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Full text: 16, 1888

Berichte über die Durchsegelung der Torres-Strafse, 
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Bake mit einem Dreieck am Topp gut sichtbar war, wurden die zu steuernden 
Kurse von der Bramraa aus bestimmt. 
Die Steine des Zpili-Riffs liegen zerstreut und weit von einander ent- 
fernt und ragen nur eben aus dem Wasser hervor. In der Mitte derselben 
steht die Bake, ein einfacher Pfahl, der seitwärts durch dünne Drahttaue ge- 
halten wird. Die Mecca-Klippen, welche ganz nahe bei liegen, waren unter 
Wasser, aber die Stelle, wo sie sich befinden, von der Oberbramraa gut zu er- 
kennen. Sie sind bei sichtiger Luft leicht zu vermeiden. Die schwarze Tonne 
auf der unter Wasser liegenden Klippe Harrison, an der Nordseite des Prince 
of Wales Channel, war weniger gut zu sehen, da dieselbe nicht besonders grofs 
ist. Mit Ausnahme der letzgenannten Klippe waren alle Untiefen im Prince of 
Wales Channel, das ganze NW-Riff und die südwestlich von der Goode-Insel 
liegenden Bänke von oben deutlich auszumachen und ihre Umrisse an der Ober- 
fläche des Wassers leicht erkennbar, Um 3* p.m. beim Passiren von Zpüli 
Rock, ganz in der Nähe, wechselten wir Signale mit der Signalstation auf Goode- 
Insel; daun setzten wir unsern Kurs klar von der Serpent-Bank und 1% Sm 
nördlich frei von Booby- Insel. Um 3* 30” p.m. peilte die Tonne auf der 
Klippe Harrison NO und Patt Point die Westspitze von Friday-Insel SO’/40, 
Um 4% 55” p.m., als Booby-Insel SOzO 1'/2 Sm entfernt peilte, benutzten wir 
die Gelegenheit zur Kontrole des Chronometers, 
Folgende Untiefen konnten während der Fahrt durch die Torres-Strafse 
nicht entdeckt werden: Jacobus East Shoal, VeteranShoal und die Harrison-Klippe. 
2, Bericht von Kapt. A. Lehmann, Führer des Deutschen Schiffes 
„J. W. Gildemeister“, 
Ein Jeder, der zum ersten Male durch die Torres-Stralse zu gehen hat, 
fühlt wohl ein gewisses Grauen davor, welches theilweise seinen Grund darin 
hat, dafs hin und wieder ein Schiff in derselben verloren geht, noch mehr aber 
durch den Umstand veranlalst wird, dafs Assekuradeure immer noch eine er- 
höhte Prämie für das Befahren der Strafse verlangen. Hat man dagegen diese 
Strafe ein Mal passirt, so sieht man in derselben keine gröfseren Gefahren, als 
wie beim Durchsegeln irgend einer anderen engen Passage in Indischen und 
Chinesischen Gewässern, wie z. B. die Bass-, Karimata-, Basilan-, St. Bern- 
hardino-Strafse u. s, w. Selbstverständlich ist Vorsicht und Aufmerksamkeit 
unbedingt nothwendig, und dafs man bei unsichtigem oder nebligem Wetter, 
wenn man die verschiedenen kleinen Inseln als Peilobjekte nicht genau aus- 
machen kann, eine Stralse, in der bei Voll- und Neumond eine starke Strömung 
läuft, nicht durchsegeln kann, ohne sich der gröfsten Gefahr auszusetzen, ist 
selbstredend; indessen findet man in der Torres-Strafse überall guten Anker- 
grund. Als die Monate, während welcher die Durchsegelung von Ost nach 
West möglich, kann man mit Sicherheit April bis Anfang September annehmen, 
In dieser Zeit weht der Südostmonsun. Derselbe ist im April höchstens mälsig, 
frischt im Mai auf und weht im Juni und Juli steif bis stürmisch, worauf er 
wieder abnimmt, um Mitte oder Ende September dem Nordwestmonsun Platz 
zu machen. Dieses ist die allgemeine Regel, wie mir Australische Küsten- 
kapitäne, die diese Straße häufig befahren hatten, mittheilten. Von unter 
Wasser liegenden Untiefen sind bekannt: die Ost- und West-Jacobus-Bank, 
Campbell-Riff und Moresby-Untiefe, auf welch letzterer seit 1885 ein grofser ge- 
straudeter Dampfer liegt, der die schönste Marke abgiebt. Campbeli-Riff wurde 
bei ganz schlichtem Wasser an der dunklen, fast bräunlichen Farbe des Wassers 
erkannt, während wir von Ost- und West-Jacobus-Bank, wohl des schlichten 
Wassers wegen, nichts wahrnehmen konnten. Die Englischen Segelanweisungen 
für die Torres-Strafse, die jährlich von R. C. Knaggs & Co. in Newcastle, 
N.S. W in seinem „Nautical Almanach“ publicirt werden, sind sehr richtig, und 
ist man im Besitz einer guten Specialkarte, so wird man durch Kreuzpeilungen 
immer genau seinen Kurs kontroliren, seinen Standpunkt feststellen und, wenn 
nöthig, den Strom bestimmen können. Der.in der Karte vorgezeichnete Kurs 
durch den grofsen Nordostkanal (Blythpassage) geht von allen Gefahren frei, 
Da aber ein Segelschiff bei der Wahl des Kurses immer sehr vom. Winde ab- 
hängig. ist, und es leicht vorkommen kann, dafs im Südostmonsun der Wind 
südlicher als SE und in Folge dessen ein SSW-Kurs, wie ihn die Karte vor- 
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