Jatho, A.: Die Schwankungen d. monatlichen Werte d, Luftdrucks u, d, Temperatur usw. 2923
zeigten E. Kleinschmidt!) auf Grund von Höhenwindmessungen über dem
Bodensee, A. Burger und E. Ekhart®*) an der Hand von solchen Beobachtungen
in zahlreichen die Alpen umgebenden Stationen und A. Wagner®) nach Wind-
messungen über Omaha, daß während der Mittags- und Nachmittagsstunden in
den Sommermonaten außer der durch die jeweilige Wetterlage bestimmten Luft-
bewegung noch eine feste, freilich schwache, zusätzliche Luftbewegung besteht,
die sich in der Höhe von ungefähr 1 km über dem Erdboden als nach dem Ge-
birge hin, in der Höhe von ungefähr 3 km als von dem Gebirge her wehende
Winde äußert. Zwischen diesen beiden Stufen liegt eine neutrale Zone, die von
Zusatzwinden frei ist. Bereits Kleinschmidt deutete diese Winde als den unteren
bzw. oberen Ast einer geschlossenen Zirkulation, welche durch die mittägliche
Erwärmung des Gebirgshanges hervorgerufen wird. Läßt sich nun eine solche
Luftbewegung auch aus den monatlichen Druck- und Temperaturwerten ableiten ?
Zur Untersuchung dieser Frage eignet sich besonders die Druck- und Tempe-
raturverteilung längs einer zum Felsengebirge senkrechten Strecke, welche in
der Breite von 41° liegt und von den Stationen Omaha (Mississippi-Ebene, 337 m),
North Platte (östliche Vorstufe des Felsengebirges, 860 m), Cheyenne (Osthang
des Felsengebirges, 1856 m) und Lander (Wyoming-Hochlandskessel, 1637 m)
besetzt ist. Für die verschiedenen Abschnitte dieser Strecke wurden die
Korrelationskoeffizienten o der Differenzen der _angeglichenen Druckab-
weichungen 4p=P,-—Py und der halben Summen der Temperaturabweichungen
13t=4(tı + tg) berechnet. Hier bezeichnet der Index A bzw. B jedesmal die
westliche bzw. östliche Station eines Paares, Für das Paar Cheyenne—North
Platte nimmt o für die drei Wintermonate die sehr hohen Werte bzw. 0.96, 0.96,
0.97 an. Es liegt hier somit der Ausnahmefall vor, in dem es sich empfiehlt, auf den
genaueren Korrelationsausdruck r zurückzugreifen (vgl. $ 1,2). Daher wurden für
diese Monate die Werte von r bestimmt, welche bzw. 0.84, 0.83, 0.86 sind, und der
Gleichmäßigkeit halber auch die übrigen Koeffizienten nach dem Ausdruck von r
abgeleitet. In beistehender Abbildung, welche einen Vertikalschnitt des Geländes
darstellt, sind die mittleren Werte der Koeffizienten r der drei Wintermonate
sowie eingeklammert die entsprechenden Werte auch für die drei Sommermonate
eingetragen. Die Abbildung enthält auch einige Druckflächen in normaler und
in thermisch gehobener Lage. Gemäß einer von v. Hann entwickelten Auffassung
schneiden sich je zwei solche Flächen längs des Gebirgshanges, Ferner müssen
nach dem gleichen Verfasser die gehobenen Druckflächen lotrecht über dem Fuß
des Gebirgshanges geknickt sein (vgl. das Lehrbuch von Hann-Süring, nament-
lich die älteren Auflagen, in diesem IV. Buch, IV. Kap.).
Gehnhene_ Druckfläche u.
HNormale Lage der Druckfläche
3000M\ „+
£
7637 \m
Meeresniveau\_
m. MPI
1858 m 60m Om
m i 330km__ 860m 420km_ SI
=" 68 7=085 ' *#= 056
40%) (G47) 10.041
Pad nl
(0,23)
Gelände-Vertikalschnitt, enthaltend die Stationen Lander (L.), Cheyenne (Ch.),
North Platte (N. Pl.). Omaha (Om.). .
Wie aus den Werten von r hervorgeht (vgl. Abbildung und Tab. 4), sind
diese Koeffizienten in den beiden östlich vom Gebirge liegenden Abschnitten
North Platte—Omaha und Cheyenne—North Platte in den Wintermonaten positiv
‘) E. Kleinschmidt, Der tägliche Gang des Windes in der freien Atmosphäre und auf Berg-
gipfeln. Beitr. Phys. fr. Atm. 1922, 1. — ?) A. Burger und E. Ekhart, Über die tägliche Zirkula-
Lion der Atmosphäre im Bereich der Alpen. Gerlands Beitr, Geophys. 49 (1937), 341. — %) A. Wagner,
Über Tageswinde in der freien Atmosphäre. Beitr. Phys. fr. Atm. 1938, 145.