Annalen der Aydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1936,
Die höchste Stufenschwankung Ad.
Der Mangel des Schwankungsquotienten, daß derselbe Wert g bei verschieden
großen Regenmengen r eine ganz andere physikalische Bedeutung hat, läßt sich
beseitigen, wenn man in den Regenmengen Stufen einführt, die eine gleichwertige
Schwankung darstellen sollen, aber mit den Regenmengen 7 selbst wachsen. Statt
jeder Regenmenge 7 ist also eine sie kennzeicehnende Stufenzahl s einzuführen,
wo & mit 7 wachsen soll, aber nicht etwa proportional zu %, sondern. so, daß das
Wachstumsrerhältnis gr proportional zu {r -+&) gesetzt wird. Die Konstante a
ist zu r zuzufügen, um erreichen zu können, daß der Regenmenge = 0 auch
die Stufenzahl s= 0 entspricht. Die Differentialgleichung ar = m (r-+@), wo auch
m eine Konstante bedeutet, ist so zu integrieren, daß die Werte 7 = 0 und s= 0
einander entsprechen.
Dies leistet die Formel:
Pa (Di) oder $ = log (++ %) ; og b,
wo & und & Konstanten sind. Schon 1911 hatte ich eine Folge der Werte von r
für die ganzzahligen Werte von & dem praktischen Bedürfnis der Regenbewer-
tung entsprechend vorgeschlagen, In vor-
stehender, 1928 angegebenen Formel ließen
sich die Konstanten @& und 5 nun so be-
stimmen, daß die nunmehr aus # berechern-
baren 7-Werte auffallend. gut mit den für
ganzzahlige s gefühlsmäßig angenommenen
Werten übereinstimmten, Die Formeln
lassen. nun aber auch zu jedem beliebigen
Wert die im allgemeinen nicht ganzzahlige
Stufenzahl # berechnen. Die Werte der
Konstanten sind:
ü= 16455 b=118,
Bild 1 Jäßt zu jeder Regenmenge r bis zu
F= 14 700 mm die entsprechende Stufen-
zahl s bis s ==27.7 ablesen und die Tabelle 1
gibt zu jeder Regenmenge bis r == 16800 mm
die Stufenzahl s, |
Ebenso wie die Logarithmen kenn-
zeichnende Rechengrößen für die
Zahlen sind, so sind die Stufenzahlen s
kennzeichnende Rechengrößen für die
Regenmengen rz, Und wie an Stelle des
Verhältnisses zweier Zahlen der Unterschied
ihrer Logarithmen tritt, so erhalten. wir an
Stelle des Schwaänkungsquotienten 4, also des
Verhältnisses der größten ‚Jahresregen-
menge r. zur kleinsten r_ nun den Unter-
schied der ihnen entsprechenden Stufenzahlen (s,— 8&_). Dieser Unterschied ist
die Größe d= 5%, — 8_, die wir als höchste Stufenschwankung bezeichnen
wollen. Sie stellt die allerorts vergleichbare kennzeichnende Größe für die
Höchst-Veränderlichkeit der Jahresregenmengen dar, Ist zum Beispiel die größte
Jahresmenge rı = 659.0 mm, die kleinste 7_ = 94.1 mm, 06 findet man aus
Tabelle 1 (Tafel 3) 84 = 9,73, 5. =278, also 4=7.00 und auch q wird genau
=7,00, Mit Recht bezeichnet man hier nach beiden Kenngrößen 4 und q die
Schwankung als vernichtend oder besser als sehr ungünstig, Wo eine Jahres-
menge von 659 mm für viele Kulturen als gut und reichlich anzusprechen ist,
wird eine Menge von. nur 94mm ein völliges Hungerjahr bedeuten, Nehmen
wir aber etwa. an der Küste des ehemaligen Deutsch-Südwestafrika 7; = 835 mm,
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