2012/2013
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liefert eine lineare Funktion bessere Resultate
(Ashton, 1989). Für die Berechnung der Eisdi
cken im bestimmten Gebiet sind zahlreiche phy
sikalische Größen notwendig, die praktisch nicht
verfügbar sind. Durch einige Vereinfachungen
und Einschränkungen kann der Eisdickenzu
wachs (h) durch die empirische Gleichung
h=a+b*KS 1/z beschrieben werden. Die Koeffizien
ten a und b sind für jeden einzelnen Bereich spe
zifisch und werden durch Anwendung der
bekannten Daten ermittelt.
Als Basis der Untersuchung dienten die Tages
mittel der Lufttemperatur (Angaben der DWD)
und die gemessenen oder geschätzten Eisdicken
an den Eisbeobachtungsstationen. Für die Luft
temperaturen wurden die Messwerte der Statio
nen Greifswald, Schleswig, Rostock-Warne
münde und Arkona herangezogen, die Eisbeob
achtungsstationen Kamminke, Dänische Wiek,
Palmer Ort - Freesendorfer Haken, Vierendehl-
rinne, Wismar-Walfisch, Lübeck, Westermar
kelsdorf, Kiel Leuchtturm und Arkona lieferten die
Messwerte der Eisdicken.
In normalen Wintern erfasst die theoretische
Gleichung den Eiszuwachs bis zu den maximal
erreichten Werten in einem Winter. In starken Eis
wintern ist die Gültigkeit des Wurzel-Gesetzes
auf die Beschreibung der Eisdickenwerte, die bis
zur ersten längeren Tauwetterperiode erreicht
wurden, beschränkt. Die Tauwetterabschnitte im
Winter sind für unsere Breiten typisch, sie kön
nen von einigen Tagen bis zu einigen Wochen
dauern und verursachen eine Stagnation im Eis-
zuwachprozess oder sogar die Abnahme der Eis
dicken. In der darauffolgenden Frostperiode
setzt sich die Eisentwicklung fort, aber der Eis
dickenzuwachs ist nicht mehr durch die Aus
gangsgleichung beschreibbar.
Es kann, besonders bei Seestationen, Vorkom
men, dass keine Eisdicken direkt gemessen wur
den. In diesen Fällen wurde anhand der Kodezif
fern des Ostsee-Eisschlüssels manuell eine Eis
dicke eingetragen. Dazu gab es zwei Methoden:
Zum einen wurde entsprechend der Kodeziffer
ein Mittelwert der Eisdicke eingetragen (z. B.
Kodeziffer 2 (10-15 cm) Mittelwert: 12,5). Da
dabei aber nicht die steigende Kältesumme oder
vorherige Eisdicken betrachtet wurden, gab es
noch eine zweite Herangehensweise zum Nach
trag der Eisdicken. Dabei wurden die Eisdicken
zwar auch der Kodeziffer entsprechend eingetra
gen, jedoch wurden steigende Kältesummen
beachtet, so dass die Eisdicken stetig stiegen.
given area, numerous physical values are neces
sary, which in practice are not available. With
some simplification and limitations, ice thickness
increase (h) can be described by the empiric
equation h=a+b*CS 1/2 . The coefficients a and b
are specific for each individual area and are
obtained by application of the known data.
The study is based on daily mean air tempera
tures (DWD data) and the measured or estimated
ice thickness at the respective ice observation
stations. The measured data from the stations
Greifswald, Schleswig, Rostock-Warnemünde
and Arkona provided the air temperatures; the ice
observation stations Kamminke, Dänische Wiek,
Palmer Ort - Freesendorfer Haken, Vierendehl-
rinne, Wismar - Walfisch, Lübeck, Westermar
kelsdorf, Kiel Lighthouse and Arkona provided
measurement data for ice thickness.
In normal winters, the theoretical equation cap
tures ice thickness increase up to the maximum
values in one winter. In strong ice winters, the
validity of the root law is limited to description of
those ice thickness values, which were reached
up until the first longer thaw period. Thaw peri
ods during winter are typical of our latitudes.
They can last several days to several weeks and
cause stagnation in the ice increase process or
even reduction of ice thickness. Ice development
continues during the subsequent frost period,
but ice thickness increase can no longer be
described by the basic equation.
It can happen, especially in the case of sea sta
tions, that no single ice thickness was measured
directly. In these cases, ice thickness was
entered manually, using the code numbers of the
Baltic Sea Ice Code. This was done using two
methods: for a start, corresponding to the code
number, a mean value of ice thickness was
entered (e.g. code number 2 (10-15 cm) mean
value: 12.5). Yet since this does not take into
account the increasing cold sum or previous ice
thickness, another method was employed for
supplementing ice thickness values. Again, ice
thickness was entered according to code
number, but under observation of increasing cold
sums, so that ice thickness steadily increased.