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Full text: 10, 1882

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Seengebiet plötzlich grofse Intensität 
erlangend), No. II aber ein tropisches 
Orkaucentrum war, welches am 4.—6. 
Cuba von Ost nach West langsam 
durchzog, hierauf zwischen 25° und 
30° N-Br umwandte und dann vom 9. 
bis 12. mit zunehmender Geschwindig 
keit von Alabama nach Neufundland 
sich bewegte. — Ferner die grofse 
Zahl der barometrischen Maxima, deren 
6 sich über das Felseugebirge hinweg 
ostwärts fortpflanzton. 
2. Das östlich vom 100. Meridian 
sehr gleichförmige Monatsmittel des 
Luftdrucks (762 — 764 mm), bedingt 
durch relative Höhe desselben an den 
oberen Seen und in Canada (fast 4mm 
über normal). Am niedrigsten war der 
Druck (wie schon seit März d. J.) am 
unteren Colorado (758mm). 
3. Vorwaltende N- und NE-Windc 
an der Atlantischen und Golfküste, 
S im Missourigebiet und NW an der 
Pacifischen Küste. — Ferner diegrofsen 
Orkane vom 9.—12. von Louisiana 
bis Maine, und vom 14.—15. an den 
Seen und in New-England. Beide 
sollen Tornado’s im Gefolge gehabt 
haben (am 9. in Florida, am 14. in 
Vermont und Nord-Carolina). 
4. Die Regenarmuth der Thäler 
des Missouri und oberen Mississippi, 
wo nur V*—V® der normalen Menge 
fiel, und die starken Regen vom 21. 
bis 24. in New-England und den mitt 
leren Atlantischen Staaten während 
der Herrschaft der schwachen De 
pression IV, wodurch die Monatssumme 
dieser Gegenden das 2—4fache der 
normalen Höhe erreichte, und ausge 
dehnte Ueberschwemmungen bewirkt 
wurden. 
5. Die für diesen Monat bisher 
beispiellose Hitze, welche in den Tagen 
vom 12.—14. in Kansas und Missouri 
auftrat. Die Temperatur stieg dabei 
an vielen Stationen auf 38°—40° C., 
den Küsten des Atlantischen Oceans 
über die Ostsee und Nordrussland nach 
Südrussland wanderte und dort bis 
zum 19. stationär blieb. 
2. Das im nördlichsten Central- 
europa nahezu normale, im Uebrigen 
aber bis zu 4mm zu niedrige Monats 
mittel des Luftdrucks; dasselbe war 
über dem ganzen Gebiet sehr gleich* 
mäfsig zwischen 758 und 761mm, und 
lag nur in Ostpreufsen noch etwas 
höher; die monatlichen Barometer- 
Schwankungen hatten ungefähr normale 
Gröfse. 
3. Das Vorherrschen der Winde 
von der Ost- und Südostseite des 
Horizonts im nördlichen Centraleuropa, 
während in der Nähe der Alpen jene 
von der SW- und W-Scite die Ober 
hand hatten. — Ferner die Seltenheit 
stürmischer Winde, namentlich im Ver 
gleich zum vorhergehenden Monate 
August. 
4. Die relative Regenarmuth des 
nördlichen Contraleuropa's (Dänemark 
hatte nur etwa die Hälfte der nor 
malen Menge, und die ungewöhnlich 
grofse Häufigkeit und Intensität der 
Niederschläge in Mittel- und Süd 
deutschland, besonders aber im Alpen 
gebiet und Ober-Italien, wo z. B. in 
Lugano die Monatssumme 592mm er 
reichte. Die Regengüsse traten im 
Gefolge mehrerer flacher, aber ziem 
lich gut definirter Depressionen auf 
und erreichten die gröfste Stärke im 
südlichen Alpengcbiete um die Mitte, 
in Süd- und Mitteldeutschland gegen 
Ende des Monats; sie verursachten 
in Ober-Italien, Tyrol und Kärnten, 
in geriugerein Grade auch in Mittel 
deutschland (Königreich Sachsen) ver 
heerende Ueberschwemmungen. 
5. Die von Nord nach Süd ab 
nehmende Mitteltemperatur des Monats, 
welche in Südskandinavieu 1 */•> 0 über, 
im Alpengebiete etwa 2° unter der 
Normalen lag. Unterhalb des Niveaus
	        
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