Ja
Annalen der Hydroögraphie und. Maritimen Meteorologie, Januar 1900,
2. Sommer.
a. Juli. (Karte 5, Taf. 6.)
Wind. Der Monat Juli bringt bedeutende Veränderungen, Der Kern
les Hochdruckgebietes ist nach Nordwesten verschoben; er liegt nördlich
35° N-Br., westlich 140° W-Lg., also außerhalb unseres Bereichs, Da die Zyklone
südlich der Aleuten verschwindet, steht unser Gebiet unter der Einwirkung der
Antizyklone; auf ihrer Ostseite verlaufen die Isobaren parallel zur Küste, und
daher dehnt sich das Gebiet der NW-Winde jetzt nordwärts bis Kap Flattery
aus. Henry gibt (aa. O0, S, 68 f) für Portland-Oregon folgende Zahlen:
XN NO © SO SS SW W NW CC
Juni 9% 8 3 4 2 14 12 8 30 2
Juli 9% 10 2 a 8 Ss S G 54 38
Auf N und NW entfallen im Juni 47%, im Juli 64 % aller Wind-
richtungen, Damit haben die südlichen Winde ihre Rolle ausgespielt, und der
nördliche Zweig der Osttrift verschwindet aus unserem Gebiet, Westlich 130°
W-Lg. kommen wir in das Hochdruckgebiet selbst, das hier, in seinem nörd-
chen Teil, veränderliche Winde aus südwestlicher bis südöstlicher Richtung
antsendet, Durch einen schmalen Stillengürtel gelangen wir auf 140° W-Le.
etwa bei 32°—84° N-Br. in den NO-Passat, dessen Grenze sich gegen Juni nur
wenig verschoben hat.
Strömungen, Die Strömungen folgen dem Winde, Im Nordwesten wird
öfters Oststrom beobachtet, der an der Küste nach Süden umbiegt; der nörd-
liche Zweig wird nicht mehr angetroffen. Doch ist die Richtung des süd-
lichen Teiles, der die Küste von Kap Flattery bis Kap San Lucas
begleitet, nicht ausgesprochen südöstlich, vielmehr bewegt sich ein
zroßer Teil des Wassers nach Süden, und bereits nördlich 35° N-Br,
schwenkt ein großer Teil des Wassers nach Südwesten ab, obwohl
diese Strömung vom Winde eher aufgehalten als begünstigt wird; die
Windtabelle gibt an dieser Stelle:
40° 45° N-Br., 135°—145° W-Lg. (66 Beobachtungen).
N NNO NO ONO © 0S0 SO 550 S S5W SW WSW W WNW NW NNW CC
ma 8 3 PP — BB BB N SS SS 1L3 13
Wärmeverteilung. Wo Windrichtung und Stromrichtung so wenig
übereinstimmen, sehen wir im freien Ozean eine Kälteinsel entstehen; ihre Achse
Alt in den 45, Breitenkreis, Die gleiche Erscheinung in größerem Maßstabe
beobachten wir im Südwesten unseres Gebiets; hier pflegt das Wasser unbe-
kümmert um die Windrichtung nach Nordwesten abzuweichen. Dabei lassen
sich z. B. aus dem Journal des Vollschiffs »Flottbek«, Kapt. Schoemaker,
Hamburg—Santa Rosalia folgende Tagesmittel berechnen:
Datum X-Br. W-Lg. Tagesmittel °C. | Datunz N-Br.
1899 ! 1899
Juli 8. (239° 3) (180° 24) 210 'Jnli 14, 819
„9. 04°) (133614) 203 „15 310 31°
10. 236° 43 13306 57 19,8 4 16. 329
it, 8° 4) 133° 35 19.4 17. 3209589
Ü 20° 138° 38 10.4 a 5 330 4
OHG jar 1990 4% 19.G
Die Temperatur fällt zuerst, bleibt aber von 28° N-Br. gleich, um bald
zu steigen, so daß in 32° N-Br. etwa dieselben Verhältnisse angetroffen werden
wie in 23° N-Br.
Das Auftriebgebiet hat sich außerordentlich vergrößert und vertieft. Von
26? N-Br. bis 46° N-Br, trifft man überall im offenen Ozean wärmeres Wasser
als unter Land. Zwischen Kap Mendocino und Kap Blanco ist die Temperatur
zeit Juni unverändert, und bei Kap Flattery in 481/,“ N-Br, ist das Wasser
wärmer als vor San Franeiseo in 371°“ N-Br. Die seltsame Wärmerverteilung
an der Küste zeigt: