Jahresbericht der Deutschen Secewarte für 1933,
achtungen von 0 und 10 Uhr MGZ, ausgestrahlt. Die für die Flugberatung
benötigten Schiffswettermeldungen aus dem Raume Westafrika-Südamerika wurden
dadurch vermehrt, daß D. „Westfalen“ als Sammelschiff diente. Gegen Ende
des Jahres ist das zur weiteren Sicherung der Südflüge nach den Canaren aus-
gelaufene M. S. „Orion“ der Deutschen Lufthansa wieder für den Wetterdienst
ausgerüstet worden. Ferner hat das Deutsche Konsulat in Monrovia Wetter-
telegramme an D, „Westfalen“ abgesetzt,
Den Wechselverkehr mit den zu beratenden Luftfahrzeugen, mit D. „West-
falen und mit M. 3. „Orion“ hat die Flugfernmeldestelle Hamburg des Reichs-
amts für Flugsicherung durchgeführt,
8. Einkommende drahtlose Wetter- und Standortmeldungen von Seeflügen,
Auf den Özeanfahrten hat L.S. „Graf Zeppelin“ wieder regelmäßig ver-
schlüsselte Wettermeldungen zu den internationalen Beobachtungsterminen 0, 6,
12 und 18 Uhr MGZ, der Seewarte zugeleitet. Außerdem sind vom Luftschiff
laufend Standortmeldungen übermittelt worden, über dem Ozean im allgemeinen
von 2 zu 2 Stunden, Von den Überführungs- und „Süd“-Flügen der Flugboote
der Lufthansa sind ebenfalls Wetterbeobachtungen und Standortmeldungen ein-
gegangen, Die Standortmeldungen werden sofort in Seekarten eingetragen und
zur Geschwindigkeitsberechnung benutzt; auf Grund der Meldungen vom Luft-
schiff werden Wegekarten gezeichnet. Die Wettermeldungen ergänzen die ein-
gegangenen Schiffswettermeldungen in wertvoller Weise, so daß sie eine weitere
Grundlage der Ozeanwetterkarte sind und den für die Luftfahrzeuge bestimmten
Wetterübersichten und Wettervorhersagen wieder zugutekommen,
4. Meteorologische Tagebücher von Luftfahrzeugen über See,
Außer meteorologischen Beobachtungen von den Ozeanfahrten des L.S. „Graf
Zeppelin“ sind von den „Südflügen“ der Deutschen Lufthansa Wettertagebücher
eingeliefert worden.
d) Bearbeitung von Ergebnissen,
Mit Rücksicht auf den Ausbau des Luftweges nach Südamerika sind die
über den stark angewachsenen laufenden Wetterdienst hinausgehenden Arbeiten
der Meteorologie dieser Strecke zugewendet worden. So sind die bis zum Früh-
jahr vorliegenden Höhenwindmessungen zwischen Westafrika und Nordostbrasilien
bearbeitet worden. Auf gleicher Linie liegt die Bearbeitung der inzwischen im
„Archiv“ veröffentlichten Ergebnisse der Einweisungsfahrt F nach dem La Plata
durch Dr. Wagner. Eingehend hat sich die Abteilung mit der Synopsis des
Tropenwetters beschäftigt; einige Ergebnisse sind auf der Tagung der Deutschen
Meteorologischen Gesellschaft im Oktober vorgetragen worden und werden dem-
hächst veröffentlicht.
e) Flugwetterwarte D, „Westfalen“,
Bei dem Umbau des ehemaligen Lloyd-Dampfers „Westfalen“ (5000 Br.-Reg.-T.)
zum Flugzeughilfsschiff ließ die Deutsche Lufthansa für die Flugwetterwarte
eine unmittelbar neben der Funkstelle gelegene größere Kammer einbauen, die als
Arbeitsraum wie als Wohnraum für die beiden Meteorologen dient, Die Flugwetter-
warte ist als meteorologische Beobachtungstelle erster Ordnung ausgerüstet, Im
Herbst ist am Mast ein registrierendes Schalenkreuzanemometer aufgestellt worden,
D. „Westfalen“ lief in der Nacht vom 2. zum 3. Mai aus Brunsbüttelkoog
zur ersten Versuchsfahrt aus, die am 15. Juli in Bremerhaven endete, Am
7. Oktober wurde von der Unterweser aus die zweite Versuchsfahrt angetreten,
nach deren Beendigung D, „Westfalen“ am 18, Dezember Las Palmas anlief, um
dort Vorbereitungen für den Anfang 1934 beginnenden planmäßigen Flugverkehr
der Deutschen Lufthansa nach Südamerika zu treffen. Beide Versuchsfahrten
sind bis Pernambuco ausgedehnt worden. Während der Zeit beider Fahrten
ist eine Reihe von Flügen auf der Strecke Cadiz—Las Palmas—Bathurst—
D, „Westfalen“—Natal erfolgreich durchgeführt worden,
Auf dem Ozean hat die Flugwetterwarte, z. T. auch die Brücke planmäßig
Seeobsbeobachtungen von 0, 6, 12 und 18 Uhr MGZ,. angestellt; außerdem ist
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