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Schadstoff-Sediment-Parameter Beziehung
4.2 Schadstoff - Sediment-Parameter Beziehung
Anschließend an die Betrachtung der Korrelation innerhalb der Schadstoffe
sollte eine mögliche Abhängigkeit der Schadstoffe von ihren sediment-charak-
terisierenden Begleitparametern (TOC, Korngröße) untersucht werden.
Während ein Teil des Sedimentes aus einer grobkörnigen, chemisch weitgehend
inerten Sandfraktion besteht, bietet die feinere Sedimentfraktion, durch seine
große Oberfläche, Schadstoffen eine besondere Möglichkeit der Anreicherung
und kann wegen ihrer Mobilität überproportional zu den Transportprozessen
beitragen. In dieser Feinkornfraktion ist auch der größte Teil der organischen
Kohlenstoffverbindungen (TOC) zu finden, was zu einer zusätzlichen Ab
sorptionsmöglichkeit führt.
Die Korrelation der Schadstoffe zum TOC-Gehalt ist mäßig und abhängig von
der Schadstoffgruppe (Tab. 4). In den Abbildungen 5 und 6 sind für die Leit
substanzen der CKW und der PAK die Korrelationen zum TOC für verschiedene
Seegebiete dargestellt, wobei die Deutsche Bucht meist die beste Korrelation
zum TOC aufweist. Auffallend sind die deutlich höheren PAK Konzentrationen
einiger Ostsee Stationen im Vergleich mit Stationen ähnlichen TOC Gehaltes.
Als zusätzliche Quelle sind hier das erhöhte Schiffsaufkommen in der Kieler
Förde (Station 71OA) sowie der Eintrag aus der Oder (St710) zu nennen.
Ob und in welchem Maße eine Korrelation der Schadstoffe mit dem TOC-Gehalt
gegeben ist, liegt nicht nur an der Breite des Konzentrationsbereiches des
TOC, sondern auch an dessen chemischer Zusammensetzung. Die Art und
Quelle des organischen Materials kann sehr unterschiedlich sein und beein
flusst die Adsorption von Schadstoffen in unterschiedlicher Stärke (Burgess
et al. 2001). Da dieser qualitative Einfluss bei den Korrelationsanalysen keine
Berücksichtigung findet und der Summenparameter TOC nur die Menge an
organischem Material wiederspiegelt, ist nur eine mäßige Korrelation zu be
obachten. Bei einer räumlichen Eingrenzung der Daten, wie beispielsweise in
Abb. 7 für die Station der Weißen Bank kann die Korrelation durchaus besser
werden, da in einem engeren Gebiet eine geringere chemische Variabilität des
TOC plausibel ist; bemerkenswert ist allerdings die immer noch hohe quantita
tive Variabilität.