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Full text: 16, 1888

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Berichte über die Durchsegelung der Torres-Straßse, 
Farbe. Um 8% Uhr peilte die Ninepin-Klippe ONO, die östlichste Saddle- 
Insel NNO!2O und Harvey-Klippe SSO; wir waren somit frei von der Veteran- 
Klippe. Von hier aus setzten wir mit dem raumen Winde (ESE) direkt Kurs 
auf Double - Eiland; hatten alle Eilande und gröfseren Inseln gut in Sicht. 
Campbell-Untiefe, die wir an der dunklen (bräunlichen) Farbe des Wassers aus- 
machen konnten, wurde an St-B. liegen gelassen. Als wir nach einer guten 
Kreuzpeilung von Zravers-, Mount Ernest- und Double-Kiland vom letzteren 
noch 2—3 Sm entfernt waren, hielten wir auf Znce Point ab. Von Marine- 
Klippe, welche in meiner Karte 3 Sm westlich von Double-Eiland mit 1,2 m 
(4 Fufs) (aber oder unter Wasser?) verzeichnet ist, haben wir nichts entdecken 
können. Trotzdem darf an deren Vorhandensein wohl nicht gezweifelt werden; 
sie findet sich auch noch in der neuesten von Knaggs & Co. in Newcastle 
N. S.W. herausgegebenen Karte aufgeführt. Die Bake mit einem Quadrat am 
Topp auf dem Nordwest-Riff an der Einfahrt in die Enge vom Prince of Wales 
Channel kam sehr zeitig in Sicht, doch schon lange vorher ein, anscheinend 
erst kürzlich gestrandetes Wrack, (eine Bark) welches hoch über Wasser lag 
und noch einen Anker unter dem Krahn hängen hatte. Nach unserer Peilung 
liegt das Wrack auf der Nordspitze des Südtorres-Riffs oder zwischen diesem 
and dem Nordwest-Riff, Als die Bake des Nordwest-Riffs N!/s bis N'A40 peilte, 
deckte sie sich mit dem Wrack. Die Hammond-Klippe im Prince of Wales 
Channel passirten wir in einem Abstande von etwa 2 Kbllg. Hier sprachen 
wir den Deutschen Dreimastschoner „Johann“ aus Papenburg, von Newcastle 
N.S.W. nach Java 22 Tage in See. Der Wind war östlich, frisch und die 
Strömung westlich. Wir erblickten die Bake von Zpilz-Riff, einen Pfahl mit einem 
Dreieck am Topp, an B-B. und die Boje auf der Harrison-Untiofe an St-B., 
steuerten dicht bei /pilz-Riff, das deutlich zu sehen war und auf dem einige 
große Steine liegen, die fast stets über Wasser sind, vorbei und setzten Kurs 
für Booby-Eiland. Um 12'4 Uhr signalisirten wir mit der Station auf Goode- 
Eiland und waren somit klar von der eigentlichen Torres-Strafse. Neben dem 
Signalmast auf Goode - Kiland stand ein anscheinend erst kürzlich erbauter 
runder weißer Thurm mit rother Kuppel, welcher wahrscheinlich ein Feuerthurm 
ist, obwohl in den Feuerbüchern vom Jahre 1886 desselben nicht Erwähnung 
geschieht.‘) Von Goode-Insel westlich steuernd, läuft man bald Booby-KEiland 
in Sicht; wir passirten es an seiner Nordseite, 1—2 Sm entfernt. Von hier 
aus hat man, da”auf Proudfoot-Bauk ein Feuerschiff liegt, so zu sagen ein 
reines Fahrwasser und Raum genug, um selbst bei einem Gegenwinde aufkreuzen 
zu können. 
Von Australiens: Südost- und Ostküste nach Afrika, Mauritius, Indien 
u. 8. w. bestimmt, ist der Weg durch die Torres-Straflse in den Monaten April 
bis September entschieden demjenigen rund Kap Leeuwwin vorzuziehen. Durch 
die Torres-Strafse gehend, erreicht man nicht nur schneller sein Ziel, sondern 
hat auch weniger Abnutzung an Segeln und Tauwerk, und was die Gefahr an- 
betrifft, so sollten die Assekuradeure lieber eine Extraversicherungsprämie 
auf eine Winterreise südlich um Australien herum, als auf erstere Reise legen. 
Wer in der Bass-Straße solches Wetter antrifft, wie wir, bei dem uns ganz 
neue Segel wegflogen, das Schiff sich in der wilden, unregelmäfsig laufenden 
See fast auseinander arbeitete und, umgeben von Inseln und Untiefen, stets in 
Gefahr war, zu stranden, da der Strömung wegen kein sicheres Besteck erhalten 
werden konnte, und, wie wir, schliefslich noch gezwungen wird, um größeren 
Havarien vorzubeugen, nach der Torres-Strafse abzuhalten, der wird mir bei- 
pflichten, dafs dagegen das Durchsegeln der letzteren im Südostmonsun bei ge- 
höriger Vorsicht gar nichts ist. 
7 Laut Bekanntmachung des „Department of Ports and Harbours“ zu Brisbane zeigt dieser 
Thurm seit 22. März d. J. ein weifses, festes Feuer. S. „Nachr. f. Seef.,“ Jahrgang 1887, No. 825.
	        
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