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Full text: Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

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Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw. 1936, 
nach Niederösterreich und der böhmisch-mährischen Senke, die für die Zyklo- 
genese von ausschlaggebender Bedeutung ist. Hinzu kommt ein weiterer geo- 
graphisch bedingter Faktor. 
4. Die Warmluftkonservierung über Ungarn, 
Außer dem erwähnten Vortreiben der Kaltluft längs des Nordrandes der 
Alpen bedingt die Orographie eine andere ebenso wichtige Erscheinung: Das 
Alpenmassiv hält die Kaltluft zunächst von Ungarn fern. Da nun gerade 
die Luftmassen Südosteuropas in der Zeit vor der Entstehung einer Vb-Depression 
oft wochenlang durch intensivste Strahlungswirkung angeheizt worden sind, 
entsteht am Nordostrande der Alpen mit dem Einbruch der maritimen Polarluft 
eine Zone äußersten Temperaturgegensatzes, 
Zugleich damit kommt es weiter nördlich zur Ausbildung jenes bedeutenden 
Frontalzonen-Deltas, auf das ich in den erwähnten früheren Untersuchungen 
bereits eingehend hingewiesen habe und das schon im Verlauf der Bodeniso- 
thermen in den meisten Fällen so deutlich in Erscheinung tritt. 
Wir wollen uns die charakteristische Temperatur verteilung vor der Entstehung 
der Vb-Sturmdepressionen noch einmal im Zusammenhang vor Augen führen. 
5. Die ungarisch-schlesische Isothermendivergenz. 
In unserer ersten Tafel 4 sind noch einmal die Temperaturverteilungen bei 
den vier bereits untersuchten Vb-Zyklonen zusammengestellt. Der Verlauf der 
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Abb. 1. Isothermen am 7, Juli 1929, 8b, Abo. =. Isothermen am 18, Juli 1930, 19h, 
x — Stärkster Druckfall (mb) X = Stärkster Druckfall (mb) 
vom 6. Juli 1929, 19h bis 7. Juli 1929, 19%, vom 18. Juli 1930, Sh bis 19, Juli 1930, 8h, 
[sothermen mußte natürlich etwas ausgeglichen werden und berücksichtigt nicht 
jeden einzelnen Temperaturwert, stellt dafür aber die großzügige Temperatur- 
verteilung um so genauer dar, In jede Karte ist außerdem die Stelle des 
stärksten Druckfalls in der Zeit 12 Stunden vor bis 12 Stunden nach dem Termin 
der betreffenden Isothermenkarte nebst dem Betrag des Druckfalls in mbar an- 
gekreuzt worden. Da die Druckänderung sich also symmetrisch um den Termin 
der Temperaturkarte gruppiert, kann man angenähert die Zone stärkster Druck- 
änderung mit dem Gebiet stärksten Druckfalls für den Zeitpunkt der abgebildeten 
[sothermenkarte ansehen, 
Abb. 1 zeigt die Temperaturverteilung am Morgen vor der Entwicklung des 
Ostsee-Sturmtiefs vom 8. Juli 19291). Man sieht: Genau in Richtung der 
1) Literatuchinweis unter Fußnote 2 auf Seite 66,
	        
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