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Full text: 67, 1939

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1939. 
ganz einfach von der zur Verfügung stehenden Kettenlänge abhängig ist. Unter- 
halb 30 m Wassertiefe wird von Kriegs- und Handelsschiffen selten, und auch nur 
im Notfall oder bei besonderen Anlässen (Vermessung, Forschung usw.) geankert, 
In der deutschen Kriegsmarine haben z. B, nur das Vermessungsschiff „Meteor“ 
and die Fischereischutzboote „Elbe“ und „Weser“ Tiefseeankereinrichtung, die 
ankern in mehreren 1000 m erlaubt, Diese Tiefenbegrenzung bedeutet natürlich 
eine flächenmäßige Bevorzugung der küstennahen Flachsee, und bestenfalls der 
flachen Teile der Schelfmeere; aus tiefen Ozeanen ist so selten eine Ankergrund- 
probe zu erwarten, daß die Methode nur als Ergänzung zu anderen Gewinnungs- 
arten zu werten ist. Aus dem Gesagten ist ebenfalls zu schließen, daß die Er- 
fahrungen mit der Methode zu dem Wunsch führen, daß auch in anderen Ländern 
mit anderen „bevorzugten“ Seegebieten Ankergrundproben gesammelt werden, 
und das evtl. gegenseitige Bekanntgabe und Überlassung von Proben zu ge- 
schlossener Beurteilung schneller zum Ziel führen werden, weil sonst noch Jahr- 
zehnte bei noch so guter Organisation vergehen können, bis wirklich große 
Flächen kartiert werden können. 
Die Vorzüge einer sich auf eine Kriegsmarine stützenden Sammelorganisation 
liegen auch in dem Unterschied der an Bord befindlichen Kettenlängen und damit 
der erreichbaren Ankertiefen, Handelsschiffe auf Nordatlantikfahrt fahren den 
StB.- Anker mit 7 Kettenlängen (1 Kettenlänge == 15 Faden), den BB.-Anker mit 
5 Kettenlängen, In der Mittelmeerfahrt z. B. (bei linksdrehenden Winden) wird 
der BB.-Anker bevorzugt und liegt vor längerer Kette, Bei Kriegsschiffen rechnet 
man für schwere Fahrzeuge der Hochseeflotte und Sperrfahrzeuge 8 bis 11 Ketten- 
längen auf jeder Seite {1 Länge = 25 m), bei anderen Fahrzeugen 5 bis 6 Ketten- 
längen, Kleinere Kriegsschiffe führen also 125 bis 200 m Kette, Handelsschiffe 
160 bis 190 m, größere Kriegsschiffe 200 bis 275 m. Das bedeutet also mögliche 
Ankertiefen von 40 bis 90 m, bei gutem Wetter also Maximaltiefen, 
Anhaltspunkte für die Begrenzung durch die Normalankertiefe gibt folgende 
Statistik: Bei Berücksichtigung sämtlicher Ankerstationen oberhalb 30 m Wasser- 
tiefe ergeben 500 Ankerstationen in der Ostsee eine durchschnittliche Ankertiefe 
von 17.4 m, nur 28 Stationen liegen oberhalb 10 m, die flachste lag auf 4 m Wasser- 
tiefe, Für die Nordsee und außerheimische Gewässer liegen die Zahlen ähnlich. 
Ankerstationen oberhalb 30 m Wassertiefe, 
| Gesamtzahl der ge- | Zahl d, Ankerstationen Flachste | Durchschnitts- 
zählten Stationen oberhaltı 10 m Ankerstation ankertiefe 
NOrOSe area neka 
Anßerheimische Gewässer 
500 ) 28 = 6% | 4m 17.4 m 
200 | 14 = 78 | 2m | 163m 
IM \ 88% 7m 158m 
Ankerstationen unterhalb 30 m Wassertiefe, 
. Daron zwischen 
RO m 150-100 m | 100-200 m | 200-500 m | 5001000 m | 1000-2000 m | 2000-5000 m 
Gesamt 
zahl 
Ostaee .... | 
Nordsee, .. | 
Aukerheim, 
(jJewssenr 
53 8 | a 1 4 
13 6 2 2 3 
18 ın R 
| 2 | 
In diesen Tabellen spiegeln sich am deutlichsten die Möglichkeiten wider, 
die die systematische Ankergrundprobengewinnung bietet. Die flachere Nordsee 
kommt zu einem etwas geringeren Durchschnitistiefenwert als die etwas tiefere 
Ostsee, in außerheimischen Gewässern kommt noch ein geringerer Wert, weil 
i a. nur auf Reeden geankert wird. Die Grundproben zeigen sich auch nach 
oben begrenzt, bedingt durch den Tiefgang der Schiffe (zwischen 2 bis 10 m 
liegend), das zeigt sich in der geringen Zahl der Ankerstationen zwischen 0 bis 
10m. Die Grundproben stammen in der Heimat zu 90% aus Tiefen 
15 Diese beiden tiefsten Ostseeproben stammen aus dem Skagerrak, gehören also nicht in die 
Angentliche Ostsee,
	        
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