132
Berichte des BSH
Die gemeldeten Eisdaten für die Stralsunder und
Wolgaster Bereiche wurden im Weiteren durch
die berechneten Werte ergänzt. In den Fahrwas
sern Lübeck-Travemünde und Wismar-Tim
mendorf wurde im Winter 2012/13 kein Eis beob
achtet, auch theoretische Berechnungen erga
ben, dass zu keinem Zeitpunkt des Winters in
diesen Bereichen Eisbildung möglich war.
Beschreibung der Eis- und Schifffahrtsver
hältnisse
Obwohl die Eisbildung in den inneren Gewässern
der deutschen Ostseeküste bereits in den ersten
Dezembertagen begann, kam es im Verlauf des
Winters zu keiner flächendeckenden Vereisung.
An der Küste Schleswig-Holsteins trat das Eis in
einigen Häfen und in der Flensburger Innenförde
während der zweiten Eisperiode im Januar nur an
wenigen Tagen auf, ausgenommen die innere
Schlei (91 Tage) mit Eisbildung in allen vier Perio
den. Die Eisdicke erreichte die Werte von 5 bis
10 cm. An der Küste Mecklenburgs kam Eis im
Hafen Wismar an 54 Tagen, im Rostocker Stadt
hafen und auf der Unterwarnow an etwa
30 Tagen vor. Im Überseehafen und im Warne
münder Seekanal wurden im Januar kleinere
Mengen Neueis registriert. Die Schifffahrt wurde
nicht behindert.
In den Boddengewässern südlich von Darß und
Zingst hat sich in allen vier Perioden Eis gebildet,
insgesamt an 60-80 Tagen. Die Eisdicke
erreichte zum Zeitpunkt der maximalen Eisent
wicklung in jeder Periode Werte zwischen 5 und
15 cm.
In den Fahrwassern nach Stralsund und in den
Boddengewässern zwischen Rügen und Hidden
see trat an etwa 60 Tagen Neueis oder dünnes
Eis auf. Besonders lange blieb das Eis in der vier
ten Eisperiode zusammengeschoben durch auf
frischende östliche Winde an den Westküsten lie
gen. Bei kühler Witterung verlief der Eisrückgang
sehr langsam, vollständig eisfrei wurden die
Gewässer erst am 8. April.
Im Greifswalder Bodden bildete sich in den ufer
nahen Bereichen in allen vier Perioden Eis. In der
geschützt liegenden Dänischen Wiek lag das Eis
insgesamt 97, im Hafen Greifswald-Ladebow
74 Tage. In den Außenbereichen trat Neueis nur
sporadisch und meist im Januar auf.
Auf dem südlichen Peenestrom, im Achterwasser
und im Kleinen Haff wurde Eis in den ersten drei
Kälteperioden beobachtet. Es blieb zwischen
Anfang Dezember und Mitte März insgesamt
etwa zwei Monate liegen, die thermisch gewa-
The reported ice data for the Stralsund and Wol-
gast areas were further supplemented by the cal
culated values. During the winter of 2012/13, no
ice was observed in the fairways Lübeck -
Travemünde and Wismar- Timmendorf and theo
retical calculations likewise revealed that ice for
mation was impossible in these areas throughout
the winter.
Description of ice and navigational conditions
Although ice formation in the inner waters of the
German Baltic Sea coast began already during
the first days of December, the further course of
the winter brought with it no extensive ice pro
duction. At the coast of Schleswig-Holstein, ice
occurred in some harbours and in the Flensburg
Inner Fjord only on very few days during the sec
ond ice period in January; the exception is the
inner Schlei (91 days) with ice formation in all four
periods. Ice thickness reached values of 5 to
10 cm. At the Mecklenburg coast, ice occurred in
the Wismar harbour on 54 days, in the Rostock
city harbour and on the Lower Warnow on about
30 days. Small amounts of new ice were
recorded in January in the overseas port and in
the Warnemünde ship canal. Shipping was not
obstructed.
In the bodden waters south of DarB and Zingst,
ice formed in all four periods, on a total of
60-80 days. At the time of maximum ice forma
tion, ice thickness reached values between 5 and
15 cm in each period.
New ice or thin ice occurred on about 60 days in
the fairways to Stralsund and in the bodden
waters between Rügen and Hiddensee. The ice
remained for a particularly long time during the
fourth ice period, accumulated on the western
coastlines by freshened easterly winds. In cooler
weather, ice decrease was very slow and the
waters became fully ice-free only as late as on
8 April.
In the Bight of Greifswald, ice formed in the near
shore areas during all four periods. In the shel
tered Dänische Wiek, ice was present for a total
of 97 days and in the Greifswald-Ladebow har
bour for 74 days. In the outer regions, new ice
occurred only sporadically and usually in January.
On the southern Peenestrom, the Achterwasser
and in the Kleine Haff of the Szczecin Lagoon, ice
was observed during the first three cold spells. It
remained in place for a total of about two months
between early December and mid-March; the