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Full text: Jahresbericht 2002

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Beobachten + Vorhersagen 
dafür erforderlichen Angaben von den meereskundli- 
chen Einrichtungen einholen. 
Zentrale Datenaufbereitung 
Zur Sicherung eines gleichbleibend hohen Qualitäts 
niveaus und zur Optimierung der Arbeitsabläufe wer 
den meeresphysikalische Daten wie Temperatur, 
elektrische Leitfähigkeit oder Strömung im BSH zen 
tral nach festgelegten Standards aufbereitet. Dazu 
gehören sowohl Daten schiffsgebundener Messsys 
teme (wie z.B. von CTD-Sonden, des geschleppten 
Delphin-Systems oder von im Schiff eingebauten 
Thermosalinographen) als auch von verankerten 
autonom registrierenden Geräten (wie Strömungs 
messern oder TS-Sonden). Technische Grundlage ist 
eine im BSH entwickelte eigene Software. Die Quali 
tätsstandards wurden anwendungsbezogen ent 
wickelt und orientieren sich am Erkenntnisstand inter 
nationaler Programme. Im Berichtsjahr haben sich 
Hard- und Softwareeinsatz erneut im Seeeinsatz be 
währt und damit wissenschaftliche Analysen bereits 
unmittelbar nach der Messung an Bord ermöglicht. 
Auch die stündlich übertragenen Messwerte aus 
dem MARNET-Messnetz werden zentral aufbereitet 
und sofort an die Datennutzer weitergereicht sowie in 
das Internet und zu den meteorologischen Hauptter 
minen über das Globale Telekommunikationsnetz 
(GTS) der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) 
weltweit verteilt. Das BSH ist der deutsche Knoten für 
Empfang und Verteilung ozeanographischer Echtzeit 
daten über das GTS. Im Rahmen des „Sea Net Data 
lnterface”-Projekts (SNDI) wurde der Betrieb zum 
Echtzeitdatenaustausch zwischen dem BSH und den 
Betreibern ähnlicher Messnetze in Belgien, den 
Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen 
in zwei Testphasen im September und Dezember 
intensiv auf seine „Alltagstauglichkeit” getestet. Seit 
Ende des Jahres erfolgt der Datenaustausch für die 
ersten Stationen im Routinebetrieb. 
Aufbau eines Meereskundlichen Daten-, 
Informations- und Analysesystems (MEDIAN) 
Das BSH hat damit begonnen, den Daten- und Infor 
mationsfluss für die Meereskunde zu optimieren, um 
den steigenden Anforderungen hinsichtlich der Ver 
fügbarkeit und Aktualität von Daten und Produkten 
noch besser gerecht zu werden. Die meereskundli 
chen Datenbestände des BSH sind neu zu strukturie 
ren und in einer zentralen Datenbank nach dem 
„Data Warehouse”-Prinzip für die fachübergreifende 
Verwendung zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört 
auch die Entwicklung eines skalierbaren Software 
systems, das den Zugriff auf die vielfältigen Informa 
tionen erleichtert sowie deren Visualisierung und 
Interpretation bei der Bearbeitung wissenschaftlicher 
Probleme, bei Auskunftstätigkeiten, Planungen und 
Entscheidungsfindungen unterstützt. 
Deutsches Ozeanographisches Datenzentrum 
Das Deutsche Ozeanographische Datenzentrum 
(DOD) im BSH archiviert als nationales Datenzentrum 
die meereskundlichen Messdaten und Zusatzinfor 
mationen deutscher Forschungs- und Überwa 
chungsreisen. Im Jahr 2002 gingen 77 Datenliefe 
rungen von einzelnen Reisen oder größeren Projek 
ten ein. Die Daten werden in der Meeresumwelt- 
Datenbank (MUDAB) gespeichert, die seit 14 Jahren 
gemeinsam mit dem Umweltbundesamt betrieben 
wird. Den größten Anteil des Datenzuwachses 2002 
von insgesamt 12 Millionen Daten hatten die Daten 
der „alten” Feuerschiffe, die bislang nur als sequenti 
elle Dateien aber nicht in einer Datenbank verfügbar 
waren. Neu entwickelt wurde die Aufnahme von
	        
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