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Full text: Jahresbericht 2005

Beobachten + Vorhersagen 
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an europäische Rahmenbedingungen zur Umsetzung 
der Wasserrahmenrichtlinie fortgesetzt. Für die 
Europäischen Meeresstrategie sind zum Schutze der 
Meeresumwelt regionale Ansätze vorgesehen. Die 
Helsinki-Kommission (HELCOM) hat dazu vereinbart, 
einen „HELCOM Baltic Sea Action Plan“ zu ent 
wickeln, der dazu beitragen soll, den Ökosystem- 
Ansatz in der Ostsee anzuwenden. Mit etwa 20 Indi 
katorberichten, in denen jährlich aktualisiert die Ent 
wicklung des Qualitätszustands der Ostsee darge 
stellt wird, informiert MONAS aktuell über Themen 
wie Wasseraustausch in der Ostsee, Sauerstoffarmut, 
Blaualgenblüten, Benthosorganismen, Schadstoffe in 
Organismen. 
Der Ausschuss „Helcom Maritime“, der in Klaipeda/ 
Litauen tagte, befasste sich mit der Entwicklung des 
„Baltic Action Plan“, mit dem ein System von Zielset 
zungen und Indikatoren als einheitliche Grundlage 
für die Beurteilung des Ökosystems Ostsee geschaf 
fen werden soll. Hieraus können dann gezielte Maß 
nahmen für die Verbesserung des Zustandes der 
Ostsee entwickelt werden. Die Umsetzung der neuen 
Konvention zur Kontrolle von Ballastwasser der 
Schiffe für die Ostsee wird gezielt vorangebracht. Die 
Bestrebungen zu einer weiteren Reduzierung von 
Luftverschmutzungen, die von Schiffen ausgehen, 
wurden intensiviert. Besonderes Augenmerk hat der 
Ausschuss dabei auf die Liegezeiten der Schiffe in 
den Häfen gerichtet. Schließlich sollen die Nutzungs 
möglichkeiten des AlS-Systems zur Schiffsidentifizie 
rung, das HELCOM im Juli 2005 zur Überwachung 
der Schiffsverkehre in der Ostsee in Betrieb genom 
men hat, erweitert werden. So könnte z.B. der nächs 
te Anlaufhafen eines Schiffes, das in die Ostsee ein 
läuft und bekanntermaßen internationale Sicherheits 
standards nicht erfüllt, eine Warnmitteilung erhalten. 
Einhüllentanker für Schweröltransporte, deren Einsatz 
nach internationaler Verständigung beendet werden 
soll, könnten besser überwacht werden. 
Zwischenstaatliche 
Ozeanographische Kommision 
(IOC) der UNESCO 
Die Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kom 
mission (IOC) der UNESCO koordiniert die routine 
mäßige Beobachtung der Weltmeere, unterstützt 
Langzeitprogramme der Meeresforschung und för 
dert die fachliche und wissenschaftliche Zusammen 
arbeit der Mitgliedsländer. 
Deutschland wird in der IOC durch das BSH ver 
treten. Die deutschen lOC-Aktivitäten werden von der 
Deutschen lOC-Sektion koordiniert. Den Vorsitz führt 
das Auswärtige Amt; die Sekretariatsgeschäfte nimmt 
das BSH wahr. Zu den Schwerpunkten der augen 
blicklichen Arbeit der IOC gehören der Auf- und 
Ausbau des Globalen Ozeanbeobachtungssystems 
GOOS, die Beobachtung und Bewertung des Auf 
tretens gefährlicher Algenblüten (IHAP), die Zusam 
menarbeit bei der globalen Erfassung der ozeani 
schen Bedingungen für die Rolle der Weltmeere im 
C0 2 -System (IOCCP) und die Verbesserung der 
fachlichen Zusammenarbeit mit den Mitgliedsländern 
der Dritten Welt. 
Der Tsunami im Indischen Ozean forderte die IOC 
als zuständige VN-Einrichtung besonders. In seiner 
Folge wurden die existierenden Regionalsysteme 
überprüft und der Aufbau zusätzlicher Systeme in 
anderen Regionen in die Wege geleitet. Wegen des 
großen deutschen Engagements beim Aufbau eines 
Tsunamiwarnsystems für den Indischen Ozean 
(IOTWS) wurde das Sekretariat stark in Anspruch ge 
nommen. Die Vollversammlung der IOC im Juni 2005 
beschloss eine verstärkte Ausrichtung auf den Auf- 
und Ausbau sowie den Betrieb der bestehenden 
Ozeanbeobachtungssysteme.
	        
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