,Wir kommunizieren immer Meer“ - Internationale Zusammenarbeit 61
den C0 2 -Gehalt des Meerwassers konti
nuierlich zu messen. Die Veränderung des
Kohlendioxidgehaltes im Meerwasser gibt
Hinweise über die Versauerung und damit
auf mögliche Gefährdung des Ökosystems
Meer. Erste Auswirkungen der Ozeanver
sauerung etwa auf Kaltwasserkorallen und
Kieselalgen (Diatomeen) sind in unseren
Breiten Inzwischen erkennbar.
Mit dem Küstenradar Strömungs
änderungen und Monsterwellen
auf der Spur
Vorgestellt wurde auch der Einsatz eines
Küstenradars mit einer Reichweite von bis
zu 100 Kilometern. Das Radar liefert
kontinuierlich Daten über die Strömungs
verhältnisse in der Deutschen Bucht.
Diese Informationen werden In einem
Strömungsmodell verwertet und dienen der
Routenberatung von Schiffen, der Berech
nung von Wasserständen oder Unterstüt
zung der Arbeiten In Windparks.
Wlssenschaftlerlnnen und Wissenschaftler
führten zudem neue Einsatzmöglichkeiten
satellitengestützter Radare für die operatlo-
nelle Ozeanographie vor. So verfügen die
Radarbilder Inzwischen über eine deutlich
höhere Auflösung, die den Seegang auch
In Küstennähe sehr viel detaillierter als
früher erfasst. Damit können heute unter
anderem auch die „Monsterwellen“ erfasst
werden, die mit der bisher zur Verfügung
stehenden Technik nicht erkennbar waren.
Schifffahrt, Offshore-Industrle und Küsten
schutz profitieren von den verbesserten
Vorhersagen.
Auch Anforderungen an die Dienste, die
das europäische Erdbeobachtungssystem
„Copernicus“ (ehemals GMES) bereitstellt,
wurden diskutiert. Die Diskussion zielte auf
eine möglichst anwenderfreundliche
Weiterentwicklung der Dienste. „Coperni
cus“ soll den Zustand der Umwelt an Land,
auf dem Meer und in der Atmosphäre
überwachen und Veränderungen beob
achten. Es ist die erste umfassende euro
päische Infrastruktur, die dauerhaft Daten
zur Erdbeobachtung und Geoinformatlonen
zur Verfügung stellt. Diese werden auch für
die Überwachung des Klimas und seiner
Veränderungen sowie für Katastrophen-
und Krisenmanagement eingesetzt.