Jatho, A.: Die Schwankungen d. monatlichen Werte d. Luftdrucks u. d. Temperatur usw. 921
Denn das Beobachtungsmaterial, welches Schedler wie auch Dines benutzten,
beschränkt sich auf Temperaturmessungen, Die Luftdruckwerte wurden dagegen
von beiden Verfassern nach der bekannten barometrischen Höhenformel berechnet.
Tabelle 3, Vergleich der mittleren interdiurmen tatsächlichen Abweichungen 4 p
mit den theoretischen Variationen öp des Luftdrucks.
Höhe
km
0.17
2
@
10
ii
12
13
M
15
Temp. über
Lindenberg
1
281
27
272
267
261
55
M8
241
234
227
222
219
219
219
220
DO)
4 | 5 nn ö
Schedlers Werte
Anzahl i i
der zahl | Luftdruck ! Mittlere Abweichung
p(mm) | At= 60T | 4p(mm)
(dx
673
596
528
466
412
362
316
76
340
>08
179
153
381 4
112 | 2;
97 18
vn
3
e
Ce
j
Theoret,
Druck-
Vvarlation
Geschlossen-
heit der
Atmosphäre
öp(mm} | Ap:6p
5.3
59
47
0,64
0.55
0.46
0.58
154
‚60
64
„eg
178
086
0.83
0,71
082
0.92
1.5
1.5
80
In Spalte 8 ist der Quotient 4p:öp bestimmt. Er müßte überall den Wert 1
haben, falls die Wände der Luftgänge starr wären. Wie die Tabelle zeigt, ist
diese Beziehung, im Einklang mit der Theorie, am besten an der Troposphären-
grenze erfüllt, Der Quotient 4p:öp kann als Maß der Geschlossenheit der Atmo-
sphäre dienen.
2, Der Effekt der tiefen Luftmassen. Dieser Effekt muß sich besonders in
Tiefebenen geltend machen, die von Norden nach Süden ziehen und von Gebirgs-
ketten fMankiert werden, wie dies für die Tiefebene des Mississippi und diejenige
von Argentinien der Fall ist. Denn durch eine solche Bodengestaltung werden
die aus niederen (hohen) Breiten kommenden warmen (kalten) Luftmassen kana-
lisiert und von letzteren hohe (tiefe) Temperaturen in Verbindung mit tiefem
(hohem) Luftdruck weit in die Tiefebene hineingetragen. Hierdurch entsteht ein
Anteil an den negativen Korrelationskoeffizienten, die wir für die genannten
Ebenen erhalten haben. Doch scheint dieser Anteil klein gegenüber dem Anteil
zu sein, der aus dem im nächsten Abschnitt besprochenen Hochlandseffekt ent-
springt. Denn in größerer Entfernung vom Felsengebirge bzw. von den Anden
werden die Korrelationskoeffizienten beträchtlich kleiner, Dies kann aber nur
durch die Annahme erklärt werden, daß der Einfluß des Effektes der tiefen
Luftmassen auf die monatlichen Korrelationskoeffizienten und daher auch auf
die monatlichen Druck- und Temperaturwerte verhältnismäßig gering ist. Denn
dieser Effekt dürfte von der Entfernung vom Gebirge nur wenig abhängen,
während es in der Natur des Hochlandseffektes begründet ist, daß derselbe in
größerer Entfernung vom Gebirge erlischt,
3. Der Hochlandseffekt, Dieser Effekt tritt in Erscheinung, wo immer ein
weites Tiefland (oder eine große Wasserfläche) an ein ausgedehntes Hochland
angrenzt. Er ist vor allem dadurch charakterisiert, daß er im Tiefland negative
Korrelation von oft hohem Betrag zwischen dem Luftdruck und der Temperatur
bewirkt. Die einzige Ausnahme, die gefunden wurde, bildet die West- und Süd-
küste von Grönland, für welche, wahrscheinlich wegen Vereisung dieser Insel,
die Korrelation positiv ist. Dagegen hängt das Vorzeichen der Korrelation auf
dem Hochland von dessen Aufbau ab. Ausgedehnte Hochländer haben niemals