Einige magnetische Beobachtungen im Nordseegebiet,
Lesina.
Zahl
"Temperatur
Bewölkung
au | 9m | mi a IM
Regen-
menge
pro Tag
Regen-
wahr-
schein-
lichkeit
7 |
m
m
2-Tarze.
Winter
Frühling dh x
Sommer 30| 23,6
Herbst | 83 | 17,6
6
27,1
19,6
0] 8." 91 | 87 72 0,61
511 75 | 71 | 70 52 0,51
24,3 | 47 | 42 | 48 3,4 0,20
18:55 | 7,5 | 47 | Al 11,2 0,54
Bor” Tapre
Nov.— März 3833| 55| 75| 521 29 | 31 | 18 06 0,06
Mai, Mär | 8] #1 8} 15.2 | 28 | 79 | 61 | 18 | 0,05
Der Seirocco bringt hohe Temperatur, starke Trübung des Himmels
(aufser im Sommer) und grofse Regenwahrscheinlichkeit; die Bora. niedrige
Temperatur, heiteren Himmel (ausgenommen im Sommer-Halbjahr) und trockenes
Wetter. Beim Scirocco ist die Temperatur im Steigen, bei der Bora im Fallen
begriffen, die tägliche Amplitude ist bei beiden, wenn sie stürmisch wehen, wie
in den herausgegriffenen Fällen, gering, bei Bora jedoch gröfser als beim
Scirocco. Eine genauere Vergleichung der Bora- und Scirocco-Temperatur im
Winter geben folgende Zahlen, die aus den gleichen Monaten abgeleitet
worden sind.
Temperatur eines Wintertages auf Lesina.
7 2h gh Mittel
bei stürmischem Scirocco 11,0 12.4 12,0 11,8
bei stürmischer Bora 4,8 67 4,4 53
In einem folgenden Schlufsartikel soll noch die stündliche Häufigkeit
der 16 Windrichtungen und deren mittlere Stärke, sowie die tägliche und
jährliche Periode der stürmischen Winde auf Lesina kurz betrachtet werden,
Einige magnetische Beobachtungen im Nordseegebiet.
Von Dr. Eschenhagen zu Wühelmshaven,
Die Ausführung magnetischer Beobachtungen an möglichst vielen Orten
eines gröfseren Gebietes zum Zwecke des Studiums der Vertheilung der erd-
magnetischen Kräfte ist eine Aufgabe, die nur mit beträchtlichem Aufwand von
Zeit und Arbeit im Anschlufs an ein erdmagnetisches Centralobservatorium und
nach einem einheitlich angelegten Plane ausgeführt werden kann. Der nächste
Zweck einer solchen magnetischen Landesaufnahme ist der, uns ein Bild
von der Vertheilung des Erdmagnetismus in grofsen Umrissen zu geben, und
alsdaun, wenn solche Vermessungen in gröfseren Zeiträumen wiederholt werden,
Anhaltspunkte für die Ableitung der zeitlichen sog. sekularen Variationen jener
Kräfte zu erhalten. Die zunächst sich ergebenden Liniensysteme von Isogonen,
[soklinen und Isodynamen werden unter Ausgleichung etwaiger Unregelmälsig-
keiten, welche die Beobachtungen zeigen, konstruirt werden müssen, hin-
gegen wird es in zweiter Linie die Aufgabe sein, jene: Unregelmäfsigkeiten
zenauer zu untersuchen und zwar durch eine neue Vermessung des Gebietes,
in dem jene Abweichungen auftreten, wobei das Netz der Stationen, für deren
Auswahl die erste orientirende Vermessung die Anhaltspunkte bietet, ein
wesentlich dichteres sein mufß. In derartigen Gebieten mit sog. Lokalstörungen
ist hiernach eine Detailvermessung erforderlich, zu der wiederum die Mitwirkung
eines festen. Observatoriums zu vergleichenden Beobachtungen unentbehrlich ist.
Ann, d., Hydr. ote., 1888, Hoft I.