2010/2011
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Zusammenhang zwischen der flä
chenbezogenen Eisvolumensumme
und der Winterzahl eines Winters
ln den Eiswintern 2009/10 und 2010/11 wurde
genügend Eis produziert, um den Zusammen
hang zwischen der flächenbezogenen Eisvolu
mensumme (V AI ) und der modifizierten Winterzahl
(Wz*) zu überprüfen. Die flächenbezogene Eisvo
lumensumme repräsentiert die Stärke eines Eis
winters, und die Winterzahl gibt den meteorologi
schen Charakter eines Winters wieder. Der
Zusammenhang zwischen beiden Größen wurde
empirisch gefunden und ist in der Arbeit von
G. Koslowski „Die flächenbezogene Eisvolumen
summe, eine neue Maßzahl für die Bewertung
des Eiswinters an der Ostseeküste Schleswig-
Holsteins und ihr Zusammenhang mit dem Cha
rakter des meteorologischen Winters“ in Dt. Hyd-
rogr. Z, 42, S. 61 -80 beschrieben.
In der Abbildung 2.15 ist der Zusammenhang zwi
schen V № und Wz* sowie die Werte der flächen
bezogenen Eisvolumensumme der letzten 6 Eis
winter, die an der Küste Schleswig-Holsteins stark
oder mäßig ausfielen, dargestellt. Die Regressi
onsgleichung für die Küste Schleswig-Holsteins
wurde von den Angaben des Zeitraumes
1929-1987 abgeleitet (Bestimmtheitsmaß R z =
0.9853). Die großen Abweichungen der gemesse
nen V AI -Werten für die Küste Schleswig-Holsteins
von der Regressionsgleichung im V^-Bereich um
2 m werden deutlich minimiert, wenn man den
Einfluss der relativen Luftfeuchtigkeit berücksich
tigt, siehe Abbildung 2.16. Die „trockenen Eiswin
ter“ 1995/96 und 1996/97 werden durch die Glei
chung für die Winter mit einer „niedrigen“ relati
ven Luftfeuchtigkeit, die „nassen“ Winter 2002/03,
2005/06, 2009/10 und 2010/11 durch die Glei
chung für Winter mit einer „hohen“ relativen Luft
feuchtigkeit (um 90 % im Mittel) besser beschrie
ben. Die Zusammenhang zwischen V AI und Wz*
für die Küste von Mecklenburg-Vorpommern wird
separat behandelt. Die Unterschiede in meteoro
logischen Bedingungen und in der Küstenmor
phologie führen oft zu unterschiedlicher Eispro
duktion, meist zu „Eisüberproduktion“ im Osten.
Gute Beispiele liefern uns die letzten zwei Winter:
V AI (SH, 2010) = 2.93 m, V № (MV, 2010) = 5.33 m,
V AI (SH, 2011) = 1.39 m, V № (MV, 2011) = 3.35 m.
Mit den gemittelten Werten ist keine gute Über
einstimmung mit dem meteorologischen Charak
ter des Winters zu erwarten.
Relationship between accumulated
areal ice volume and winter severity
index
In the ice winters of 2009/10 and 2010/11, suffi
cient ice was produced to allow a verification of
the relationship between the accumulated areal
ice volume (V A1 ) and the modified winter severity
index (Wz*). The accumulated areal ice volume
indicates the severity of an ice winter, and the
winter severity index stands for the meteorologi
cal characteristics of a winter. The relationship
between the two quantities was found empirically
and has been described in the paper by G. Kos
lowski “Die flächenbezogene Eisvolumensumme,
eine neue Maßzahl für die Bewertung des Eiswin
ters an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins und
ihr Zusammenhang mit dem Charakter des mete
orologischen Winters” published in the “Deut
sche Hydrographische Zeitschrift”, vol. 42,
p. 61-80.
Figure 2.15 shows the relationship between V A1
and Wz* and the accumulated areal ice volume
figures of the last 6 ice winters which were strong
or moderate on the coast of Schleswig-Holstein
(coefficient of determination R 2 = 0.9853). The
large deviations of the V A1 values measured on
the coasts of Schleswig-Holstein from the V A1
part of the regression equation, by 2 m, are
clearly minimised by taking into account the influ
ence of relative humidity, cf. figure 2.16. The
“dry” ice winters of 1995/96 and 1996/97 are
better described by the equation for winters with
a “low” relative humidity, and the “wet” ice win
ters of 2002/03, 2005/06, 2009/10, and 2010/11
by the equation for winters with a “high” relative
humidity (around 90% on average). The relation
ship between V A1 and Wz* on the coast of Meck
lenburg-Vorpommern is dealt with separately.
Differences in the prevailing meteorological con
ditions and coastal morphology often lead to dif
ferences in ice production, mostly with more ice
produced in the east. Good examples are the
past two winter seasons: V A> (SH, 2010) = 2.93 m,
V A> (MV, 2010) = 5.33 m, V A . (SH, 2011)= 1.39 m,
V A> (MV, 2011) = 3.35 m. Averaged values in this
case are not likely to produce a good match with
meteorological characteristics.