38 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, ‚Januar/Februar 1933,
Station
Nebeltage
im Jahr
Monat(e)
mit der Höchstzahl
in Klammern beigefügt,
von Nebeltagen
Bemerkungen
8
Friedrichshafen a. B.
31.1
November (5.1)
Oktober {30}
nach Hellmann
(1925/1930) nach J. Pfaff: Die ge-
sundheitliche Bedeutung der Luft,
Strahlung und Luftelcktrizität im
Großstadtklima an der Saar, Frank-
furt a. M. 1931, S. 9/10, „Gemeint
ist der Nebel in den Morgenstunden,‘
Erfurt (1853/1922) nach brietl. Mitt.
vom 15. VaLl,
31 | Helgoland | nach Heilmann
als nebelreich bezeichnet werden, so sind nebelarm nur 3 oder rund 10% der
angeführten Stationen! Diese klimatisch begünstigten Stellen sind neben St. Blasien
Aachen und Schreiberhau, Nebelreich sind 7 Stationen oder 23%, worunter das
Maximum auf der Brockenstation gezählt wurde. 21 Stationen oder 67% gehören
zum Zwischengebiet, in dem die Werte von 14 Stationen näher an 50 liegen als
an 25, (Berlin kommt darin 3mal vor, für Stuttgart ist der Wert aus der
Periode 1926/1930 genommen worden.) Hans Grimm, Halle/Saale.
3, Die Intensität der Sonnenstrahlung bei starkem Harmattan an der
Oberguineaküste. Im Märzheft dieser Zeitschrift (Ann. d. Hydr, usw. 1932,
3. 123) hat Herr Semmelhack die besondere Ausprägung des Nordostpassates
an der Ober-Guineaküste im Winter 1931/32 geschildert: Dieser Wind, Harmattan
genannt, kommt, mit Diatomeenstaub aus den Überschwemmungsgebieten des
Niger und mit Asche von Steppenbränden beladen, aus dem Festland heraus
und hat im letzten Winter die Luft im Guinea-Küstengebiet besonders stark mit
Dunst erfüllt, so daß die horizontale Sicht auf nur 1 bis 2 km verringert wurde,
Die Bemerkung, die vertikale Sicht sei so schlecht gewesen, daß es schwer war,
die Wolken zu schätzen, erinnerte mich daran, daß auch in unserer Großstadt
Wien bei Zeiten starken Dunstes jede Schätzung für Art und Schönheit der
Wolken verlorengeht. Gelegentlich unserer Strahlungsmessungen im Wiener
Stadtgebiet konnten wir manche Erfahrung über die Intensität und über das
Aussehen der Sonne bei starker Dunsttrübung sammeln. Auch auf dem Sonn-
blick hatte ich im Juni 1928 Gelegenheit, gemeinsam mit Herrn Maßmeyer,
Göttingen, zu beobachten, welchen Anblick die Sonne bei rasch wechselnder Ver-
hüllung des Gipfels durch Wolkenhauben bot und welches ihre gleichzeitige
Strahlungsintensität jeweils war, Infolgedessen wage ich es, die Intensität der
Sonnenstrahlung zu dem Zeitpunkt nach Sonnenaufgang, zu dem sie nach dem
Bericht von Semmelhack im Golf yon Guinea „als milchig blasse Scheibe“ er-
schien (35 bis 50 Minuten nach Aufgang), auf 0.15 geal/em?-min zu schätzen.
35 Minuten nach Sonnenaufgang hatte nun die Sonne eine Höhe von 8° und
50 Minuten nach Sonnenaufgang eine Höhe von 12° erreicht. Falls bei diesen
Sonnenständen die Intensität 0.15 war, so errechnet man den Linkeschen Trü-
bungsfaktor zu 5.9 bis 7.4. Möglicherweise ist die Intensität von 0.15 geal
noch etwas zu hoch gegriffen. Jedenfalls kann man aber sagen, daß infolge
der außergewöhnlichen Auswirkung der Harmattantrübe der Trübungs-
laktor im Golf von Guinea einen Betrag von 6 bis 8 erreicht haben
dürfte. (Dem entspricht eine Mittagsintensität von nur 0,9 geal trotz einer
Sonnenhöhe von etwa 66°.) Im Dunkelmeer bei den Kap Verdeschen Inseln
(Einfluß des Saharastaubes) hat Linke durch Intensitätsmessungen einen Trü-
bungsfaktor von 5.5 (im neuen System!) gefunden,
Auch die Beobachtung über die von 25 Sm auf nur 3 Sm verminderte
Sichtweite des Leuchtfeuers von Fernändo Po kann man mit Hilfe der Arbeit
von L. Foitzik (Meteorologische Zeitschrift 1932, S. 134) zu Aussagen über die
Vermehrung der Lufttrübung durch den Harmattanstaub heranziehen, wenn man
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