Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 51-70
Rekonstruktion der Sturmflutwetterlage vom
13. November 1872
Von Gudrun Rosenhagen und Ingrid Bork
Zusammenfassung
Das Sturmhochwasser vom 13. November 1872 gilt als die schwerste durch Messungen
belegte Hochwasserkatastrophe in der westlichen Ostsee. Um mit numerischen Modellen die
Auswirkungen auf Wasserstand, Strömung und Seegang, die eine derartige Sturmflutwetterlage
heute dort hätte, nachvollziehen zu können und die Mechanismen, die zu dieser extremen Hoch
wassersituation führten, zu verstehen, werden zeitlich und räumlich hoch aufgelöste Gitter
punktwerte des Windvektors für den Zeitraum 1. bis 13.11.1872 für den Bereich der Nord- und
Ostsee aus Feldern des Luftdrucks in Meereshöhe abgeschätzt. Eine Simulation der Wasser
stände mit diesen Werten ergab eine gute Übereinstimmung mit den überlieferten Wasserstän
den.
Schlagwörter
Ostsee, Sturmflut 1872, Luftdruck, Wind, Meeresspiegel
Summary
On the 13th of November 1872 the most devastating storm surge ever recorded occurred in
the western Baltic Sea. To reconstruct with current models the effects, this storm surge event would
have on water level, currents and waves nowadays and to better understand such extreme Baltic
surge events spatiotemporal high-resolution grid values of the wind vector and the air pressure for
the North and Baltic Sea were calculated. A comparison of water levels from observations and
simulations forced by these reconstructed values led to good results.
Keywords
Baltic Sea, storm surge 1872, air pressure, wind, sea level
Inhalt
1. Einführung 52
2. Folgen des Sturmhochwassers am 13. November 1872 52
3. Rekonstruktion der Windfelder 54
4. Simulation des Wasserstandes 57
5. Verifikation des Windfeldes 58
6. Ergebnisse der Wasserstandssimulation 59
7. Wetterlage vom 1. bis 13.11.1872 und ihre Wirkung 62
8. Ausblick 68
9. Danksagung 68
10. Schriftenverzeichnis 69