der Anmeldung ab 36 Stunden lang ausgesetzt.
Die Signale geschehen vermittelst eines Cylinders (Trommel) und eines Kegels.
Befindet sich der Kegel mit nach Unten gerichteter Spitze unterhalb des Cylinders, so
kann auf einen Sturm aus südlicher Lichtung gerechnet werden. Ist dagegen der Kegel
mit nach Oben gerichteter Spitze über dem Cylinder gehisst, so darf man einen Sturm
aus nördlicher Richtung erwarten. Kann die Richtung eines im Anzuge begriffenen Stur
mes nicht angegeben werden, so ist nur der Cylinder sichtbar.
Da die Andeutung eines herannahenden Sturmes nur auf Voraussetzungen basirt, so
kann auf das Eintreffen desselben selbstverständlich nicht mit Sicherheit gerechnet wer
den, und bleibt es Jedem selbst überlassen, von den Signalen geeigneten Gebrauch zu machen.
Die meisten Stürme in der Nordsee und im Kattegat setzten mit südlichem Winde
ein. Südliche Stürme gehen gewöhnlich bis nach West herum. Vielen Stürmen, und mei
stens den stärksten, gehen veränderliche Winde aus den Richtungen zwischen NW. und
Nord voran.
(Mitth. des Deutschen (ienernl-Consulats in Copenhagen.)