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wurde, dies in 52,4° W-Lg, also um 10 Längengrade zu weit östlich, geschah.
Die Bark hatte bis zum 12. Dezember 38 Tage in südlicher Breite verbracht;
und dort: 10° S-Br in 31,4° W-Lg am 8. November, 20° S-Br in 33,2° W-Lg
am 15. November, 30° S-Br in 37,8° W-Lg am 21. November und 40° S-Br in
48,7° W-Lg am 1. Dezember geschnitten.
Südlich von 50° S-Br wurde „Mercur“ zunächst noch von den dort an
getroffenen Winden begünstigt. Am 18. Dezember befand man sich in Sicht
von der südlichsten, in der Falkland - Gruppe gelegenen Insel Beauchene. Am
22. Dezember war der Schiffsort 56,4° S-Br in 66° W-Lg. ln der Nähe dieses
Punktes überstand das Schiff einen sehr heftigen Weststurm, bei dem der Luft
druck bis auf 733,5 mm abnahm; und da auch während der folgenden Tage
stürmische Gegenwinde wehten, wurde „Mercur“ bis zum 25. Dezember nach
56,7° S-Br in 63° W T -Lg zurückgedräDgt. Hier, wo für einen Tag Windstille
geherrscht hatte, kam bei einem Luftdrucke von 751,0 mm ein leichter
NE-Wind durch, der, während gleichzeitig das Barometer zu fallen begann,
rasch an Stärke zunahm. Als der Luftdruck einen niedrigsten Stand von
738,0 mm erreicht hatte, wurde der nach SE umgelaufene, Dagel und Schnee
herbeiführende Wind stürmisch; und wie das Barometer nach einiger Zeit zu
steigen begann, setzte der Wind, indem er gleichzeitig auch mäfsiger wurde,
seine Drehung nach rechts langsam weiter fort. Durch vollkommenes Ausnutzen
dieses sich regelmäfsig verändernden Windes, indem man zuerst für längere Zeit
einen Westkurs verfolgte und nicht zu früh nach Norden steuerte, vollendete
„Mercur“ die Umsegelung des Kap Hom. Als der Wind in seiner Drehung
bis nach SW gekommen, war Länge genug zurückgelegt worden, um volll nach
Norden halten zu können. Am 30. Dezember gelangte „Mercur“, bei wieder
nach Süd zurückgolaufenem Winde und einem Barometerstände von 761,7 mm,
zum Parallel von 50° S-Br in 80,2° W-Lg. Südlich von dieser Breite waren
18 Tage verbracht worden. Um von der Länge des Kap Hom nach 50° S-Br
im Grofsen Ocean zu kommen, waren nur 4 Tage erforderlich gewesen. Nörd
lich von 50° S-Br gewährten stetige Süd- und SSE-Winde auch ferner eine
erwünschte Gelegenheit, um Breite zurückzulegen. Der Luftdruck, welcher
von der Länge des Kap Horn her in einer beständigen langsamen Zuuahme
begriffen gewesen war, setzte dieselbe auch nördlich von 50° S-Br noch fort,
bis unweit 43° S-Br ein Maximum von 773,7 mm. erreicht wurde. Bei günstigen
SE - Winden legte „Mercur“ endlich auch den letzten Thcil der Reise zurück,
und am 7. Januar 1882 wurde im Hafen von Valparaiso geankert. Die Reise
war vom Kanäle her in 95 Tagen vollendet worden. 40° S-Br im Grofsen Ocean
hatte man in 79° W-Lg am 3. Januar geschnitten.
Von Valparaiso vcrsegelte „Mercur“ nach Talcahuano. Man trat diese
Reise am 12. Februar an und segelte bei dem auf See gleich angetroffenen
südlichen Winde über St. B.-Bug, bis man am 19. Februar in Sicht der Insel
Juan Femandez gelangt war. Hier wurde gewendet, und gelang es dann am
24. Februar, nach 12tägiger Reise, die Bai von Conception zu erreichen. Am
19. März ging „Mercur* auch von Talcahuano aus wieder in See, um nach
Antwerpen zurückzukehren. Man traf zu Anfang der Reise zunächst wieder
frischen Südwind au, bei dem nach Westen gesegelt werden mufste. Mit zu
nehmendem Abstand von der Küste lief der, bei langsam steigendem Luftdrucke
webende, Wind allmählich raumer, wurde später schwächer, und als man am
26. Mörz nach 42° S-ßr in 84° W- Lg gekommen war, endete der Ostwiud in
Stille. Als auf diese, nach etwa 24 Stunden, ein nördlicher Wind folgte, be
gann das Barometer von 772,4 mm, seinem höchsten Stande, rasch zu fallen,
und der Wind lief gleichzeitig westlich, um sich längere Zeit in diesem Halb
kreise zu halten. NE-Winde, die mehrere Tage anhielten, traf „Mercur“ am
9. April unweit 57° S-Br in 70° W-Lg an. Bei NE-Wind wurde auch am
11. April die Länge des Kap Horn überschritten. Um zu derselben von
Talcahuano ab zu kommen, waren 23 Tage erforderlich gewesen. 40° S-Br
hatte man in 83° W-Lg am 25. März und 50° S-Br in 80° W-Lg am 1. April
geschnitten.
Im Atlantischen Ocean wurde „Mercur“ zunächst von kräftigen Westwinden,
welche die Bark bis zum 17. April nach 50,5° S-Br in 49° W- Lg führten, begünstigt.
Auf kurze Stille, in welcho hier der Westwind geendet war, folgte später Ost-