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Full text: 69, 1941

Penndorf, R.: Über die Verwendung det spezifischen Feuchte im Höhenwetterdienst. 
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der Luft abhängig. Gerade dieser Bestandteil ist für die Unsicherheit und 
manche Fehler unserer Prognosen verantwortlich und die Vorhersage seiner 
Auswirkungen bereiten dem Prognostiker die meisten. Schwierigkeiten, weil diese 
dem Laien am meisten auffallen, Deshalb sollte ihr mehr Aufmerksamkeit ge. 
schenkt werden. Es ist nötig zu wissen, wie groß die zum Ausfallen zur Ver- 
füyung stehende Wasserdampfmenge ist. Darüber geben die üblichen Darstellungen 
in Thetagramm oder Stüvepapier keine Auskunft, 
Wenn wir eine Eigenschaft der Feuchte darstellen wollen, so kommt nur 
die spezifische Feuchte in Frage, da sie sich bei adiabatischen Vorgängen nicht 
ändert, Sie ist eine konservative Luftmasseneigenschaft, genau wie die poten- 
tielle Äquivalenttemperatur, Zusätzliche Berechnung sarbeit entsteht auch nicht. 
da die Werte für alle Aufstiege ausgestrahlt werden, also vorhanden sind. 
3. Typhomologe europäischer Luftmassen im Rossbygramm. 
Wir haben einmal bewußt auf eine andere Darstellung zurückgegriffen 
nämlich das Rossbygramm, Es verwendet als Koordinaten Luftmasseneigen- 
schaften, die sich bei adiabatischen Prozessen nicht ändern, die spezifische 
Feuchte q als Abzisse und die potentielle Temperatur 4 als Ordinate, Die Linien 
gleicher äquivalent-potentieller Temperatur sind dann in dieser Darstellung fast 
Gerade®), Allerdings fällt 
eine direkte Darstellung der 
„Aquipot“. Temperatur nach 
der Höhe weg, denn es fallen 
zwei Punkte, die gleiche 
potentielle Temperatur 4, 
und gleiche spezifische 
Feuchte q, besitzen, aber in 
verschiedener Höbe liegen, 
aufeinander, Man hilft sich 
dann damit, daß man die 
Höhen an die Aufstiegs- 
punkte anschreibt. Wir er- 
halten also gleichzeitig eine 
Aussage über die #- und 
die q-Werte, Genau wie im 
Thetagramm die Luftmassen- 
art durch die Homologen erkannt wird, so wird im Rossbygramm auch die Luft- 
masse an der Lage des Aufstiegs erkannt. Darüber gibt es eine zahlreiche amerika- 
nische Literatur [1], auf die verwiesen sei. Eine Aussage über die Stabilität der 
Lufimasse erhält man durch die Lage der Zustandsküurve zu der Geradenschar der 
#-Werte, Nimmt & mit der Höhe zu, dann ist die Luftmasse stabil, nimmt sie 
ab, dann ist sie instabil. In dem Beispiel der amerikanischen Luftmassen (Abb. 1) 
ist demnach die winterliche Polarluft sehr stabil, ihre Kurve liegt nahezu parallel 
der Ordinate, während die sommerliche Tropikluft durch eine fast horizontale 
Linie geringer Neigung gekennzeichnet ist, Besonders wird dadurch die Unter- 
scheidung zwischen maritimen und kontinentalen Luftmassen erleichtert, was sich 
im amerikanischen Wetterdienst gezeigt hat. Diese Unterschiede spielen in Mittel- 
europa auch eine Rolle, Knicke in der Kurve deuten Inversionen oder Isothermien an. 
Mit einem Blick kann man Aufgleitvorgänge von Schrumpfungsinversionen 
unterscheiden, Denn bei Aufgleiten nimmt die spezifische Feuchte nach oben 
hin zu, im anderen Falle nimmt sie ab, Aufgleitfronten zeigen sich in einem 
Knick der Kurve, 
Denken wir uns einen Aufstieg in einer einheitlichen, gesättigten Lufltmasse 
ausgeführt, 80 herrscht an jedem Punkt die relative Feuchte von 100%. Im 
Thetagramm kann das eine Humologe oder auch eine Linie zwischen zwei Homo- 
logen sein. Wir können aber auch umgekehrt verfahren, indem wir aus dem 
4) Zu beachten ist, sämtliche Werte sind aus dem Partialdruck trockener Luft berechnet. 
Näheres auch bei Chromow [s, S, 111] und Weickmann f{ı, 5, 43 u, 911. 
Ann, 4. Hydr. uSw. 1041, Heit 1. 
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