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10° N-Br in 29,8° W-Lg am 20. Juli, 20° N-Br in 37° W-Lg am 23. Juli,
30° N-Br in 39,4° W-Lg am 27. Juli und 40° N-Br in 33,2° W-Lg am 3. August
geschnitten. „Indra“ gelangte in Sicht von IAzard am 24. August und „ Bolten“
am 25. August.
15. Reise des Hrenier Vollsehiffes „Hedwig“, Kapt. Tli. Miiissen.
Am 23. März 1882, fünf Tage später als die Hkser-Mündung verlassen
worden war, befand sich das nach New-York bestimmte Vollschiff „Hedwig“
in der Nähe von Fair Island. Stürmische, in nächster Zeit angetroffene Gegen
winde verhinderten den weiteren Fortgang der Reise derartig, dafs noch am
29. März der Schiffsort 60,2° N-Br in 5,5° W-Lg war. Nach dieser Zeit
herrschten günstigere Verhältnisse; es wehten verhältnifsmäfsig häufig östliche
Winde, und am 16. April befand „Hedwig“ sich in 41° N-Br und 49° W-Lg.
In der Nähe dieses Punktes überstand man einen kurzen, aber orkanartigen
Sturm, der aus SE begann, aus NW endete, und durch den mehrere der Haupt
segel des Schiffes zerrissen wurden. Der Luftdruck erreichte während desselben
einen niedrigsten Stand von 727,2 m. Noch andere Stürme wurden im weiteren
Verlaufe der Reise angetroffeD, doch verdient keiner derselben eine besondere
Erwähnung. Die später auftretenden Winde gewährten eine ziemlich günstige
Gelegenheit nach Westen hin vorzurücken, und konnte man infolge dessen
am 5. Mai in der Bai von New-York ankern. Um diese letztere von Fair
Island ab zu erreichen, waren 43 Tage erforderlich gewesen. 30® W-Lg war
in 51,5° N-Br am 4. April, 50° W-Lg in 40,2° N-Br am 18. April, 60° W-Lg
in 40° N-Br am 27. April und 70° W-Lg in 40,2° N-Br am 2. Mai geschnitten
worden. Kapt. Minssen bemerkt über seine Reise, dafs dieselbe gegen Reisen
von Mitseglern, welche durch den Kanal gingen und die später die direkte
Route wählten, die kürzeste sei; dafs nur ein anderes Schiff, der Bremer „Frei
handel“, welcher auch Nord um Schottland segelte, der später die Bank von
Neufundland weit nördlich überschritt und dort Massen von Treibeis antraf,
eine um 2 Tage kürzere Reise als „Hedwig“ vollendet habe. Der Seewarte
ist über jene auf direkter Route ausgeführte Reise nichts Weiteres bekannt.
Auf südlicherer und ebenso auf der Passatroute scheinen damals aber die Ver
hältnisse durchaus nicht ungünstiger gelegen zu haben, als wie auf der hoch
nördlichen Route. Denn das Bremer VollschifF „Maryland“, welches, v(m Liver
pool nach Baltimore bestimmt, am 2. April 60° N-Br überschritt, welches als
südlichsten Punkt am 3. Mai 31° N-Br in 64° W-Lg berührte, erreichte die
Chesapeake Bai am 9. Mai Dach 37 tägiger Reise. Und ein anderes Bremer
Vollschiff, die auf einer Reise nach New-Orleans begriffene „Constantia“, welche
den Kanal am 1. April verliefs, am 15. April in 33° N-Br und 20° W-Lg den
NE-Passat erreichte, gelangte am 3. Mai in Sicht von Antigua und am
19. Mai zur Aßmmppi-Müadung. „Constantia“ ’s Reise, auf der nur während
3 Wachen die Windstärke 8 beobachtet wurde, war in 48 Tagen vollendet
worden.
Nachdem „Hedwig“ in New-York mit Petroleum beladen worden war,
ging das Schiff am 2. Juni wieder in Sec, um nach Triest zu segeln. Man
trat die Reise bei mäfsigem Südwinde an, und südwestlicher wie südöstlicher
Wind blieb auch noch später für längere Zeit vorherrschend. Erst nachdem
30° W-Lg überschritten worden war, hielt sich der Wind mehr in westlicher
oder nördlicher Richtung, manchmal dann auch bis zum ganz leichten Zuge
herabsinkend. Am 2. Juli nach 30 tägiger sehr ruhiger Reise erreichte „Hedwig“
die Strafse von Gibraltar. Auf der Fahrt über den Oeean war 70° W-Lg in
39,8° N-Br am 4. Juni, 60° W-Lg in 38,4° N-Br am 8. Juni, 50° W-Lg in
40° N-Br am 12. Juni und 30° W-Lg in 43,2° N-Br am 20. Juni gekreuzt
worden. Um von Gibraltar aus Triest zu erreichen, waren dann noch 25 Tage
erforderlich. Erst am 27. Juli konnte „Hedwig“ im Hafen des letzteren Platzes
den Anker fallen lassen.
17. Reise des Geestemünder Vollschiffes „Heike Rickmers“, Kapt. C. J. Gennerich.
Das auf einer Reise von Cardiff nach Singapore begriffene Vollschiff
„Deike Rickmers“ überschritt am 25. Oktober 1881 den Parallel von 50° Nord.
Der den Anfang der Reise begünstigende frische Ostwind verlor südlich von