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Full text: 32: Seegangsmessungen in der Piep (Deutsche Bucht)

Das vorliegende Heft enthält Meßdaten des Seegangs an 3 Meß 
stellen in der Piep in der Zeit von 1963—1965. 
Abbildung 1 gibt einen Eindruck von dem für die vorliegenden 
Seegangsmessungen benutzten Gerätetyp, der sich an ein von P. J. 
Wemelsfelder entwickeltes Gerät anlehnt. Als Meßinstrument dient da 
bei ein schwimmfähiger; zylinderähnlicher Körper, der in einem senk 
rechten, mit Schlitzen in der Wand versehenen Rohr der Bewegung 
der Wasseroberfläche folgt. Die Auslenkung des Schwimmers aus 
der Ruhelage wird als Funktion der Zeit verkleinert auf Wachspapier 
geritzt, das größtenteils sehr langsam, aber zeitweilig, und zwar je 
weils 2 Minuten lang, mit dem relativ großen Vorschub von 
0,5mm/s läuft. Der zeitliche Abstand zweier 2-Minuten-Registrie- 
rungen ist nicht konstant sondern abhängig von der Größe des See 
gangs; denn das Gerät summiert alle Abwärtsstrecken der Be 
wegungen — sie entsprechen den Wellenhöhen vom Berg zum Tal — 
und löst bei Erreichen einer bestimmten Summe, gewöhnlich 3000 m, 
die 2-Minuten-Registrierung, also den erwähnten schnelleren Papier 
transport, aus. 
Ein Zeitdrucker markiert den Beginn eines jeden einzelnen 
Summenblocks, entsprechend 300 m aufsummierter Wellenhöhe. Auf 
diese Weise wird die Bestimmung des Wellenhubes pro Zeiteinheit 
möglich. Dieser Wert, multipliziert mit der mittleren Periode T, ergibt 
die mittlere Wellenhöhe H. T wurde aus der Anzahl der Zero- 
crossing-Wellen des jeweils zugehörigen 2-Minuten-Schriebes be 
stimmt. 
Ermittelt werden neben der mittleren Wellenhöhe H und der 
mittleren Periode T noch die maximale Wellenhöhe H m ax aus jeder 
2-Minuten-Registrierung. Zu beachten ist, daß Wellen, die nicht die 
Mittellinie kreuzen („non-zero-crossings"), in die Summe der Wellen 
höhen eingeben und somit den Wert von H vergrößern; in seltenen 
Fällen kann die Abweichung etwa 20% betragen. 
Die Windangaben sind dem von der Pegelaußenstelle Büsum auf 
der Mole betriebenen Windschreiber entnommen. 
Die Bestimmung der infolge der Gezeiten und des Windstaues 
wechselnden Wasserstände erfolgte unter Ausnutzung der Seegangs- 
Wachspapierregistrierungen durch Anschluß an den Gezeitenpegel 
Büsum. 
Abbildung 2 zeigt eine Meßstation; in Abbildung 3 wird eine 
„2-Minuten-Registrierung" wiedergegeben. Die Abbildung 4 gibt einen 
Überblick über die Lage der Meßstationen in der Piep. In der Tabelle 1 
findet man nähere Angaben über die einzelnen Meßstationen: Geo 
graphische Breite und Länge, Zeitraum der Messungen, Anzahl der 
Registrierungen und Kartentiefe. 
In den dann folgenden Tabellen werden von den Stationen 
Tertius, Scholloch und „Tonne 16" Seegangsgrößen mitgeteilt, die 
nach 16 Windrichtungen, Beaufort-Windstärken und 3 Wasserstands 
bereichen geordnet sind. In der Spalte „Mittlere Wellenhöhe H" be 
deutet H m ittel den Mittelwert der H-Werte, die in einer bestimmten, 
durch Windrichtung, -geschwindigkeit sowie Wasserstand gekenn 
zeichneten Klasse verfügbar sind. Analog ist das „kleinste (größte) 
erfaßte H“ die kleinste (größte) mittlere Wellenhöhe in derselben 
Klasse. Entsprechend sind die Angaben für die mittleren Perioden 
sowie die maximalen Wellenhöhen zu verstehen. Der Gebrauchswert 
dieser Größen hängt von der Anzahl der 2-Minuten-Registrierungen 
ab, aus der sie ausgewählt worden sind (s. Spalte 3 der Tabellen). 
Dieser Gesichtspunkt ist besonders bei der Beurteilung der beobach 
teten maximalen Wellenhöhen zu beachten. 
Die Wasserstände sind in Metern über Pegelnull (P. N.) ange 
geben. Die Wahl der 5-m-Stufe bei der Einteilung der Wasserstände 
ist unter der Berücksichtigung der Höhe des Büsumer Watts erfolgt;
	        
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