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Full text: 70, 1942

Jatho, A.: Die Schwankungen d. monatlichen Werte d. Luftdrucks u. d. Temperatur usw. 921 
Denn das Beobachtungsmaterial, welches Schedler wie auch Dines benutzten, 
beschränkt sich auf Temperaturmessungen, Die Luftdruckwerte wurden dagegen 
von beiden Verfassern nach der bekannten barometrischen Höhenformel berechnet. 
Tabelle 3, Vergleich der mittleren interdiurmen tatsächlichen Abweichungen 4 p 
mit den theoretischen Variationen öp des Luftdrucks. 
Höhe 
km 
0.17 
2 
@ 
10 
ii 
12 
13 
M 
15 
Temp. über 
Lindenberg 
1 
281 
27 
272 
267 
261 
55 
M8 
241 
234 
227 
222 
219 
219 
219 
220 
DO) 
4 | 5 nn ö 
Schedlers Werte 
Anzahl i i 
der zahl | Luftdruck ! Mittlere Abweichung 
p(mm) | At= 60T | 4p(mm) 
(dx 
673 
596 
528 
466 
412 
362 
316 
76 
340 
>08 
179 
153 
381 4 
112 | 2; 
97 18 
vn 
3 
e 
Ce 
j 
Theoret, 
Druck- 
Vvarlation 
Geschlossen- 
heit der 
Atmosphäre 
öp(mm} | Ap:6p 
5.3 
59 
47 
0,64 
0.55 
0.46 
0.58 
154 
‚60 
64 
„eg 
178 
086 
0.83 
0,71 
082 
0.92 
1.5 
1.5 
80 
In Spalte 8 ist der Quotient 4p:öp bestimmt. Er müßte überall den Wert 1 
haben, falls die Wände der Luftgänge starr wären. Wie die Tabelle zeigt, ist 
diese Beziehung, im Einklang mit der Theorie, am besten an der Troposphären- 
grenze erfüllt, Der Quotient 4p:öp kann als Maß der Geschlossenheit der Atmo- 
sphäre dienen. 
2, Der Effekt der tiefen Luftmassen. Dieser Effekt muß sich besonders in 
Tiefebenen geltend machen, die von Norden nach Süden ziehen und von Gebirgs- 
ketten fMankiert werden, wie dies für die Tiefebene des Mississippi und diejenige 
von Argentinien der Fall ist. Denn durch eine solche Bodengestaltung werden 
die aus niederen (hohen) Breiten kommenden warmen (kalten) Luftmassen kana- 
lisiert und von letzteren hohe (tiefe) Temperaturen in Verbindung mit tiefem 
(hohem) Luftdruck weit in die Tiefebene hineingetragen. Hierdurch entsteht ein 
Anteil an den negativen Korrelationskoeffizienten, die wir für die genannten 
Ebenen erhalten haben. Doch scheint dieser Anteil klein gegenüber dem Anteil 
zu sein, der aus dem im nächsten Abschnitt besprochenen Hochlandseffekt ent- 
springt. Denn in größerer Entfernung vom Felsengebirge bzw. von den Anden 
werden die Korrelationskoeffizienten beträchtlich kleiner, Dies kann aber nur 
durch die Annahme erklärt werden, daß der Einfluß des Effektes der tiefen 
Luftmassen auf die monatlichen Korrelationskoeffizienten und daher auch auf 
die monatlichen Druck- und Temperaturwerte verhältnismäßig gering ist. Denn 
dieser Effekt dürfte von der Entfernung vom Gebirge nur wenig abhängen, 
während es in der Natur des Hochlandseffektes begründet ist, daß derselbe in 
größerer Entfernung vom Gebirge erlischt, 
3. Der Hochlandseffekt, Dieser Effekt tritt in Erscheinung, wo immer ein 
weites Tiefland (oder eine große Wasserfläche) an ein ausgedehntes Hochland 
angrenzt. Er ist vor allem dadurch charakterisiert, daß er im Tiefland negative 
Korrelation von oft hohem Betrag zwischen dem Luftdruck und der Temperatur 
bewirkt. Die einzige Ausnahme, die gefunden wurde, bildet die West- und Süd- 
küste von Grönland, für welche, wahrscheinlich wegen Vereisung dieser Insel, 
die Korrelation positiv ist. Dagegen hängt das Vorzeichen der Korrelation auf 
dem Hochland von dessen Aufbau ab. Ausgedehnte Hochländer haben niemals
	        
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