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Full text: 55: 20 Jahre Monitoring organischer Schadstoffe in Sedimenten der Deutschen Bucht

Ergebnisse und Diskussion 
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4 Ergebnisse und Diskussion 
4.1 Stoffliche Aspekte, Ableitung von Leitsubstanzen 
Gegenwärtig überwacht das BSH routinemäßig 30 organische Substanzen im 
Sediment, die aufgrund ihrer Umweltrelevanz von besonderer Bedeutung sind. 
Aufgrund der Vielzahl an Verbindungen, die Im Messprogramm bestimmt wer 
den, wird eine detaillierte Aus- und Bewertung für alle Stationen und Gebiete 
leicht unübersichtlich. Mit einer Reduzierung der gemessenen Substanzen auf 
sogenannte Leitsubstanzen, die als „Indikatorsubstanzen“ repräsentativ für 
Schadstoffklassen oder Substanzgruppen stehen, sollen Belastungsschwer 
punkte sowie Änderungen In der Konzentration einfacher und effektiver erkannt 
werden. Das Verfahren der Clusteranalyse soll genutzt werden, um qualitativ 
die Ähnlichkeiten (geringe Entfernung) und Unterschiede (große Abstände) der 
Eigenschaften zwischen den einzelnen Substanzen herauszustellen. Mit Hilfe 
der Korrelationsanalyse werden anschließend Innerhalb der ermittelten Haupt 
gruppierungen unter quantitativen Aspekten Leitsubstanzen präzisiert, die 
jeweils die wesentlichen physikalisch-chemischen Eigenschaften, Schadstoff 
quellen und Eintragspfade einer Gruppe von Schadstoffen Im Sediment wieder 
spiegeln. 
Bei ähnlich guter Korrelation Innerhalb einer Gruppe wurden bevorzugt die 
Substanzen als Leitsubstanzen ausgewählt, für die von der OSPAR Kommis 
sion bereits EAC (Environmental assessment criteria) oder BAC (Background 
assessment concentration) festgelegt worden sind. 
Auf diese Weise wurde versucht, sowohl das Umweltverhalten als auch die 
Umweltbewertung mithilfe der Leitsubstanzen repräsentativ abzubilden, ohne 
jede einzelne Substanz betrachten zu müssen. 
4.1.1 Identifizierung von Leitsubstanzen 
Clusteranalyse 
Mittels hierarchischer Clusteranalyse wurden 8 Hauptgruppen von Schad 
stoffen identifiziert, die sich voneinander so weit unterscheiden, dass für diese 
Gruppen jeweils eine oder mehrere eigene Leitsubstanzen ermittelt werden 
müssen (Abb. 4)*. Diese Gruppen bestehen sowohl aus Einzelsubstanzen (z. B. 
HCB, g-HCH, Naphthalin) als auch aus Schadstoffgruppen (DDX, PCB, nieder 
molekulare aromatische PAK, höher molekulare aromatische PAK, alkylierte PAK). 
Die Substanzen g-HCH und HCB scheinen ein eigenständiges Verhalten zu 
haben, da sie sich aufgrund Ihrer chemischen Struktur sowie Ihrer physlkallsch- 
Die Substanzen a-HCH, b-HCH und pp-DDT, bei denen mehr als die Hälfte der gemessenen Proben unterhalb der jeweiligen 
Bestimmungsgrenze lagen, wurden von der Clusteranalyse ausgenommen.
	        
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