stammen typischerweise aus punktförmigen Quellen (Klärwerken) und ihr Eintrag wird durch
das Hochwasser kaum beeinflusst.
Dieselöl oder andere Mineralölbestandteile wurden nicht in erhöhten Konzentrationen
beobachtet, denn sie sind überwiegend leicht-flüchtig und waren daher in der Wasserphase
nicht mehr nachzuweisen. Die gemessenen Kohlenwasserstoffe (n-Alkane) zeigten
ausschließlich Muster, die für natürliche Quellen typisch sind.
Nach Abklingen der Hochwasserwelle normalisierten sich die Konzentrationen und Frachten
wieder. Im August waren die Abflüsse der Elbe unter die Werte gesunken, die im Mai
gemessen wurden.
Eine Auffälligkeit wurde bei einigen Stoffen im Juli beobachtet, bei denen sich kurzzeitige
Konzentrationsmaxima zeigten. Eine Erklärung konnte bisher dafür nicht gefunden werden.
Da zu diesem Zeitpunkt die Abflusswerte bereits wieder stark gesunken waren, veränderten
sich dabei die Frachten kaum. Vermutlich besitzt das Elbewasser eine gewisse Residenzzeit
in der Tideelbe, so dass zwar der Wasserspiegel sinkt, aber nicht gleichzeitig damit der
Transport kontaminierter Wassermassen verbunden ist.
In der Deutschen Bucht wurden im Juli bei denjenigen Stoffen, die keine signifikanten
Konzentrationserhöhungen in der Elbe aufwiesen (PAK, PCB; DDT-Metaboliten und
Pharmazeutika), keine signifikanten Konzentrationsänderungen beobachtet - im Vergleich
zur erwarteten Schwankungsbreite.
Dagegen wurden signifikante Effekte auf die Konzentrationen bei den Schadstoffen
beobachtet, die in der Elbe erhöhte Konzentrationen zeigten (HCH-Isomere, Herbizide). Die
betroffenen Beprobungsstationen umfassten allerdings nur einen relativ engen Bereich in der
inneren Deutschen Bucht. Stationen außerhalb der Elbe-Fahne zeigten keine erhöhten
Werte. Im September waren die Konzentrationen gegenüber den Juli-Werten an den meisten
Stationen wieder deutlich zurückgegangen. Bei genauerer Betrachtung - insbesondere bei
Berücksichtigung der Vorjahreswerte - konnten aber auch im September noch erhöhte
Konzentrationen identifiziert werden; dies betraf insbesondere die nördlichen Stationen der
Deutschen Bucht, wo die „Hochwasserwelle“ der Elbe später durchfloss als bei den
mündungsnahen Stationen im Süden. Die Ausbreitungssimulationen wurden weitgehend
durch die beobachteten Verteilungsmuster bestätigt; dadurch konnten die
Verteilungsstrukturen auch außerhalb der beprobten Messstationen ergänzend abgeschätzt
werden.
Die in der Deutschen Bucht beobachteten Konzentrationssteigerungen waren mit einem
Faktor von 1,5 bis 10 relativ gering und lassen keine akuten ökologischen Auswirkungen
erwarten, da die Konzentrationen immer noch deutlich unter akuten ökologischen
Effektgrenzen der Stoffe liegen. Sie bewetgen sich in Bereichen, die in den beobachteten
Schwankungsbreiten der vergangenen 10 Jahre liegen. So lagen z.B. die Konzentrationen
von ß-HCH noch vor 5 Jahren in dem Bereich der jetzt durch das Hochwasser verursachten
erhöhten Konzentrationen. Für langfristige, chronische Effekte lagen die erhöhten
Konzentrationen nicht lange genug vor, so dass auch mittelfristig keine Beeinträchtigungen
erwartet werden.
Ein Vergleich der Ergebnisse mit denen des Hochwasserereignisses im Jahre 2002 (Nies et
al., 2003, [8]) ist nur eingeschränkt möglich, da für die meisten polaren Stoffe (Herbizide,
Pharmazeutika) zu der Zeit nur eine geringe Datengrundlage vorlag. Dies erschwerte die
Interpretation bezüglich einer Differenzierung zwischen bisher beobachteten Schwankungen
und spezifischen Hochwassereinflüssen erheblich. Anhand der inzwischen größeren
Datenlage konnte festgestellt werden, dass 2002 die Herbizide Atrazin, Simazin, Prometrin