Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1932.
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achtungsmaterial sowie Sonderberichte der an diesem Tage unterwegs befindlichen
Flugzeugführer der mit der Bearbeitung beauftragten Abteilung III zur Verfügung.
Der Segelfliegerei schenkte die Flugwetterwarte besonderes Augenmerk. Das
Angebot steter meteorologischer Mitarbeit an die betreffenden interessierten Kreise
Hamburgs fand freudigen Widerhall.
Sonderaufgaben erwuchsen der Flugwetterwarte Hamburg durch das inter-
nationale Polar- und das internationale Wolkenjahr. Die Flugwetterwarte be-
teiligt sich am Wolkenjahr durch Führung eines Wolkentagebuchs, und sie liefert
die Instrumentenregistrierungen, die seinerzeit von der Deutschen Seewarte für
das internationale Polarjahr veröffentlicht werden sollen.
In den . betriebsschwächeren Wintermonaten wurde wieder eine Reihe von
Wetter- und Gefahrenmeldestellen besucht. Eine eigene genaue Wetterstatistik
wird geführt, deren Grundsätze nach eingehender Fühlungnahme mit Flugzeug-
führern aufgestellt wurden. Dem Zwecke dieser Statistik dienen auch Nacht-
beobachtungen, die auch außerhalb der Nachtbetriebszeit von der Luftpolizei
angestellt werden.
Am 25, Juli wurde von der Deutschen Seewarte der I. Offizier Wladika zur
Instruktion zur Flugwetterwarte kommandiert und blieb mehrere Wochen,
An der 2. wissenschaftlichen Tagung der Flugmeteorologen, die in Berlin in
der Zeit vom 28. bis 30. Januar stattfand, beteiligten sich Dr. Pummerer und
Dr. Becker mit Vorträgen.
XIV. Bericht der Abteilung A/B (Wissenschaftliche Zeitschriften und
Bibliothek der Deutschen Seewarte),
a) Schriftleitung der „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“.
Das „Goethejahr“ 1932 gab Anlaß zu dem Versuche, Goethesche Wege der
Naturerforschung einzuschlagen und seine Art der Naturaufnahme mittels der
Sinne von den Annalen-Mitarbeitern auf dem Gebiete der Klimatologie aufgreifen
zu lassen, „Auf scharfer Beobachtung beruhende Schilderungen behalten
als lebensvolle Ergänzungen der regelmäßigen Aufzeichnungen ihren
hohen Wert“ — dieses Wort Köppens [AH. 1895, S. 451] erleichterte die nun-
mehr systematische Durchführung eines Entschlusses, dessen Leitgedanken in
den Annalen bereits 1927 [S. 328/9] ausgesprochen worden waren. Das Ergebnis
des Versuches sind zunächst vier klimatographische Witterungsschilde-
rungen gewesen; ihre Fortsetzung im Jahrgang 1933 der Zeitschrift ist gesichert.
Von 113 Abhandlungen und kleinen Mitteilungen des 60. Bandes der Annalen
behandeln: Meteorologie, Aerologie und Flugmeteorologie 51, Meeres- und Ge-
zeitenkunde 29, See- und Luftnautik einschl. Zeitmeßwesen, Magnetismus und
Instrumentenkunde 25, Sonstiges 8. — Der Bandumfang beträgt 512 Seiten.
b) Schriftleitung der Sammelreihe „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“,
Folgende Hefte sind erschienen:
Bd. 50: Nr. 2. Die grüne Insel in der Eidermündung., Eine entwicklungs-
physiologische Untersuchung. Von Dr. Erich Wohlenberg. — Nr. 8. Der
Zustand der freien Atmosphäre bei Nebelfrost- und Glatteiswetterlagen, Von
Dr. Heinrich Nohascheck. — Nr. 4. Analyse der Wetterlage vom 4, bis 8. Januar
1912. Ein Beitrag zur Bjerknesschen Methode. Von Dr. Kurt Schreiber. —
Nr. 5. Die Hamburger Registrierballonfahrten von 1926 bis 1930. Von der
Meteorologischen Versuchsanstalt der Deutschen Seewarte. — Nr. 6. Luft-
körper-Klimatologie. Von Dr, Erwin Dinies,
Bd. 51: Nr. 1. Ergebnisse von Höhenwindmessungen auf dem Ostatlantischen
Ozean längs der westafrikanischen Küste im Januar und Februar 1929, Zehnte
Forschungsfahrt der Deutschen Seewarte. Von Dr. B. Eckardt und Dr. P. Lühe. —