HN 98 — 06-2014 — Forschung & Entwicklung
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terte Umfeld raumbezogener georeferenzierter
Anwendungen:
• Datenmanagement (einschließlich Definition
und Beschreibung),
• Akgulsltlon, Prozesslerung, Analyse, Zugriff
und Darstellung,
• Datenübertragung zwischen Systemen und
Nutzern.
S-100 kann deshalb eine Vielzahl von modernen
Anwendungen für hydrographische Informatio
nen abdecken: Bilddaten, Gitterdaten, 3D- und
zeltvarlante Informationen werden In Datenforma
ten angeboten werden können, die über die klas
sische Seekartographie hinaus ganz neue Anwen
dungen erschließen.
3.1 Neue Terminologie und
neue Kernelemente
Die Anbindung von S-100 an die ISO-191 OO-Serle
macht es gegenüber S-57 erforderlich, einige De
finitionen und Strukturen zu verändern. In der Ta
belle sind die wichtigsten Benennungen In S-100
und S-57 gegenübergestellt.
S-100
S -57
Registry
Register
Keine Entsprechung
Feature
Object
Feature Attribute
Attribute
Enumerated values
Attribute values
Curve
Edge
Point
Node
Surface
Face
Feature concept dictionary
Oject catalogue
Portrayal catalogue
Keine Entsprechung
Application schema
Application profile
3.2 Die »Registry« und die Register
Das bedeutendste neue Element hinsichtlich der
Herstellung der ISO-Konformltät Ist der Aufbau
einer »Registry«, die eine hierarchisch geordnete
Struktur von Registern enthält. Für den Begriff der
»Registry« gibt es keine deutsche Übersetzung,
sie Ist als ein Onllne-Aktenschrank beschreibbar,
dessen Schubladen verschiedenen Themenge
bieten zugeordnet sind. Diese Schubladen sind
die Register. Die Register enthalten thematische
Sammlungen und Wörterbücher (dictionaries) zu
jeweils einem speziellen Schwerpunkt (domain)
des Themengebietes. Die dictionaries enthalten
den vereinbarten (standardisierten) »Wortschatz«
zur datentechnischen Beschreibung des Themen
schwerpunktes. Die IHO hat auf Ihrer Webseite
eine solche ISO-konforme »IHO Geospatial Infor
mation (Gl) Registry« Installiert (http://reglstry.lho.
Int/s100_gl_reglstry/home.php), die folgende Re
gistertypen (Schubladen) umfasst:
• Feature Concept Dictionary (FCD) Register -
Datenwörterbücher für Objekte und Attribute,
• Portrayal Register - thematische Sammlun
gen von Darstellungsregeln,
• Metadata Register - thematische Sammlun
gen für Metadatenstrukturen,
• Data Producer Code Register - Datenwörter
buch für originäre ENC-Producer-Codes,
• Product Speclficatlons Register - Sammlung
von Produktspezifikationen.
Alle Register können In Unterregister für bestimm
te Thematiken unterteilt sein, z. B: Seekartographie
(Hydro), textgebundene nautische Publikationen
(NPubs), Eisbedeckung (Ice), Seezeichen (AtoN)
und Verkehrsleitsysteme (VTS). Die Fiste der Unter
register Ist erweiterbar.
4 Welche Vorteile hat S-100?
Betrachtet man nur den Umfang der Verände
rungen In der Terminologie, erscheinen die Un
terschiede zu S-57 zunächst nicht gravierend.
Tatsächlich bietet die Umstellung auf ISO 19100
jedoch eine ganze Reihe grundlegender Vorteile,
die S-100 zu einer stark erweiterten Bedeutung In
der datenmäßigen Beschreibung der maritimen
Umwelt verhelfen könnten:
• Konformität mit ISO 19100: Neue Kompo
nenten werden nicht länger für Isolierte
Fachanwendungen entwickelt. Stattdessen
wird das Spektrum der Anwendbarkeit
hydrographischer Informationen über die
Hydrographischen Dienste und ECDIS hinaus
auf alle ISO-baslerten Fachanwendungen für
Geolnformatlonen vergrößert.
• Anwendbarkeit kostengünstiger standar
disierter Software für die Datenerzeugung
und die aufbauenden GIS-Appllkatlonen bei
niedrigeren Implementierungskosten.
• »Plug and Play«-Aktuallslerungen von
Datenformat-, Symbol- und Softwareerwei
terungen durch Erweiterungsmöglichkelten
des Kernstandards ohne die Notwendigkeit,
neue Versionen von Produktspezifikationen
zu erzeugen. Bel Änderungen des Datenmo
dells bzw. der Darstellungsregeln werden
diese Elemente In maschinenlesbarer Form
gemeinsam mit dem angepassten Datensatz
ausgeliefert. Die Applikationssoftware kann
so >vor Ort< angepasst werden.
Insbesondere der Registry-Ansatz unterstützt
diese Anforderungen viel flexibler als die bisherige
Technologie, die auf veränderte Anforderungen
an Struktur und Inhalt einer ENC nur mit erhebli
cher Verzögerung reagieren konnte:
Erweiterbare Feature Concept Dictionaries (FCDs)
Diese Datenwörterbücher verwalten jeweils erwei
terbare Definitionen von Objekten, Objektattribu
ten und - als neues Element - Aufzählungen (Enu-
meratlons) als frei kombinierbare Basiselemente
aller georeferenzlerbaren Informationen, die auf
Irgendeine Welse für den >nassen Berelch< relevant