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Full text: 64, 1936

Köppen, W.: Der Winter 1933/34 und das Wetter der ‚Jahre 1933 und. 1934 in Nordamerika, 13 
möchte. Prof, Baur hat gezeigt und ich habe es in der „Meteorolog. Zeitschr,“ 
1932, 8. 322 bestätigt, daß die strengen Winter während des 11jährigen Flecken- 
zyklus zwei Höhepunkte ihres Auftretens zeigen. Von den 14 sehr strengen 
Wintern, die Westeuropa seit 200 Jahren heimgesucht haben, fiel die Hälfte (7) 
auf das Jahr des Fleckenmaximums oder das ihm folgende, fünf aber fielen 
auf das Fleckenminimum oder eines der beiden folgenden Jahre. Von den übrigen 
durchschnittlich sechs Jahren des Zyklus, also von 110 Jahren, brachten nur 
zwei so kalte Winter, Die Wahrscheinlichkeit eines sehr kalten Winters ist also 
in Europa beim Fleckenmaximum 7/36 = 0.194, beim Minimum 5/54 = 0.083, in 
den übrigen Jahren aber nur 2/110 = 0.018, In Amerika scheint es ebenso zu sein, 
Beständigkeit und Streuung bei Strömen. 
Von MH. Thorade, " 
(Hierzu Tafel 6 und 7 mit Abbildungen 1 bis 4.) 
Zusammenfassung, 1. An einem Beispiel, das sich leicht durch andere vermehren ließe, wird 
gezeigt, daß der Wert einer einzelnen. Strommessung Außerst geringr war, Nur durch. Häufung von 
Beobachtungen ließen sich die zahlreichen Schwankungen, die den Charakter von. zufälligen Fehlern 
En Ausschalten, Zur Bewertung der Beobachtungen reichte der Begriff der Beständigkeit 
BI aus, 
2. Verteilen sich die Beobachtungen gemäß dem Fehlergesetze, so wird. zur Kennzeichnung der 
Streuung: der „Streukreis“ vorgeschlagen, in den etwa ?/ aller Beobachtungen bhineinfallen. Be- 
zeichnet man die Geschwindigkeit des Stroms mit w, seinen Richtungswinkel mit @, seine Nord- und 
Ostkomponente mit v und u, die Abweichungen einer Beobachtung vom Mittelwerte mit 4, den Mittel- 
wert selber durch einen Querstrich, so ist der „Streuhalbmesser“ 
eV At ER | dw + A 
| 3, Gehorchen. Richtungswinkel und Geschwindigkeit dem Fehlergesetze, so kann man die mittlere 
Richtung bei Streuwinkeln unter 180° durch das arithmetische (skalare) Mittel der Richtungswinkel 
berechnen. Verfährt man ebenso mit den Geschwindigkeiten, so erhält man siatt des vektoriellen 
{gekoppelten) Mittels w., das skalare w. das ungefähr um. den Bruchteil e— 70/2 zu groß ist 
Man, 1— ea" hf % X 
1. Mittelwerte von Strömen. — Über die Zweckmäßigkeit von Mittelwerten 
und ihre grundsätzliche Bedeutung ist genug gestritten worden, als daß hier 
noch etwas darüber zu sagen wäre, Sicher ist jedoch, daß sich ihre Verwendung 
bei Meeresströmungen nicht umgehen läßt, nicht nur für Zeiträume von der 
Länge eines Monats oder auch nur einer Tide; sondern in den letzten Jahren 
hat sich wiederholt gezeigt, daß schnell aufeinanderfolgende Strommessungen 
an ein und derselben Stelle sich ganz erheblich voneinander unterschieden, 
so daß man bereits für einen Zeitraum von wenigen Minuten nicht von einem 
augenblicklichen, sondern nur von einem mittleren Strome sprechen kann, 
$. z. B. Abb, 1, Taf, 6; sie ist entworfen. nach. 150 Beobachtungen, die der Reichs- 
forschungsdampfer „Poseidon“ am Ausgange des Kattegatis auf 57° 31.1’ N-Br. 
und 11° 0.8‘ O-Lg. (F 10) mit dem alle 10 Sek. elektrisch. an. Bord. zeichnenden 
Rauschelbach-Strommesser ausführte!), Natürlich enthalten die Messungen 
ünregelmäßige Beobachtungsfehler (nicht = Instrumentenfehler, diese sind gering!), 
die dadurch entstehen, daß. das verankerte Schiff in ganz unübersichtlicher 
Weise schwojt und dabei den. Strommesser mitschleppt, sowie daß es ihn beim 
Schlingern hin. und her zieht. Letzterer Fehler wird ausgeschaltet, wenn man 
je sechs Werte zu einem Minutenmittel vereint, Abb, 2, Taf, 6. Aber es treten 
auch erhebliche Schwankungen sowohl der Geschwindigkeit wie der Richtung 
des Stromes selbst auf, die dazu nötigen, jede einzelne Strombeobachtung als 
eine Überlagerung eines mittleren Stroms durch eine große Anzahl von Störungen 
aufzufassen, Kurz: will man. die Bewegung des Wassers feststellen, 30 hat sich, 
zumindest in den bisher untersuchten Fällen, die Einzelbeobachtung &1ls 
5 Vgl B. Schulz: Vorläufiger Bericht usw., Ann, d. Hydr. 1932, S, 1—6. — Sa. d. Arb. des 
Verf; In Ann, d, Hydr. 1934, S,365ff, und besonders die Abb. 1. Taf. 39 das, sowie Cons, Perm. 
Internat. pour l’Expl. de 1a Mer, Rapp, et Proe, Verb. LXXWVI, 1932, 8. 50—60, 
Anz, d. Hydır usw. 1986, Heft R
	        
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