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Full text: 52: Auswirkungen des Elbehochwassers vom Juni 2013 auf die Deutsche Bucht

stammen typischerweise aus punktförmigen Quellen (Klärwerken) und ihr Eintrag wird durch 
das Hochwasser kaum beeinflusst. 
Dieselöl oder andere Mineralölbestandteile wurden nicht in erhöhten Konzentrationen 
beobachtet, denn sie sind überwiegend leicht-flüchtig und waren daher in der Wasserphase 
nicht mehr nachzuweisen. Die gemessenen Kohlenwasserstoffe (n-Alkane) zeigten 
ausschließlich Muster, die für natürliche Quellen typisch sind. 
Nach Abklingen der Hochwasserwelle normalisierten sich die Konzentrationen und Frachten 
wieder. Im August waren die Abflüsse der Elbe unter die Werte gesunken, die im Mai 
gemessen wurden. 
Eine Auffälligkeit wurde bei einigen Stoffen im Juli beobachtet, bei denen sich kurzzeitige 
Konzentrationsmaxima zeigten. Eine Erklärung konnte bisher dafür nicht gefunden werden. 
Da zu diesem Zeitpunkt die Abflusswerte bereits wieder stark gesunken waren, veränderten 
sich dabei die Frachten kaum. Vermutlich besitzt das Elbewasser eine gewisse Residenzzeit 
in der Tideelbe, so dass zwar der Wasserspiegel sinkt, aber nicht gleichzeitig damit der 
Transport kontaminierter Wassermassen verbunden ist. 
In der Deutschen Bucht wurden im Juli bei denjenigen Stoffen, die keine signifikanten 
Konzentrationserhöhungen in der Elbe aufwiesen (PAK, PCB; DDT-Metaboliten und 
Pharmazeutika), keine signifikanten Konzentrationsänderungen beobachtet - im Vergleich 
zur erwarteten Schwankungsbreite. 
Dagegen wurden signifikante Effekte auf die Konzentrationen bei den Schadstoffen 
beobachtet, die in der Elbe erhöhte Konzentrationen zeigten (HCH-Isomere, Herbizide). Die 
betroffenen Beprobungsstationen umfassten allerdings nur einen relativ engen Bereich in der 
inneren Deutschen Bucht. Stationen außerhalb der Elbe-Fahne zeigten keine erhöhten 
Werte. Im September waren die Konzentrationen gegenüber den Juli-Werten an den meisten 
Stationen wieder deutlich zurückgegangen. Bei genauerer Betrachtung - insbesondere bei 
Berücksichtigung der Vorjahreswerte - konnten aber auch im September noch erhöhte 
Konzentrationen identifiziert werden; dies betraf insbesondere die nördlichen Stationen der 
Deutschen Bucht, wo die „Hochwasserwelle“ der Elbe später durchfloss als bei den 
mündungsnahen Stationen im Süden. Die Ausbreitungssimulationen wurden weitgehend 
durch die beobachteten Verteilungsmuster bestätigt; dadurch konnten die 
Verteilungsstrukturen auch außerhalb der beprobten Messstationen ergänzend abgeschätzt 
werden. 
Die in der Deutschen Bucht beobachteten Konzentrationssteigerungen waren mit einem 
Faktor von 1,5 bis 10 relativ gering und lassen keine akuten ökologischen Auswirkungen 
erwarten, da die Konzentrationen immer noch deutlich unter akuten ökologischen 
Effektgrenzen der Stoffe liegen. Sie bewetgen sich in Bereichen, die in den beobachteten 
Schwankungsbreiten der vergangenen 10 Jahre liegen. So lagen z.B. die Konzentrationen 
von ß-HCH noch vor 5 Jahren in dem Bereich der jetzt durch das Hochwasser verursachten 
erhöhten Konzentrationen. Für langfristige, chronische Effekte lagen die erhöhten 
Konzentrationen nicht lange genug vor, so dass auch mittelfristig keine Beeinträchtigungen 
erwartet werden. 
Ein Vergleich der Ergebnisse mit denen des Hochwasserereignisses im Jahre 2002 (Nies et 
al., 2003, [8]) ist nur eingeschränkt möglich, da für die meisten polaren Stoffe (Herbizide, 
Pharmazeutika) zu der Zeit nur eine geringe Datengrundlage vorlag. Dies erschwerte die 
Interpretation bezüglich einer Differenzierung zwischen bisher beobachteten Schwankungen 
und spezifischen Hochwassereinflüssen erheblich. Anhand der inzwischen größeren 
Datenlage konnte festgestellt werden, dass 2002 die Herbizide Atrazin, Simazin, Prometrin
	        
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