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Lotsen. Exuuiiuirte Lotsen sind au diesem Theil der Xord&eeküslc nur
für die Eider vorhanden; dieselben haben feste Station auf der .Eider-Lots on-
Galliot. Will man für eine der Einfahrten zwischen den Inseln Lotsen haben,
so ist man auf Fischer angewiesen.
Betonnung. Als allgemeine Regel gilt beim Einsegcln das Folgende:
Nachdem man von See kommend die vor jedem ausgetonnten Fahrwasser
liegende äufsere sehwarze Ansegelungstonne (Rakentonne oder Fahrwasser
tonne mit Toppzeichen) aufgefunden hat, hält man die schwarzen Tonnen an
St-B., die woifsen Tonnen an B-B. Die Form der Tonnen ist mitunter eine
verschiedene, die Farbe jedoch stets mafsgebend.
Für den Winter werden au Stelle der durch event. Eisgang gefährdeten
grofsen Tonnen kleinere ausgelegt, jedoch sind diese mit denselben Abzeichen
versehen, wie die Sommertonnen. Die Auslegung der Wintertonnen richtet sich
nach der jeweiligen Witterung, wird jedoch jedesmal bekannt gemacht.
Betreffs der durch Pricken bezeichneten inneren Fahrwasser und Watt-
läbrten läfst sich eine ganz bestimmte Regel zwar nicht aufstellen, jedoch gilt
hier im Allgemeinen das Folgende.
1. In allen Wattfahrwassern stehen die Pricken an der Westseite und
sind demnach von Süden nach Norden segelnd an B. B.-Seite zu halten.
2. Der Anfang resp. das Ende einer Prickenreihc ist meistens durch
einen Kopfprickeu bezeichnet, d. h. einen Pricken, welcher aufser seiner Krone
noch zwei Besen trägt.
3. Die Pricken, welche auf einer scharfen Biegung des Fahrwassers stehen,
tragen in der Regel noch eineu Querbesen in der Krone.
Ankerplätze. Nur flachgeheuden Fahrzeugen kann es nngeratheu werden,
au diesem Theil der Deutschen Nordseeküste, von Juvre Tief bis zur Eider hin,
einen Ankerplatz aufzusuchen. Als die besten sind hervorzuhebeu:
1. Für das Lister Tief: in der Lizter Lei/, querab vom Königshafen in
ca 12 m Wasser; hier liegt man geschützt gegen alle Winde.
2. Im Vartrapp Tief: unter Hörnum findet man Schutz gegen alle west
lichen und nördlichen Winde.
3. Im Schmal Tief uud der Norder Aue: unter Seesand, bei der Amrum-
Ostspitze und auf Wyk Rhede; hier ist Schutz gegen alle Winde mit Ausnahme
der südlichen und südwestlichen..
4. In der Heuer: unter Pelworm; nur SW-Wind verursacht hier sofort
Seegang. Unter Nordstrand ist zwar Schutz gegen alle "Winde, aber es ist
hier schon ziemlich flach und wenig Platz zum Schwaion.
5. In der Eider findet man unter Hochsicht Schutz aufser gegen starke
westliche Winde. Tönning Rhede bietet gegen alle Winde Schutz, aber sie ist
ziemlich klein und meistens überfüllt von Fahrzeugen, welche den Kanal passiren.
Strömungen in See. Die Hauptstromrichtungen in 10—15 Sm Entfernung
von den Inseln sind folgende.
Der Ebbstrom durchläuft die Richtung von Nord bis West und geht von
West nach Süd in den Fluthstrom über. Der Fluthstrom durchläuft die Rich
tungen von Süd bis Ost und geht von Ost nach Nord iu den Ebbstrom über.
Die Stromgeschwindigkeit übersteigt gewöhnlich nicht 1 Sm; sie ist für die
Ebbe am stärksten aus nordnordwestlicher, für die Fluth aus südsüdöstlicher
Richtung, doch üben darauf dio Winde einen Einflufs aus. 1 ) Wo der Strom in
den Einläufen für die Schiffahrt von besonderer Bedeutung ist, wird desselben
beim Narigiren an der betreffenden Stelle näher Erwähnung gethan. Im All
gemeinen gilt aber Folgendes:
Die Fluth zieht von allen Seiten her in die tieferen Rinnen, während der
Ebbstrom entgegengesetzt sich den kürzesten Weg nach See sucht. In diesen
Einläufeu haben deshalb die Schiffe bei flauem Winde ihr Augenmerk darauf
zu richten, dafs sie z. B. während der Ebbzeit nicht zu nahe längs den Sänden
steuern, welche nach der Seeseite zu gelegen sind. Hier zieht die Ebbe stark
über die Sände und durch die zwischen den letzteren befindlichen Rinnen
nach See zu.
') Vergl. „Annalen der Hydrographie etc.“ 1881, pag. 347 n. ft'., sowie Gezeitentafeln,
herausgegeben von der Kaiserlichen Admiralität, zweiter Theil, Tafel XIII.