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Full text: 10, 1882

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Münduug kreuzende Lotsenfahrzeuge zu treffeD, ist nicht zu rechnen. Ein- 
kommende Schiffe haben schon in See die Lotsenflagge zu setzen und vor der 
Galliote ihre Fahrt zu mäfsigen, uui das Lotsenboot herankommen zu lassen. 
Ohne Lotsen in die Eider einzulaufen, wird Unbekannten dringend abgerathen, 
weil das Fahrwasser zu oft ändert. Die Lotsen-Galliote bleibt so lange draufson 
liegen, wie es die Witterungs Verhältnisse erlauben. Mufs dieselbe ihre Station 
verlassen, so kreuzt, so lange die Schiffahrt noch offen ist, gewöhnlich ein 
Dampfer mit E’ider-Lotsen au Bord aufsorhalb der Darre. 
Feuerschiff. Für die Ansegelung der Eider ist seit dem Jahre 1868 in 
54° 16' N-Br 
8° 17' O-Lg 
auf 13 m Wasser ein dreimastiges Feuerschiff ausgelegt, welches in jedem Topp 
einen schwarzen Ball führt. Das Feuerschiff ist roth gestrichen und führt den 
Namen EIDER in weifsen Buchstaben auf beiden Seiten. Der Leuchtapparat 
befindet sieb am Grofsmast in 10,9 m über Wasser; das weifse feste Feuer 
desselben beleuchtet auf 8 Sm Sichtweite den ganzen Horizont. Bei nebligem 
Wetter werden mit einer Sirene in Pausen von 1 Minute Signale von 5 Sokuuden 
Dauer gegeben. Wenn Schiffe einen gefährlichen Kurs steuern, werden sie 
durch Kanonenschüsse gewarnt. Das Feuerschiff verläfst seine Station nur, 
wenn höhere Gewalt es dazu zwingt; liegt es nicht auf derselben, so wird 
Nachts das Feuer nicht angezündet und am Tage am Besantopp eine schwarze 
Flagge mit weifsem Viereck aufgeheifst. 
Schiffe, welche aus westlicher Richtung kommen und nach vorherigem 
genauen Besteck von Helgoland dies Feuerschill' angesteuert haben, halten vou 
demselben aus mit dem Kurse 0S0'/$0 auf die 6,7 Sm davon entfernte Ausege- 
lungstonne zu. 
Ansegelungstonne. Die Ansegclungstonne der Eider liegt auf 10 tu 
Wassertiefe W'/iS von der St, Peter Bake-, es ist eine hohe, schwarze Baken 
tonne mit hölzernem Gitterwerk, welche als Toppzeichen zwei Körbo trägt. 
Das ganze Tonnengebäude ist 6,5 m über Wasser uud führt den Namen Eider 
in weifsen Buchstaben auf beiden Seiten; bei klarer Luft ist die Tonne 
wenigstens 4 Sm sichtbar. 
Eiderstedt. Schon ehe man an diese Tonne gelangt, taucht bei klarem 
Wetter an B-B. voraus die Küste der Halbinsel Eiderstedt auf, mit ihren nach 
der Westseite zu gelegenen weifsen Dünen. Die höchsten derselben, etwas 
südlich von Ording, messen 14 m. Ueber die Mitte dieses Küstenstriches sieht 
der 3 Sm weit im Innern befindliche hohe, schlanke Thurm der Tating-Kirche 
hinweg, und auf dem Süd ende erblickt man die für die Ansegelung der Eider 
errichtete hohe St. Peter-Bake. Die letztere steht in 
54° 17' 20,4" N-ßr 
8° 39' 20,4" O-Lg; 
sie ist in Pyramidenform erbaut, oben durch Lattenwerk dicht verschalt und 
schwarz gestrichen. Ihre Höhe über der Düne mifst 13,75 ui, die ganze Höhe 
über Wasser 19,5 m. 
Von den Dünen an erstreckt sich der Strand bei Niedrigwasser weit 
nach See zu. 
Im nördlichen Xheile desselben führt zwischen dem Röchet- und Hit: Sand ein schmales, 
ausgepricktes Wattfahrwasser im Bogen von Süden nach Osten herum nach Ording hin, jedoch ist 
dasselbe der Krümmungen halber für Unbekannte schwer zu passiren. 
Eine gute Seemeile südlich von Ording tritt auf eine ganz kurze Strecke 
das Wasser näher an den festen Strand heran; hier ist in neuem' Zeit eine 
Seebadeanstalt — Bad Ording genannt — errichtet; das Hotel derselben hebt 
sieh von See aus deutlich vom Strande ab. Der die Westseite von Eiderstedt 
umgebende Hitz Sand sowie der im Süden gelegene Hochsicht Sand erstrecken 
sich nun wieder weiter nach See zu; in der Höho der St. Peter-Bake beträgt 
bei Niedrigwasser die Entfernung des trocken fallenden Sandes sogar über 
1,5 Sm. In den Richtungen SW bis SSW von der obigen Bake liegen zwischen 
dom festen HochsichtSund und dem jetzigen .Eider-Fahrwasser verschiedene 
Untiefen und Sände, von welchen die Wester Plate und die Fiegen Plate mit 
ihren Ausläufern die gefährlichsten sind; bei westlichen und nordwestlichen 
Stürmen steht hier eine sehr hohe Brandung.
	        
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