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Full text: Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

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Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw. 1936, 
geschoren war, Das bezieht sich übrigens auf die Beobachtung Nr. 4 in Tabelle 2 
mit dem absolut größten Temperatursprung von 7.8°, 
Solch unerwartetes „Ausdemruderscheren“ kann dem Schiff unter Umständen 
unangenehm werden, des nachts etwa, wenn man es mit einem Manövergegner 
zu tun hat, dem gegenüber man ausweichpflichtig ist. Wo vielbefahrene Schif- 
fahrtswege durch Gebiete stationärer Kabbelungen mit derartigen Eigenschaften 
führen, scheint demnach ein Hinweis in den Seekarten und nautischen Hand- 
büchern angebracht, 
Tabelle 3, Stromversetzungen in Verbindung mit Kabbelungen, 
1 je 
Lfde, 
Nr. 
der 
Beob. 
16 
2 
3.07) 
+ 
Monat 
Februar . . 
Februsr , . 
Februar... 
März. ... 
November . 
Vovember . 
Mittlerer Ort 
der 
Kabbelung 
X OW 
15.09 ' 93,89 
15,09 95,89 
14,5° | 95.50 
15.10 96.60 
15.4° | 95,80 
14.6° : 97.1° 
Richtung 
der 
Kubbelung 
N—S 
N-S 
NNO—SSW 
N—S 
0—W 
NO—SW 
Richtung und Größe 
der 
Stromversetzung 
229 0.4 Sm/std, | 
169° 1.6 # 
192° 07 
299° 11 
189° 16 
294° 1.8 Sal 
Schnittwinkel 
in Kompaß- 
strichen 
2 Str, 
17 
K x 
1 
9% 
{ » 
6 14 ” 
Mittlerer Ort 
| der Strom- 
versetzung 
N W 
14.4° 94,6° 
14.99 | 958° 
14.5° | 95,5° 
14.6° 95,59 
15.4° | 95,89 
14.6° ! 96.8° 
Jiese Versetzung wurde je 4b vor uud nach Durchgang der Kabbelung festgestellt. 
Stromversetzungsbeobachtungen (Tabelle 3), Obwohl nur fünf davon vorlagen, 
habe ich sie doch angeführt, weil dieses Beobachtungselement in Verbindung mit 
Kabbelungen selten ist. Vermutlich deshalb, weil sich der Seemann nicht viel 
davon verspricht, Der Idealfall wäre entsprechend den Temperaturmessungen 
kurz vor und nach dem Passieren der Kabbelung je eine Strombeobachtung, was 
in der praktischen Seefahrt so gut wie kaum möglich ist. Im günstigsten Falle 
liegt je eine Versetzungsermittlung vier Stunden vor und nach der Kabbelung 
vor (Nr. 5); ein immer noch verhältnismäßig großer Zeitraum. 
Zwischen den Beobachtungsörtern in Spalte 3 und 7 besteht leidliche Über- 
ginstimmung, Zwar ist der mittlere Ort einer Stromversetzung nie eine reelle 
Angabe, das tritt auch bei solchen Untersuchungen zutage. Anderseits wird man 
der Strömung eine gewisse Stetigkeit zuerkennen und annehmen dürfen, daß sie 
auch am Kabbelungsort vorhanden war, 
In Spalte 6 ist der Schnittwinkel der Kabbelung mit der Strömung in 
Kompaßstrichen angedeutet. Sollte eine Strömung bei der Kabbelung beteiligt 
gewesen sein, so ist in 3 Fällen [Nr. 1 (3), Nr. 2 und Nr. 3 (7)] der spitze Winkel 
auffallend, wenn man sich vorstellt, daß Kabbelungen um so besser sich ausbilden, 
je steiler die Konvergenz ist. Hier sei bemerkt, daß die Beobachtungen Nr. 1 (3) 
und Nr. 3 (7) mit den Beobachtungen Nr. 2 (3) und Nr. 7 (7) in Tabelle 2, 
„Temperatursprünge“ identisch sind. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich 
auf die Nummern der Einzelbeobachtungen im Arbeitsmaterial, Man sieht, daß 
peide Male kräftige Temperaturstürze vorhanden waren. 
III. Die Südgruppe. 
Beobachtungsmaterial. Es floß aus den gleichen Quellen wie das der Nord- 
gruppe: im ganzen 47 Einzelbeobachtungen, davon 30 dem Hydrographice Bulletin, 
17 dem deutschen Material entnommen. (Hinzu kamen lediglich ein paar aus 
älteren meteorologischen Schiffstagebüchern der Seewarte.) Die Beobachtungen 
liegen in dem Zeitraum vom Februar 1904 bis Oktober 1935. Bezüglich der 
geringen Menge gilt die gleiche Bemerkung wie in Abschnitt 1I. Für diesen 
sowie das Vorstehende sei noch eine Erwägung eingefügt. Alle Beobachtungen 
entfallen auf einen relativ stark befahrenen Dampferweg. Es könnte also wie 
in so vielen Fällen eine irreleitende Beobachtungsdichte vorliegen. Im nächsten 
Abschnitt wird nun die oft benutzte Untersuchung von Cäsar Puls herangezogen 
werden, der Segelschiffsbeobachtungen von Kabbelungen und kaltem Auf-
	        
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