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Full text: 61, 1933

Schott, G.: Die jährlichen Niederschlagsmengen auf dem Indischen und Stillen Ozean. 
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gebung des Wendekreises bis unter 250 mm zu sinken. Die Isohyeten in unserer 
Karte (Taf. 1) sind in diesem großen Gebiet vielleicht sogar noch etwas zu hoch. 
Die Regenarmut des indischen SO-Passates wie aller echten Passate muß 
ausdrücklich betont werden, weil A, Supan, durch eine von A. Danckelman’?) 
5. Z. vorgenommene unrichtige Abgrenzung des NW-Monsuns vom SO-Passat 
veranlaßt, dem indischen SO-Passat eine Regenmenge von über 2000 mm (!') auf 
zeiner Karte in Peterm. Mitt. 1898, Taf. 13 zugewiesen hat. Auch die Linien 
auf der Karte im Hann-Süring?) beseitigen diesen Fehler nicht grundsätzlich. 
Die zwei Gall6&schen Figuren?) ergeben im Jahresmittel die niedrige Regen- 
wahrscheinlichkeit von << 5°. Dazu kommt noch die ungemein geringe Er- 
giebigkeit der schnell vorüberziehenden Passatschauer; beispielsweise lieferte 
uns die „Valdivia“-Reise im Januar 1899 durch das ganze Passatgebiet von 
St. Paul-Neu Amsterdam ab bis 10° S-Br. 97° O-Lg. in 14 Tagen nur 0.2 mm 
im Regenmesser, Auf einer früheren Reise im Januar 1892 auf derselben Strecke 
verzeichnete ich nicht einen einzigen Schauer; und auf einer dritten Reise im Juli 
1892 traten zwischen der Sunda-Straße und der Südspitze Madagaskars inner- 
halb 16 Tagen zwar an 10 Tagen je 1 bis 2 Schauer auf, aber es waren durch- 
weg schnell vorüberziehende Regenwolken beteiligt ohne irgend nennenswerte 
Regenmengen. Bedingt war diese größere Häufigkeit im Juli offenbar durch 
den überaus stürmischen Charakter des Passates; die Windstärke war damals 
dauernd 6, 7, zeitweise 7 bis 8. 
Ein indirekter Beweis für die Regenarmut des Passatgebietes ist auch der 
Umstand, daß das Salzgehaltsmaximum des Oberflächenwassers ungefähr hier 
liegt; mit X> 35.75 %/g erstreckt es sich von der SW-Küste Australiens in 0—W- 
Richtung um den 30, Parallel bis zur Gegend südlich von Madagaskar. Solche 
Salzwerte würden mit mehr als 2000 mm Regen unvereinbar sein, 
Jenseits von 40° S-Br. polwärts beschränken sich die zahlenmäßigen Anhalts- 
punkte auf 3. Die „Gauß“-Expedition hatte an ihrer Nebenstelle auf der SO-Seite 
von Kerguelen 852 mm. Am antarktischen Schelfrand vor Kaiser-Wilhelm-Land 
konnten Niederschlagshöhen wegen der Stürme nicht mit Erfolg gemessen werden; 
den von Meinardus*) indirekt aus den Schneehöhen erschlossenen, von ihm 
selbst für bedenklich groß erklärten Betrag von 840 mm vermag ich nicht, auch 
nicht mit Reduktion, zu übernehmen. Die zwei anderen Anhaltspunkte liefern 
nämlich ganz andere Zahlen, die französische Überwinterung auf Petermann-I. 
(S. 12) etwas >> 265, die „Deutschland“-Trift im Weddellmeer gar nur 118 mm. 
Zwar liegen beide Orte nicht im indischen Bereich, aber sie geben doch die 
Größenordnung für die Südgrenze des südpolaren Meeres an. Für die Gegend 
der englischen Expeditionen im Roß-Meer 1902 bis 1909 werden aus Schnee- 
höhen auch nur >> 200 mm gefolgert 5). 
Die Monatsbeträge für Kerguelen sind weiter unten in der Tabelle zu 
finden; sie zeigen mäßige Mengen in allen Monaten, das Maximum mit 144 mm 
Äel in den August, also in den Südwinter. Dies stimmt gut mit den Gall&schen 
Regenhäufigkeiten im Bereich der braven Westwinde; im Südsommer 10 bis 15%, 
im Südwinter 15 bis 20 bis 25%. Aber kein Monat ist trocken, wie ja in 
dieser Zone alle Verhältnisse im Jahreslauf nicht sehr schwanken. Die Station 
auf Kerguelen verzeichnete 305 Tage mit Niederschlägen, davon 172 Tage mit 
Schnee. Die Station am Rand der indischen Antarktis hatte 251 Tage mit 
Niederschlag, also weniger. Daß die Niederschlagshöhe nach den polaren Breiten 
hin stark abnimmt, entspricht der allgemeinen Erfahrung. Es erhebt sich die 
Frage, ob man berechtigt ist, zwischen rund 40 und 58° S-Br. einen Streifen 
anzusetzen (wie auf Taf. 1 geschehen ist) mit über 1000 mm Niederschlag, ob- 
wohl die Station auf Kerguelen nur 852 erbrachte. Aber die Regenstation 
im Royal Sound ist doch vielleicht etwas in Leelage gewesen; außerdem hat 
?) Zeitschr, Ges, f, Erdkunde, Berlin 1886, S. 321. — %) Siehe oben S. 1, Fußnote 4. — % Siehe 
oben S. 2. Fußnote 5, — *) Deutsche Südpolar-Exped., Band 111, 1, 1 (Meteorolog. Ergebn.), S. 290, 
Anm. — 5 Auf Eismitte im inneren Grönland bestimmte E. Sorge nach den Jahresschichten des Firn« 
den Ar Merön Jahresniederschlag zu 314 mm (s. W. Köppen im Grundriß der Klimakunde, 2. Aufl., 
8. 388).
	        
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