Skip to main content

Full text: 10, 1882

17 
In einem oberen abgeschotteten Raum, zu welchem eine Leiter hinauf 
führt, und der zur Aufnahme Schiffbrüeiliger dient, befindet sich Wasser und 
Brod. Der Anstrich der Bake ist schwarz; bei klarer Luft ist dieselbe 9—10 Sm 
weit sichtbar und kann aus grofser Entfernung beim ersten flüchtigen Erblicken 
von einem weniger geübten Auge für eine der Ansegelungstonnen gehalten 
werden, weil man meistens gerade nach den letzteren angestrengt ausguckt, 
und sonstige Landmarken hier nicht zu sehen sind. Bei genauerer Betrachtung 
jedoch mufs dieser Irrthum sofort hinfällig werden, denn erstens ist die Form 
doch eine andere und zweitens wird die im Wasser verankerte Tonne nie so 
aufrecht stehen, wie die Landmarke, weil immer etwas Strom oder Wind vor 
handen, welche ein Ueberlegen der Touuo verursachen. 
Eine andere gut sichtbare Landmarke ist der alte stumpfe Thurm auf 
der Westseite der Insel Pelworm; derselbe rührt noch von der früheren alten 
Pelwormer Kirche her, welche seiner Zeit durch Sturmfluthcn zerstört ist, und 
bleibt jetzt als Landmarke bestehen, weil er infolge seines günstigen Standortes 
für die Einsegelung des Schmal Tief und der //«tv-y-,Mündungen, auch für das 
grofse Wattenmeer sehr vortheilhaft ist. 
Die Höhe dieses Thurmes, welcher in der Nähe nur noch einer Ruine 
gleicht, ist 30m über dem Erdboden; bei klarer Luft ist derselbe über 12 Sm 
weit sichtbar. 
Sonstige weit sichtbare Marken fehlen auf der Insel Pelworm sowohl 
wie auf den Halligen, und das Festland mit seinen Kirckthürmen ist zu weit 
entfernt. 
Einsegelung in das Schmal Tief, Da man, wie schon erwähnt, beim 
Ansteuern des Schmal Tief nur bei klarer Luft Landmarken in Sicht haben 
wird, so ist cs für das baldige Auffinden der Ansegelungstonne geboten, sein 
Besteck vorher genau bestimmt zu haben. Schiffe, welche von Westen kommen, 
tliun immer am besten, zunächst Helgoland anzusteuern und von dort aus erst 
den Kurs auf das Schmal Tief zu richten, während man, von Süden kommend, 
einen guten Anhalt an dem Eider Feuerschiff hat. Iin letzteren Falle wird schon 
vor oder mit dem Insichtkommen der Schmal Tief- Ansegelungstonne an St-ß. 
die hohe Bakontonne der Mittel Hever passirt. Um beide Seezeichen nicht mit 
einander zu verwechseln, mufs man genau auf ihre Toppzeichen achten: die 
//m-r-Tonnc hat als Toppzeichen über dem Korb einen Aufsatz in Form eines 
Stundenglases, die Schmal Tief- Tonne dagegen zwei Körbe über einander. 
Schiffe, welche von Norden kommen, werden vorher Gelegenheit haben, ihr 
Besteck durch Peilungen von Hörnum, Amrum oder Seesand Bake zu bestimmen; 
von der Brandung des Hüter Gat’s ist man in diesem Falle frei, sobald die 
Seesand Bake nördlicher wie ONO 7*0 peilt. In der Nähe der Ansegelungstonne 
hört der feine braune Sand auf, und man lothet feinen grauen Saud. 
Betonnung. Die Ansegelungstonne des Schmal Tief ist eine hoho spitze 
Bakentonne, welche 3m aus dem Wasser ragt. Als Toppzeichen befinden sich 
auf der Spitze zwei Körbe, von denen der obere einen etwas kleineren Durch 
messer hat. Das ganze Tonnengestell sammt den Toppzeichen ist schwarz ge 
strichen und trägt den Namen SCHMAL TIEF in weifson Buchstaben auf beiden 
Seiten; bei klarer Luft ist die Tonne 6—7 Sm weit sichtbar. Zur Zeit liegt 
dieselbe in folgenden Peilungen: Seesand Bake N07*0, Süderoog Bake S0z0 5 /sÖ. 
Von der Ansegelungstonne, welche an beiden Seiten passirt werden kann, 
führt zur Zeit der Kurs NOzO'/aO nach innen, und mufs man sich nun weiter 
nach den Tonnen richten. 
Die schwarzen Tonnen sind mit arabischen Zahlen versehen und bleiben 
an St-B., die weifsen Tonnen führen grofse lateinische Buchstaben und bleiben 
an B-B. Die ersten sieben schwarzen Tonnen sind gegenwärtig eiserne stumpfe 
Tonnen mit langer Stange und Ball — Tonne No. 5 trägt zwei Bälle; die 
ersten weifsen Tonnen sind alle spitz. 
Von der Schmal Tief- Tonne No. 5 an, welche an den beiden Körben 
erkennbar ist, müssen tiefgehende Schiffe zunächst direkt auf No. 6 zu halten, 
um einer 3 Kblg West von Tonne 6 liegenden flachen Stelle, auf welcher 
5,3m bei Niedrigwasser bleiben, aus dem Wege zu gehen. Diese Stelle ist der 
Endpunkt von dem nördlichen schmalen Ausläufer der Tusch Gründe; an beiden 
Segel-Anl. f. d. Deutsche Nord gekäste etc. O
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.