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Full text: Jahresbericht 2005

Beobachten + Vorhersagen 
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mungen, Wassertemperatur, Salzgehalt und Eisbe 
deckung berechnet. Nach Abschluss der Vorher 
sageläufe stehen dazu Prognosen für die nächsten 
72 Stunden zur Verfügung. Die Ergebnisse des 
Strömungsmodells sind die Basis für die Ausbrei 
tungsmodelle, die bei Unfällen auf See Driftprog 
nosen liefern. Ein zusätzliches Staumodell wird für 
den Wasserstandsvorhersage- und Sturmflutwarn 
dienst betrieben. 
Die Modellsimulationen basieren auf meteorologi 
schen Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes 
(DWD). Für die Berechnung der Salzgehaltsvertei 
lung werden aktuelle Abflussdaten berücksichtigt, 
die für die deutschen Flüsse von der Wasser- und 
Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie für den 
Ostseeraum vom Schwedischen Meteorologischen 
und Hydrologischen Institut bereitgestellt werden. 
Simulationsergebnisse des Strömungsmodells wur 
den 2005 u.a. an Behörden, Universitäten, die 
Deutsche Marine und Firmen weitergegeben. Die 
täglichen Strömungsprognosen werden zudem der 
Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger 
zur Verfügung gestellt, um die Suche nach Schiffbrü 
chigen zu optimieren. Zur Verbesserung der Vorher 
sagen werden die Modelle kontinuierlich weiterent 
wickelt. 2005 lag ein Schwerpunkt auf der Entwick 
lung einer neuen Modellversion mit verbesserter 
Gitterauflösung und Numerik. 
Erdmagnetfeld 
Informationen über die Missweisungen und deren 
Änderungen, die durch das Magnetfeld der Erde ver 
ursacht werden, sind weiterhin für die Seeschifffahrt 
wichtig. Das BSH aktualisiert daher laufend den Atlas 
über die Störgebiete und die Gebiete unsicherer 
Missweisung sowie die entsprechenden Seehand 
buchbeiträge, berechnet entsprechende Werte für 
die Darstellung In Seekarten und stellt Isogonenkar- 
ten her. Darüber hinaus werden Auskünfte über Miss 
weisung und andere Komponenten des Erdmagnet 
feldes, deren jährliche Änderungen sowie die Lage 
der Magnetpole und Normalfelder erteilt. 2005 wur 
den Missweisungsangaben für ca. 100 Seekarten 
neu berechnet und 12 Isogonenkarten aktualisiert. 
Meereskundliche Untersuchungen 
Das BSH untersucht den Zustand von Nord- und 
Ostsee Im Rahmen von Überwachungs-Programmen. 
Als Randmeere des Atlantischen Ozeans stehen sie 
unter vergleichsweise starkem Einfluss des Men 
schen: Ihre Wassereinzugsgebiete mit hohen Besied 
lungsdichten, Intensiver landwirtschaftlicher Nutzung 
und starker Industrialisierung sind Ursache für die 
Einleitung von Nähr- und Schadstoffen In Flüsse und 
Meer sowie für einen zunehmenden Schiffsverkehr 
und eine Intensive Befischung. Die Überwachung 
von Nord- und Ostsee wird Im Rahmen des Bund/ 
Länder-Messprogramms (BLMP) und nach dem 
Strahlenschutzvorsorgegesetz (StrVG) durchgeführt 
und Ist In die Internationalen Arbeitsprogramme des 
OSPAR-Überelnkommens (Übereinkommen zum 
Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks) und 
des Helslnkl-Überelnkommes zum Schutz der Ostsee 
(HELCOM) eingebunden. Hauptziel der Überwa 
chung durch das BSH Ist die Untersuchung der 
räumlichen Verteilung und zeitlichen Entwicklung der 
Nähr- und Schadstoffbelastung In der deutschen 
Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). In der west 
lichen und zentralen Ostsee werden meereskund 
liche Untersuchungen und die Überwachung Im Auf 
trag des BSH durch das Leibnitz-I nstitut für Ostsee 
forschung In Warnemünde (IOW) durchgeführt. Für 
die meereskundllchen Untersuchungen Innerhalb der 
12-Seemellen-Grenze sind die Länder zuständig. 
Die Überwachung der Meeresumwelt erfolgt haupt 
sächlich durch regelmäßige Fahrten mit BSH- 
Forschungsschlffen, auf denen ozeanographlsche
	        
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