4 Vorwort
Die Leitung des BSH: von oben nach unten:
Jörg Kaufmann, Abteilungsleiter Schifffahrt; Rainer Fröhlich, Leiter
Zentralabteilung; Monika Breuch-Moritz, Präsidentin; Dr. Bernd Brügge,
Leiter Meereskunde; Dr. Mathias Jonas, Leiter Nautische
Hydrographie, Vizepräsident
Deutsche Seewarte, und nach dem 2.
Weltkrieg gingen die maritimen Aufgaben
im Westen auf das Deutsche Hydrographi
sche Institut (DHI) über und im Osten auf
mehrere andere Institutionen, insbeson
dere den Seehydrographischen Dienst der
DDR.
1990 wurde das DHI mit dem ehemaligen
Bundesamt für Schiffsvermessung, einigen
Schifffahrtsaufgaben aus dem Bundesmi
nisterium für Verkehr und im Rahmen der
deutschen Wiedervereinigung mit entspre-
chenden Institutionen der DDR unter dem
Namen „Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH)“ zusammengefasst.
Aus einem ursprünglich wissenschaftlich
ausgerichteten Institut entstand unter der
Leitung von Professor Ehlers eine zentrale
Behörde, die Verwaltung und angewandte
Wissenschaft erfolgreich verbindet.
Die Entstehung des BSH fällt in eine Zeit,
die zu den historisch interessantesten
Phasen der Neuzeit gehört: Der Fall der
Mauer und die Wiedervereinigung
Deutschlands ermöglichten, dass neueste
Techniken, die vorher dem Militär Vorbe
halten waren, in die zivile Nutzung über
führt werden konnten. Unser Vermes-
sungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff
DENEB erhielt zum Beispiel als erstes
„ziviles“ Schiff ein ursprünglich militärisch
genutztes Echolot.
1990 markiert auch den Beginn der
Informations- oder Wissensgesellschaft.
Damals wurde das Internet für die kom
merzielle Nutzung freigegeben. Im August
1991 ging die erste Internetseite weltweit
online - und schon im Jahr 1991 stand im
BSH ein Intranet zur Verfügung.
Nicht nur die Arbeit des BSH hat sich
seither maßgeblich verändert. Die großen
Rechenkapazitäten haben Möglichkeiten
der Darstellung, der Datenanalyse und
der Modellierung geschaffen, von denen
wir vor 25 Jahren noch nicht einmal zu
träumen wagten. Elektronische Seekarten
bieten weit mehr als Papierdarstellungen.
Aus Vermessungsdaten, ozeanographi-
schen Messnetzen oder Programmen wie
Copernicus, die auf Satellitentechnologien
zugreifen, aber auch aus zum Teil über
100 Jahre alten Messreihen können wir
immer mehr relevante Informationen über
Meere und Klimaveränderungen gewin
nen. Gerade die Mehrfachnutzung vieler