Skip to main content

Full text: 61, 1933

(0 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar/Februar 1933, 
die Gewässer, über denen der SO-Passat jahraus jahrein, praktisch genommen, 
vollkommen uneingeschränkt herrscht, ein trockener Wind von Natur. Besonders 
kräftig weht er in den Monaten Juli bis Oktober, Wir müssen den trockenen 
Strich am Äquator von der peruanischen Küste und von den Galapagos-Inseln 
sich erstrecken lassen bis über die Datumgrenze, bis zu den Gilbert-Inseln, Wir 
beginnen am besten bei dem schon oben S, 8 erwähnten Nauru unter 167° O-Lg., 
50 km südlich vom Äquator, wo die mittlere Jahressumme noch 2142 mm beträgt. 
Ocean I, auf 1° S-Br. unter 170° O-Lg., hat nur 1941 mm. Bei den Gilbert-Inseln 
unterscheidet die Bevölkerung einen feuchten, nördlichen Strich von einem trockenen, 
südlichen, letzterer zwischen 1° N und 4°S. Baker I. auf 0° N-Br. unter 176° W-Lg. 
ist ohne Vegetation, die Phoenix-Gruppe bei rund 4 bis 5° S-Br. zeigt nur wenig 
Vegetation, BeiJarvis I. auf 0° S-Br. unter 160° W-Lg. wird in den Beschreibungen 
von einem Wüstenklima, ohne Bäume, mit wenig Gras, gesprochen. Malden I. 
auf 4° S-Br. unter 155° W-Lg. hat durchschnittlich nur 724 mm. Auf den Gala- 
pagos, zu beiden Seiten des Äquators in einer Entfernung von reichlich 1000 km 
von der peruanischen Küste, sind leider (vgl. oben S. 2) Regenmessungen nicht 
angestellt. Geographische Mitteilungen!) lehren jedoch, daß die unteren Teile 
der Inseln meist regenlos sind und nur in den vier ersten Monaten des Jahres 
einige Schauer niedergehen. Vollkommen regenlose Jahre sind nicht unbekannt. 
Daher wird die Regenhöhe im Meeresniveau 200 mm kaum erreichen, Die Nord- 
grenze der Zone ist sicher und scharf jeweils mit der Nordgrenze des SO-Passates 
gegeben. Fanning I. (vgl. Tabelle S. 8) auf 4° N-Br. hat 2733 mm; Christmas I. 
auf 2° N-Br. schon nur 950 mm, Malden I. auf 4° S-Br. 724 mm, alle unter an- 
nähernd gleicher Länge. 
Schon 1918°) und auch 1931°% hat W. Köppen auf seinen Karten der Klimate 
der Erde in ähnlicher Weise, wie es in unserer Arbeit geschehen ist, zwischen 
rund 3° N-Br. und 10—15° S-Br. auf dem Meere westlich von Südamerika einen 
sehr langgestreckten Streifen ausgeschieden, dem er ein „periodisch trockenes 
Savannenklima“ gibt. Nach der neuen Regenkarte dürfen wir für die großen 
Gebiete mit < 750 und «500 mm sogar ein „Steppenklima“ ansetzen — da man 
von Wüstenklima im Hinblick auf vorhandene dürftige Vegetation nicht wird 
sprechen wollen. Auf der anderen Seite hat Köppen die Marquesas-Inseln in 
rund 10° SS unter 140° W offenbar nicht richtig eingereiht, wenn er sie seiner 
Savannenzone zurechnet. Die Marquesas mit ihren Kokospalmen, Brotfrucht- 
bäumen u. a.,, mit Niederschlägen von über 1500 mm (Nukuhiva), ja über 2000 mn 
(Fatuiva)*) liegen noch in tropisch warmem Regenklima; das lehren auch die 
Schilderungen und die Abbildungen, die die „Dana“-Expedition von ihrem Besuche 
im Jahre 1928 gegeben hat°). Der regenarme Streifen entlang dem Äquator ist 
eben, bei gewaltiger Ausdehnung in W—O-Richtung, in der Breite sehr schmal 
und auf die Gebiete beschränkt, deren Wassertemperatur eine negative Anomalie 
aufweist. 
Im tropischen Südatlantischen Ozean entspricht diesen Verhältnissen auch 
ein regenarmer äquatorialer Streifen, wie wir z. B. durch Ascensions mittlere 
Regenmenge von nur 84 mm wissen, Aber im Stillen Ozean ist die Erscheinung 
viel großartiger, schon räumlich, ausgebildet. Bei allen Naturfaktoren, der Ver- 
teilung des Luftdruckes, der Wassertemperatur, der Meerestierwelt, hebt sich 
dieser pazifische Wüstenstreifen als recht „untropisch“ heraus, Aber das gilt 
eben nur für die vorherrschende Situation, Unperiodische Abweichungen treten 
in seltenen Jahren schon an der meist gänzlich regenlosen Küste von Nordperu 
auf®) zur Zeit der Sommermonate (niNno-Störungen). Von den Galapagos werden 
auch gelegentlich starke vorübergehende Regenperioden gemeldet’). Je weiter 
westwärts wir gehen, desto häufiger sind diese Abweichungen; Hann und Köppen 
hat die überaus große Verschiedenheit der einzelnen Jahryänge beschäftigt. Von 
ı) Z. B. von G. Me Cuteheon Me Bride in Geograph- Review, Vol. VI, S, 236. New York 
1918. — ?®) Peterm, Geogr. Mitteil. 1918, S. 193 ff., Taf. 10. 3) Grundriß der Klimakunde, 2. Aufl., 
Taf. 1. Berlin 1931. — *) Vgl. Reed, Liter. Verz. S, 12 unter Nr. 13. — 5) Joh. Schmidt, Danas 
Togt omkring Jorden. S, 72. Kopenhagen 1932. — 5 G. Schott, Der Pern-Strom. Ann, d. Hydr. 
1931 8. 208, 246. — 4\ Ebenda S. 248.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.