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Full text: 61, 1933

Schott, G.: Die jährlichen Niederschlagsmengen auf dem Indischen und Stillen Ozean. 8 
I. Die Regenmengen auf dem Indischen Ozean, 
Daß die geographische Verteilung der Niederschlagsmengen in diesem Welt- 
meere sich als durchaus verschieden von der im Atlantischen Meere heraus- 
stellen würde, war zu erwarten; maßgebend dalür sind zunächst rein geographische 
Gründe: das Fehlen einer Ausdehnung über den nördlichen Wendekreis hinaus, 
das Vorhandensein der sehr trockenen Gebiete von Persien, Arabien und NO- 
Afrika; und damit dann meteorologische Gründe: das Monsunphänomen und die 
Verlagerung des meteorologischen Aquators nach rund 10° $S-Br. 
Auf N-Br. ist die Tatsache des sehr großen Unterschiedes der Regenmengen 
zwischen Arabischem Meer und der Bay von Bengalen als der wesentlichste Zug 
zu nennen, Man hat dies wohl schon, Fie. 1 
teilweise an der Hand der mäch- 18. 1. . 
tigen Unterschiede im Salzgehalt Be eng Regenwahrscheinlichkeit 
des Oberflächenwassers, vermutet, (a) im östlichen Stillen Ozean. 
Wa road 4 Den SE Nach Angaben deutscher Segelschiffe und nach einigen Inselstationen 
torisch und grundsätzlich richtig 
wie immer, vom Äquator an der 
ostafrikanischen Küste etwa nach 
dem Schnittpunkt des Wendekreises 
mit der vorderindischen Küste eine 
Trennungslinie zwischen tropischem 
Savannengürtel und feuchtem Aqua- 
torialgürtel gezogen und dieser 
Linie die Jahresmenge von 800 mm 
Regen gegeben. Aber die ganze 
Größe der Differenz zwischen West 
und Ost tritt doch erst jetzt heraus. 
Auch jedem, der diese zwei Meeres- 
teile aufmerksam befährt, kann der 
Unterschied im Witterungscharakter 
selbst zur Zeit des NO-Monsuns nicht 
entgehen. Darüber sind im An- 
schluß an eine Reise Ras Hafun— 
Ceylon — Malakka-Straße kürzlich 
einige nähere Angaben gemacht?), 
Durch die Mitte des Arabischen 
Meeres läuft in N—S-Richtung die 
Linie von 500 oder 550 mm Nieder- 
schlag, durch die Mitte der Bay 
von Bengalen aber die Linie für 
2000 mm. Die großen Regenmengen der Malabar-Küste reichen westwärts noch 
nicht bis zu den Lakkediven und Malediven, Das zwischen beiden Inselgruppen 
gelegene, bei den Seeleuten gut bekannte kleine Atoll Minicoi bringt es nur auf 
1605 mm, wie die weiter unten gegebene Reihe®) zeigt; und wenn man noch 
weiter westwärts in der Richtung auf Kap Guardafui zu sich bewegt, so kommt 
man in die Verhältnisse von Nordost-Afrika, genauer von der Somaliküste. Von 
der großen, bis über 1000 m hohen Insel Sokotra sind keine Regenmessungen 
bekanntgeworden; in den Bergen gibt es zwar mehrfach genug Wasser, und die 
Pilots oder Seehandbücher schreiben von zwei kurzen Regenzeiten (Juni— August 
sowie November — Januar), aber das Vegetationsbild und die Kulturen sprechen 
für sehr mäßige Niederschläge. mindestens im Meeresniveau. Das noch etwas 
Wem 
‘) Grundriß der Klimakunde, 2. Aufl., Taf. VII, Berlin u. Leipzig 1931. — 2) G. Schott in 
Verhandl. des 24. Deutsch, Geographentages, Danzig 1931, 8. 207—208. Berlin 1932. — 3) Bei der 
Auswahl derjenigen Orte, für die in diesem Aufsatz auch die mittleren Monatsheträge gegeben werden, 
war im allgemeinen der Gesichtspunkt maßgebend, daß die Reihen an verstecktem Platze veröffentlicht 
nl oder in der früheren Supanschen Arbeit noch fehlen oder neuere langjährige Reihen nunmehr 
vorliegen.
	        
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