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Münduug kreuzende Lotsenfahrzeuge zu treffeD, ist nicht zu rechnen. Ein-
kommende Schiffe haben schon in See die Lotsenflagge zu setzen und vor der
Galliote ihre Fahrt zu mäfsigen, uui das Lotsenboot herankommen zu lassen.
Ohne Lotsen in die Eider einzulaufen, wird Unbekannten dringend abgerathen,
weil das Fahrwasser zu oft ändert. Die Lotsen-Galliote bleibt so lange draufson
liegen, wie es die Witterungs Verhältnisse erlauben. Mufs dieselbe ihre Station
verlassen, so kreuzt, so lange die Schiffahrt noch offen ist, gewöhnlich ein
Dampfer mit E’ider-Lotsen au Bord aufsorhalb der Darre.
Feuerschiff. Für die Ansegelung der Eider ist seit dem Jahre 1868 in
54° 16' N-Br
8° 17' O-Lg
auf 13 m Wasser ein dreimastiges Feuerschiff ausgelegt, welches in jedem Topp
einen schwarzen Ball führt. Das Feuerschiff ist roth gestrichen und führt den
Namen EIDER in weifsen Buchstaben auf beiden Seiten. Der Leuchtapparat
befindet sieb am Grofsmast in 10,9 m über Wasser; das weifse feste Feuer
desselben beleuchtet auf 8 Sm Sichtweite den ganzen Horizont. Bei nebligem
Wetter werden mit einer Sirene in Pausen von 1 Minute Signale von 5 Sokuuden
Dauer gegeben. Wenn Schiffe einen gefährlichen Kurs steuern, werden sie
durch Kanonenschüsse gewarnt. Das Feuerschiff verläfst seine Station nur,
wenn höhere Gewalt es dazu zwingt; liegt es nicht auf derselben, so wird
Nachts das Feuer nicht angezündet und am Tage am Besantopp eine schwarze
Flagge mit weifsem Viereck aufgeheifst.
Schiffe, welche aus westlicher Richtung kommen und nach vorherigem
genauen Besteck von Helgoland dies Feuerschill' angesteuert haben, halten vou
demselben aus mit dem Kurse 0S0'/$0 auf die 6,7 Sm davon entfernte Ausege-
lungstonne zu.
Ansegelungstonne. Die Ansegclungstonne der Eider liegt auf 10 tu
Wassertiefe W'/iS von der St, Peter Bake-, es ist eine hohe, schwarze Baken
tonne mit hölzernem Gitterwerk, welche als Toppzeichen zwei Körbo trägt.
Das ganze Tonnengebäude ist 6,5 m über Wasser uud führt den Namen Eider
in weifsen Buchstaben auf beiden Seiten; bei klarer Luft ist die Tonne
wenigstens 4 Sm sichtbar.
Eiderstedt. Schon ehe man an diese Tonne gelangt, taucht bei klarem
Wetter an B-B. voraus die Küste der Halbinsel Eiderstedt auf, mit ihren nach
der Westseite zu gelegenen weifsen Dünen. Die höchsten derselben, etwas
südlich von Ording, messen 14 m. Ueber die Mitte dieses Küstenstriches sieht
der 3 Sm weit im Innern befindliche hohe, schlanke Thurm der Tating-Kirche
hinweg, und auf dem Süd ende erblickt man die für die Ansegelung der Eider
errichtete hohe St. Peter-Bake. Die letztere steht in
54° 17' 20,4" N-ßr
8° 39' 20,4" O-Lg;
sie ist in Pyramidenform erbaut, oben durch Lattenwerk dicht verschalt und
schwarz gestrichen. Ihre Höhe über der Düne mifst 13,75 ui, die ganze Höhe
über Wasser 19,5 m.
Von den Dünen an erstreckt sich der Strand bei Niedrigwasser weit
nach See zu.
Im nördlichen Xheile desselben führt zwischen dem Röchet- und Hit: Sand ein schmales,
ausgepricktes Wattfahrwasser im Bogen von Süden nach Osten herum nach Ording hin, jedoch ist
dasselbe der Krümmungen halber für Unbekannte schwer zu passiren.
Eine gute Seemeile südlich von Ording tritt auf eine ganz kurze Strecke
das Wasser näher an den festen Strand heran; hier ist in neuem' Zeit eine
Seebadeanstalt — Bad Ording genannt — errichtet; das Hotel derselben hebt
sieh von See aus deutlich vom Strande ab. Der die Westseite von Eiderstedt
umgebende Hitz Sand sowie der im Süden gelegene Hochsicht Sand erstrecken
sich nun wieder weiter nach See zu; in der Höho der St. Peter-Bake beträgt
bei Niedrigwasser die Entfernung des trocken fallenden Sandes sogar über
1,5 Sm. In den Richtungen SW bis SSW von der obigen Bake liegen zwischen
dom festen HochsichtSund und dem jetzigen .Eider-Fahrwasser verschiedene
Untiefen und Sände, von welchen die Wester Plate und die Fiegen Plate mit
ihren Ausläufern die gefährlichsten sind; bei westlichen und nordwestlichen
Stürmen steht hier eine sehr hohe Brandung.