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Full text: Jahresbericht 2013 - Umweltschutz im Seeverkehr

16 Umweltschutz im Seeverkehr - das Jahr 2013 
Mit der Richtlinie fordert die EU die Mit 
gliedstaaten auf, neben der Prüfung von 
Dokumenten und Kraftstofflieferanten auch 
an Bord Probeentnahmen zur Kontrolle der 
Schwefelgehalte in Schiffskraftstoffen 
durchzuführen. 
Bis zum 31. Dezember 2014 gelten also 
weltweit drei Grenzwerte für Schwefel- 
emlssionen: maximal 3,5 Prozent Schwefel 
gehalt im Brennstoff In der globalen Schiff 
fahrt, ein Prozent in den SECAs und 0,1 
Prozent in den europäischen Häfen. Für die 
Schifffahrt kann dies auch bedeuten, drei 
unterschiedliche Treibstoffe zu bunkern. 
„Green Shipping“ 
Die neuen und strikten Umweltregularien 
der IMO und der EU, verbunden mit einem 
neuen Blick auf alternative Energien, aber 
auch Eigeninitiativen aufgrund der Schiff 
fahrtskrise haben ein Umdenken In der 
maritimen Industrie ausgelöst. Sie ent 
wickelt zunehmend Innovative Technolo 
gien und Konzepte, die das sogenannte 
„Green Shipping“, eine effizientere und 
umweltfreundlichere Schifffahrt, zum Ziel 
haben. Eine Reihe von Maßnahmen zielt 
dabei auf Reduktion von Schiffsemissionen 
durch Treibstoffeinsparung, angefangen bei 
der Verringerung der Reisegeschwindigkeit 
(Slow Steaming), der Optimierung des 
Designs von Schiffsrümpfen, Propellern 
und Rudern über Lösungen für ein verbes 
sertes Energiemanagement bis hin zu 
neuartigen Beschichtungen des Unterwas 
serschiffes. Andere Überlegungen betreffen 
den Einsatz alternativer Kraftstoffe wie 
Flüssiggas (Liquefied Natural Gas - LNG). 
Weitere Initiativen befassen sich zurzeit mit 
der Verminderung von Geräuschemissio 
nen oder dem Eintrag ortsfremder Organis 
men In das Wasser durch Ballastwasser. 
IMO Instrumentarien für eine 
Reduktion der Schiffsemissionen 
Die IMO hat Instrumentarien für eine 
Reduktion der Schiffsemissionen aus 
gearbeitet. Seit dem 1. Januar 2013 ist 
die Erstellung eines Schlffsmanage- 
ment-Plans zur Energie-Effizienz (Ship 
Energy Efficiency Management Plan - 
SEEMP) für Schiffe, die eine Bruttoraum 
zahl (BRZ) von mehr als 400 haben, 
verpflichtend. 
Der Plan umfasst die kontinuierliche 
Planung von Energiesparmaßnahmen, 
deren praktische Einführung an Bord, die 
Beobachtung der Umsetzung Im Betrieb 
und den Nachweis, ob die Maßnahmen 
wirken. Denkbare Maßnahmen zur 
Verbesserung der Energieeffizienz sind 
zum Beispiel Außenhautreinigung, 
regelmäßige Hauptmaschinenwartung, 
Trimm-Optimierungen oder Einhaltung 
konstanter Reisegeschwindigkeiten durch 
wetter-, strömungs- und tidenoptimiertes 
Routing. Zu Letzterem tragen Initiativen 
wie die E-Navlgatlon bei, an deren 
Entwicklung das BSH maßgeblich be 
teiligt Ist. 
Zum 1. Januar 2013 traten auch die 
Ergänzungen zu Annex VI des MARPOL- 
Übereinkommens in Kraft, die die Errech 
nung des Energle-Effizlenz-Design-Index 
(Energy Efficiency Design Index - EEDI) 
für neue Schiffe vorschreibt, die größer als 
400 BRZ sind. 
Mit dem EEDI wird die Kllmabilanz eines 
Schiffdesigns berechnet, also das Verhält 
nis zwischen Schiffsemission und Trans 
portkapazität. In die Bewertung fließen 
auch die Einsatzbedingungen des Schiffes, 
spezielle Entwurfselemente und die 
Verfügbarkeit Innovativer Energieeffizienz
	        
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