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Full text: 16, 1888

a 
Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf der Insel Lesina, 
In beiden Gleichungen ist x = 0 für 1*a.m. zu setzen, wenn man den 
mittleren Windweg in Kilometern zu Ende der Stunde sucht, wie in unseren 
Tabellen. 
Wenn man die Kilometer pro Stunde in Meter pro Sek. verwandeln will, 
so gelten diese mittleren Windgeschwindigkeiten dann eigentlich für die Mitte 
der Stunde, und x wäre gleich Null zu setzen für 12'/2®* Nachts. Wenn man 
aber die drei Winkelkonstanten respektive um 7'/2°, 15°, 22%/2° verkleinert, so 
kann man die Zeit von Mitternacht an zählen. 
Man erkennt aus diesen beiden Gleichungen, dafs der tägliche Gang der 
Windgeschwindigkeit zu Lesina und Wien im Allgemeinen übereinstimmend ist. 
Da die Amplituden der täglichen Periode der Windstärke im gleichen 
Monate nach den Jahrgängen sehr variiren, so schien es mir der Mühe werth, 
eine kleine Untersuchung anzustellen, über die Beziehungen dieser Amplituden 
zu dem jeweiligen Witterungscharakter des betreffenden Monats, speciell zur 
mittleren Windstärke, Temperatur und Bewölkung. Es wurden zu diesem Zwecke 
45 Sommermonate und 45 Wintermonate in der Weise verwendet, dafs sie nach 
mittlerer Windstärke, Temperatur und Bewölkung in 5 Gruppen zu je 9 Monaten 
geordnet und hierauf die mittleren Amplituden der täglichen Windperiode für 
jede dieser Gruppen abgeleitet wurden. 
Die Größe der täglichen Variation wurde auf zweifache Weise 
gemessen, als Differenz des täglichen Maximums und Minimums, und als 
Quotient derselben. 
Als das geeignetere Mals der Größe der täglichen periodischen Schwankung 
der Windstärke ist namentlich im ersteren Falle (Beziehung zur mittleren Wind- 
stärke) der Quotient aus Maximum und Minimum zu betrachten, denn es ist 
klar, dafs bei Erscheinungen verschiedener Intensität die Differenz der Extreme 
nicht unmittelbar mit einander verglichen werden kann. Wenn wir z. B. zu 
beurtheilen hätten, welcher von zwei Flüssen, von denen der eine beträchtlich 
gröfseren Wasserreichthum hat, am meisten periodischen Schwankungen unter- 
liegt, so dürfen wir nicht unmittelbar die Differenzen der extremen Wasserstände 
dazu benutzen. Kin grofser Flufs kann leicht eine Schwankung der absoluten 
Wassermengen aufweisen, die der gesammten Wasserführung eines kleineren 
Flusses gleichkommt, und dabei dennoch ein sehr gleichmäfsiges Regime haben. 
Wenn wir deshalb untersuchen wollen, in welchem der beiden Flulsgebiete die 
Ursachen, welche eine periodische Schwankung der Wassermengen hervorbringen, 
in höherem Mafse wirksam sind, müssen wir die Variationen bei jedem Flusse 
nach seinem eigenen Malse messen, und dies geschieht, indem wir das Ver- 
hältnifs zwischen den extremen Wassermengen für jeden Flufßs aufsuchen und 
diese Quotienten dann mit einander vergleichen.!) Verdoppelt sich z. B. die 
Wasserführung in den beiden Flüssen vom niedrigsten zum höchsten Stande, 
so werden wir mit Recht urtheilen, dafs in beiden Flufsgebieten die Ursachen, 
welche eine periodische Schwankung der Wasserstände erzeugen, in gleicher Stärke 
wirksam sind, obgleich der absolute Unterschied der Wassermengen bei den 
extremen Ständen in dem gröfseren Flusse viel beträchtlicher ist als in dem 
kleineren. In ähnlicher Weise dürfen wir auch, wenn es sich darum handelt, 
zu entscheiden, ob bei starken oder schwachen Winden die Ursachen, welche 
die tägliche Periode erzeugen, in höherem Mafse wirksam sind, nicht die 
Differenzen der Extreme dazu verwenden, sondern müssen deren Verhältnifs 
aufsuchen.?) 
[m vorliegenden Falle ist es die Verschiedenheit der allgemeinen von 
der täglichen Periode unabhängigen Gradienten, von welchen die mittlere Stärke 
der Winde abhängt, die vorerst eliminirt, werden mufs, um zu einer richtigen 
Vergleichung der Gröfßse der täglichen Variation zu gelangen. Auch bei Ver- 
gleichung der Intensität der täglichen und jährlichen Regenperioden von Orten 
mit verschiedenen Regenmengen mufs man auf ähnliche Weise verfahren. 
I) Noch besser wäre es, den Quotienten aus der Aenderung (Av) und dem mittleren Betrage 
der Gröfse v, welche der Variation unterliegt, als Mafs der Störung zu nehmen, also A 
2) Man vergleiche auch: Köppen über die täglichen Aenderungen des Windes über dem Lande 
und dem Meere, Anvalen der Hydrographie 1883, pg. 625—643.
	        
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