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Full text: 62, 1934

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1933. 
d) Werkstattarbeiten, 
Ein Hauptteil der Arbeit der Werkstatt der M. V, A. war ausgefüllt mit der 
technischen Vorbereitung der 8 Forschungsfahrten sowie der laufenden Unter- 
haltung der 6 Bordpilotstationen und der Fischdampfer-Stationen. Auch die 
Ausrüstung der meteorologischen Station der Seeflug-Wetterwarte D, „Westfalen“ 
gehörte zu den Aufgaben der Werkstatt. In Händen des Werkstattpersonals lag 
die Ausführung der Pilotaufstiege sowie die technische Vorbereitung der Registrier- 
ballon-Aufstiege. Auch gelegentliche wissenschaftliche Freiballonfahrten wurden 
von hier ausgerüstet. Auf dem Dach der Anstalt wurde ein 3-m-Raumbild- 
Entfernungsmesser (Zeiß) aufgestellt. An Neuanfertigungen sei die Herstellung 
von 3 Wolkenaufnahme-Apparaten erwähnt, davon 1 mit vollautomatischer Ein- 
richtung. Gegen Ende des Berichtjahres wurde begonnen mit der Überholung 
und Ordnung des gesamten Instrumentariums der Anstalt, das in den letzten 
Jahren etwas stark in Anspruch genommen worden war, 
e) Prüftätigkeit. 
Es wurden 44 Windmesser, 53 Barometer, Höhenschreiber und Barographen, 
33 Meteorographen und 86 Radiosonden hauptsächlich von dem Feinmechaniker 
Emil Friedrichs geeicht, 
1) Lehrtätigkeit. 
Während des Berichtjahres wurden 8 Seefahrtsschullehrer in aerologischen 
Arbeiten unterwiesen. Außerdem wurden alle Teilnehmer der maritimen Forschungs- 
fahrten mit dem Bau und der Wirkungsweise der Radiosonden bekannt gemacht, 
XI Seeflugabteilung (8). 
a) Allgemeines, 
Im Berichtsjahre ist der deutsche Ozeanluftverkehr nach Brasilien weiter 
ausgebaut worden, Während L.S, „Graf Zeppelin“ wie in den beiden Vorjahren 
planmäßige Verkehrsfahrten nach Brasilien durchgeführt hat, hat die Deutsche Luft- 
hansa nach systematischen, in den Jahren 1928—1931 bis Bathurst (Gambia) 
vorgetriebenen Erkundungsflügen ebenfalls die Strecke bis Brasilien beflogen 
(„Südflüge“). Da jedoch die dazu eingesetzten Dornier-Wal-Flugboote zur regel- 
mäßigen Ozeanüberquerung keine hinreichende Flug weite besitzen, hat die Deutsche 
Lufthansa den ehemaligen Lloyddampfer „Westfalen“ als Flugstützpunkt für die 
Strecke Bathurst—Natal (Brasilien) eingesetzt, der die von Bathurst und Natal 
anfliegenden Flugboote an der Strecke aufnimmt, tankt und zum Weiterstart 
katapultiert, Zur besonderen Wettersicherung der vielfach ungünstiges Flug- 
wetter aufweisenden Ozeanstrecke mußte die Deutsche Seewarte auf D, „West- 
falen“ eine Flugwetterwarte einrichten, Auf der ersten, von Anfang Mai bis 
Mitte Juli dauernden Versuchsfahrt von D. „Westfalen“ hat Dr. Wagner den 
Dienst der Flugwetterwarte versehen, während Reg. Rat Dr, Schumacher (Abt. H) 
als Ozeanograph für Sonderuntersuchungen eingeschifft war, Die Erfahrung 
zeigte indessen, daß ein Meteorologe allein für den laufenden Dienst der Flug- 
wetterwarte nicht ausreicht, so daß Dr. Schumacher sich an den Höhenwind- 
messungen beteiligen mußte. Durch die Abordnung von Dr. Wagner verblieben 
für den infolge der „Südflüge“ erheblich erweiterten, auch zahlreiche Nacht- 
dienste erfordernden Wetterdienst von S nur 2 Meteorologen, so daß eine starke 
Überbelastung des Personals eintrat, zumal die Einrichtung des Wetterdienstes 
für die „Südflüge“ umfangreiche Arbeiten erforderte, Da auch die Zahl der 
technischen Angestellten bei weitem unzureichend war, bewilligte der Herr Reichs- 
verkehrsminister 2 Meteorologen und einen Wetterfunker für D. „Westfalen“, 
einen weiteren Meteorologen und eine weitere Hilfskraft für S, Für die Anfang 
Oktober beginnende zweite Versuchsfahrt von D. „Westfalen“ sind Dr. Wagner, 
Dr. Regula und Wetterfunker Gruber zur Dienstleistung auf der Flugwetter- 
warte abgeordnet worden, während Dr, Bullig und der technische Angestellte 
Zehner in S angestellt wurden, Gleichzeitig trat der bisherige Leiter der
	        
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