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t»r-Kirche; gleich darauf biegt das schmale Fahrwasser nach NOzO um und führt östlich der
Mittel Plate auf die Insel S'rdxiinnit zu. Dies letzte Ende bis zum Hauptfahrwasser ist am flachsten
und behält bei Niedrigwasser stellenweise nur lm Tiefe.
Es bestehen nun zwar von diesem Wattfnhrwasser, noch ehe man bis an
die Stechbaken gelaugt, zwei andere Durchfahrten nach dein Hauptfahrwasser
hin, die erste zwischen der Lornzcns Plate und der Mittel Plate und die zweite
zwischen den beiden Mittel Plate» -, auch weisen diese beiden Durchfahrten sogar
gröfsere Wassortieren auf, wie die zuerst genannte, jedoch sind sie schwer auf
zufinden und werden nur von Wattfahrern benutzt, welche die dortige Gegeud
genau kennen.
Mittel Hever. Dies jetzige Hauptfahrwasser der He.cer ist erst seit
ca 30 Jahren entstanden, wo es sieh zwischen den beiden früheren alleinigen
Mündungen der Alten und Neuen Hever Bahn gebrochen hat. Das Ansteueru
desselben bietet keine grofsen Schwierigkeiten; die Einsegelung am Tage ist
höchst einfach, Nachts jedoch wegen gänzlichen Mangels an Feuern nur den
Fahrzeugen möglich, welche hier ganz genau bekannt sind.
Schiffe, welche aus westlicher Richtung die Hever anlaufen, thun am
besten, ihren Ort vorher durch Peilung von Helgoland zu bestimmen. War man
nördlich von Helgoland, so nehmen die Wassertiefen jetzt von 25m nach öst
licher Richtung allmählich ab; man lotliet zunächst feinen grauen Sand mit
oder ohne Sprenkeln, findet aber 5 Sm vor der Ansegeluugstonne auf 17—18 m
Tiefe einen schmalen Streifen feinen braunen Sand, und hat bei dickem Wetter
nur Acht zu gehen auf die nächste Gmndänderung. Sobald auf abnehmenden
Tiefen jetzt wieder der feine graue Sand gelothet wird, ist man in der Nähe
der JTeaer-Müudungeu, und die Ansegelungstönne rnufs in Sicht kommen. Lothet
man dagegen sogar unter 10m, ohne die Ansegelungstönne gesehen zu haben,
so ist sofort von Land abzuliegen; man steht dann entweder vor der Siider
Hever oder zwischen der Alten Hever und dem Schmal Tief.
Schiffe, welche südlich von Helgoland passiren und nach der Hever wollen,
haben vorher Gelegenheit, ihr Besteck durch Peilungen vom Eider Feuerschiß
zu berichtigen, und müssen auf dem letzten Kurse vom Feuerschiff ,bis zur
Ansegelungstönne bei Fluth den nach den Einläufen ziehenden Strom mit
berücksichtigen.
Ansegelungstönne. Von diesem Feuerschiff liegt die Ansegelungstönne
der Mittel Hever NNO®/*0 7 Sm entfernt. Man peilt von ihr aus die „Süderoog-
Bake in Linie mit dem alten Thurm auf Pelworm, und zwar KOzO s /»0“; der
Abstand von der Bake beträgt 5,5 Sm. Die Ansegelungstönne ist eine hohe
Bakentonnc, welche als Toppzeichen einen Korb und darüber noch ein zweites
Zeichen in Form eines Stundenglases trägt. Das ganze Tonnengebäude ragt
8m hoch über Wasser, hat einen schwarzen Anstrich mit dem Namen MITTEL
HEVER in weifsen Buchstaben auf beiden Seiten und ist bei klarer Luft
ca 7 Sm weit sichtbar. Die Tonne liegt auf der südlichen Grenze der 10m-
Linie und rnufs beim Einsegeln an St-B. gehalten werden.
Einsegelung in die Mittel Hever. Von ihr aus führt z. Z. der Kurs
OSOViO zwischen die folgenden Tonnen, nach welchen man sich beim Einwärts
segeln zu richten hat. Gleich nachdem die Ansegelungstönne passirt ist, nehmen
die Wassertiefen bis auf 7m bei Niedrigwasser ab; die lOm-Linie beginnt aber
schon wieder zwischen der zweiten und dritten schwarzen Tonne. Auch iu
diesem Fahrwasser bleiben die schwarzen Tonnen an St-B., die weifsen Tonnen
au B-B.; die schwarzen Tonnen sind sämmtlich stumpf und tragen z. Z. von
N0. 1 bis inel. N0. 9 — also in der ganzen Mittel Hever — an einer Stange
einen Korb als Toppzeichen; an diesem letzteren, sowie unten auf der Tonne
selber befindet sich die arabische Zahl in weifser Farbe. Von den weifsen Tonnen
sind die vier ersten A, B, C und D ebenfalls stumpf und haben auf einer Stange
ein Toppzeiehen in Form eines Stundenglases; der grofse lateinische Buchstabe
befindet sich in schwarzer Farbe auf der Tonne. Die letzte Tonne in der
Mittel Hever an B-B. ist die weifse spitze Tonne E. Hinter den schwarzen
Tonnen steigt der Quage Grund ganz allmählich an, dagegen nehmen hinter
den weifsen Tonnen die Wassertiefen sehr schnell ab. Die flachste Stelle au
B-B. befindet sich hinter der weifsen Tonne D, wo es, nur 1 Kblg von der
Tonne entfernt, bei Niedrigwasser schon nahezu trocken fällt. Kreuzende Schiffe