Berichte über die Durchsegelung der Torres-Strafse, 
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Berichte über die Durchsegelung der Torres-Strafse. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) 
l. Bericht von Kapt. J. H. Hustede, Führer der Deutschen Bark „Apollo“, 
Am 6. August 1886, in ungefähr 11° 0’ S-Br und 147° 30‘ O-Lg, kürzten 
wir bei mäfsiger Briese von ESE einige Segel, um mit geminderter Fahrt 
Bramble Cay nicht mehr gegen Abend des 7., sondern erst am Morgen des 
folgenden Tages anzulaufen, Um diesen Zweck zu erreichen, wurde es später, 
als die Briese mehr auffrischte, auch noch nöthig, für zwei Wachen unter Mars- 
segeln beizudrehen. Die Besteckrechnung wurde möglichst genau geführt und 
auch durch Breitenbestimmungen. nach Stern-Meridianhöhen und Werfen des 
Lothes kontrolirt. Als das Schiff auf der Mittelwache vom 7. zum 8, August 
mit Steuerbordhalsen am Winde lag, wurde um 1°% Uhr 65m (36 Fad.) und 
um 3!% Uhr 49m (27 Fad.) Tiefe und Korallengrund gelothet. Mit Tagwerden 
am 8, August wurden alle Segel gesetzt und mw. WSW-Kurs auf Bramble Cay 
esteuert. . . . 
$ Sämmtliche Kurse, Peilungen, Wind- und Stromrichtungen sind im Nach- 
stehenden magnetisch angeführt. — 
Um 8" 20” a. m. wurde Bramble Cay von der Bramraa, wo während 
der ganzen Fahrt durch die Torres-Strafse ein Steuermann Ausguck hielt, im 
SW, ungefähr 9—10 Sm entfernt, als schmaler, heller Sandstreifen gesichtet. 
Allmählich kam auch die Brandung auf dem südöstlichen Riff und die Dry 
Rocks in Sicht. Letztere sind ungefähr dreiviertel so hoch, als das sandige 
Eiland, doch aus der Ferne, ihrer dunklen Farbe wegen, nicht so gut zu sehen. 
Die Bake auf der Mitte von Bramble Cay ist ein einfacher Pfahl .mit einem 
verschobenen Viereck am Topp. Sie wurde wegen der herrschenden diesigen Luft 
erst in einer Entfernung von 5.Sm. erkannt. Wir passirten Bramble Cay um 
ungefähr 9'/4 Uhr an seiner Nordseite, nahe bei. Die Black Rocks, südwestlich 
von der’ letztgenannten Insel, erschienen erst, nachdem die Brandung auf den- 
selben in einer Entfernung von ca 5 Sm von der Bramraa entdeckt worden 
war. Nur einige derselben ragten — bei Ebbe — etwa 1,8 m (6 Fuls) aus 
dem Wasser herror, doch waren sie von Oben in ihrer ganzen Ausdehnung 
deutlich erkennbar. Dieselben wurden um Sk 48”, ebenfalls an ihrer Nordseite, 
in einem Abstande von '/2 Sm. passirt, Die Luft war anhaltend sehr diesig, 
und wäre ohne ein genaues Besteck Bramble Cay wohl schwer aufzufinden ge- 
wesen, ‘ Darnley Island ist nicht in Sicht gekommen. Beim Passiren der Black 
Rocks stellten wir unser Patentlog auf 0 ein, um später die gehabte Strömung 
bestimmen zu .können, und steuerten gerade auf Stephens-Insel zu. Als die Black 
Rocks in einer Entfernung von etwa 4 Sm aus Sicht gingen, entschwand auch 
Bramble Cay. ; 
Am Mittag standen wir nach einer guten‘ Meridianhöhe auf 9° 27‘ S-Br, 
und das mittlerweile in Sicht gekommene Stephens-Biland peilte SSW!'4W. Da 
der Wind SE und raum. genug. war, dafs wir: alle nöthigen Kurse steuern 
konnten, setzten wir die Reise weiter fort, wobei wir wegen der diesigen Luft 
nur eben von einer bis zur andern Insel und zwar von oben sehen konnten. 
Die sie umgebenden Riffe waren indefs in ihrer ganzen Ausdehnung zeitig genug 
zu erkennen. Um 0* 35” p.m. wurde die bewohnte Stephens-Insel in 2'/ Sm 
und um 1% 10” p.m. Campbell-Insel passirt, während Pearce Cay nicht in Sicht 
kam. Um 2% 10” peilten wir Dalrymple-Eiland NW!aN 3 Sm Abstand und 
passirten dann um 3" p m, Marsden-Insel an: B-B., um 3b 45“ Rennel-Insel in 
1'/a Sm und .um 4'/2* p. m. die Insel Arden an B-B.-Seite in einem Abstande 
von 1 Sm. Bei Marsden- und Rennel-Insel lag je ein kleiner Segelkutter vor 
Anker, deren Mannschaften anscheinend an Land gegangen waren, um Holz zu 
fällen. Die Inseln sind mit Gebüsch und kleinen Bäumen bewachsen, aber wohl 
von Menschen unbewohnt. Nach Jacobus Kastshoal hielten wir von der Bramraa 
aus vergeblich scharfen Ausguck, obgleich wir ganz nahe bei dieser Stelle vor- 
bei steuerten, um luvwärts von Dowe-Insel zu passiren. Der Wind war jetzt 
So schral, dals wir‘ eben nur einen SSW-Kurs gut machen. konnten, und war 
dies auch nur möglich, weil das mit etwa 1000 Tonnen beladene, einen Fufs 
tiefer als in Ballast liegende Schiff in dem schlichten Wasser keine Abtrift 
Ann. d. Hydr, eto., 1898, Heft 1L.