Messvorschrift für die quantitative Bestimmung der Wirksamkeit von Schalldämmmaßnahmen
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5.6 Beispielkonfigurationen
Zielsetzung ist, schallreduzierende Maßnahmen räumlich integral beurteilen zu kön
nen. Daher ist es die Aufgabe des Akustikers, eine geeignete Konfiguration mit reprä
sentativen Messpunkten zu ermitteln.
h
Abbildung 1. Koordinatensystem.
Folgende Fragen müssen u. a. beantwortet werden:
a) Wie stellt man sicher, dass vergleichbare Geräuschsituationen, sprich Quellpe
gel miteinander verglichen werden?
b) Ist die Schallabstrahlung tiefenabhängig? Liegt eine Radialsymmetrie vor?
c) Flat die Maßnahme eine radialsymmetrische Wirkung?
d) Ist die Maßnahme in ihrer Wirkung tiefenabhängig?
Zu a) und b):
Um die Vergleichbarkeit zu gewährlisten, ist es unabdingbar, Kenntnisse über die je
weiligen Quellpegel in Abhängigkeit von der Rammenergie, Pfahltiefe, Bodeneigen
schaften, etc. zu haben, da das Verfahren darauf angewiesen ist, repräsentative Ge
räuschsituationen mit und ohne Maßnahme zu vergleichen. Sofern das Wissen nicht
vorliegt, können Vormessungen an einem Pfahl ohne Maßnahmen erfolgen. Für die
eigentliche Vermessung sind dann vergleichbare zeitliche Abschnitte bzgl. der Quell
pegel zu verwenden.
Konfiguration 1:
Ist man sich sicher, dass die Maßnahme radialsymmetrisch wirkt und von der Tiefe
unabhängig ist, reicht es aus, zwei Messpositionen in zwei Entfernungen zu verwen
den. Die Messungen müssen zeitgleich durchgeführt werden. Die zweite Entfernung
dient als Kontrolle, ob die ermittelten Pegeldifferenzen vergleichbar sind. Ist dieses
so, kann von einer Charakterisierung der Maßnahme ausgegangen werden.
In Abbildung 2 ist eine Konfiguration dargestellt, wobei symbolisiert wurde, dass das
Hydrofon bodennah bzw. in der Mitte der Wassersäule positioniert wird. Es wird emp
fohlen, bei dieser Art der Untersuchung ein drittes Hydrofon in einem Aspektwinkel
von 90 Grad zu positionieren, um die Annahme der Radialsymmetrie erhärten zu
können.