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Full text: 10, 1882

Ana. <L Hjdr. etc., 1882, lieft XII. 
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begünstigt -worden und hatte am 29. Juli in 33,6° N-Br und 41° W-Lg den 
Passat verloren. 
14. Reise der Hamburger Rark „Papa“, Kapt. J. fl. flannau. 
Die von Hamburg nach Talcahuano bestimmte Bark „Papa“, welche am 
30. November 1881 die l?/6a-Müudung verlassen, am 3. Dezember den Kanal 
erreicht hatte, befand sich am 6. Dezember in der Nähe von Scillu. Westwind, 
der meistens aus einer nördlich von West liegenden Richtung wehte, führte die 
Bark von hier aus rasch südwärts. So wie man nach dieser Richtung hin 
längere Zeit Fortschritte gemacht hatte, lief der Wind noch raumer, bis er 
schliefslich am 13. Dezember in der Nähe von 37° N-Br und 18° W-Lg nord 
östliche Richtung annahm. Ohre dafs später eine Störung beobachtet wurde, 
ging aus diesem Winde der Passat hervor, dessen polare Grenze sich deswegen 
mit Sicherheit nicht bestimmen läfst. Ein höchster Barometerstand von 774,4 mm 
wurde unweit 35° N-Br abgelesen. Im Passatgebiete selbst wurde der freilich 
äufserst schnelle „Papa“ von solch frischem beständigen Winde begünstigt, dafs 
einmal in 48 Stunden 528 Sm zurückgelegt werden konnten. In gleich günstiger 
Weise erfolgte auch der Uebergang des Schiffes vom Gebiete des NE- in das 
des SEPassats. Nachdem am 23. Dezember der erstcre Wind zur flauen Briese 
herabgesunken war, beobachtete man unweit 4° N-Br iu 24,6° W-Lg ein heftiges, 
von starken Regengüssen begleitetes Gewitter. Als dasselbe vorübergezogen 
war, herrschte für eine Stunde Windstille, auf welche der rasch auffrischende 
SE-Passat folgte. Am 25. Dezember, nur 19 Tage später als der Kanal ver 
lassen worden war, kreuzte „Papa“ in 28,7° W-Lg den Aequator. Auf dem 
Wege zu demselben war 40° N-Br in 16° W-Lg am 12. Dezember, 30® N-Br 
in 21,2® W-Lg am 15. Dezember, 20° N-Br in 25° W-Lg am 18. Dezember und 
10® N-Br in25,7® W-Lg am 21. Dezember geschnitten worden. Als ein Beispiel, 
wie ein geringer Zeitunterschied oft im späteren Verlaufe der Reise einen sehr 
grofsen verursachen kann, dient gegen diese rasche Reise des „Papa“ diejenige 
der Bremer Bark „Mozart“. Dieses letztere Schiff, welches, um nach New- York 
zu segeln, die Weser-Mündung am 1. Dezember, einen Tag später als „Papa“ 
die Elbe, verlassen hatte, erreichte den Kanal erst am 11. Dezember und befand 
sich am 25. Dezember, als „Papa“ schon den Aequator überschritten hatte, 
noch in 47,4° N-Br und 15° W-Lg. 
Im Südatlantischen Ocean nahm die Reise von „Papa“ bei dem dort an- 
getroffenen kräftigen Passate auch fernerhin einen günstigen Verlauf. Unweit 
17° S-Br iu 35,3° W-Lg nahm der Wind am 31. Dezember, bei einem Barometer 
stände von 763,5 mm, nordöstliche Richtung an, und schien dort damals die 
polare Passatgrenze zu liegen. Südlich von derselben blieben zunächst noch für 
längere Zeit nördliche Winde die herrschenden. Am 8. Januar 1882 erlebte 
man unweit 32® S-Br in 49° W-Lg einen Pampero. Demselben ging, wie 
gewöhnlich, ein leichter Nordwind voran, durch welchen, wie auch nicht selten, 
Libellen, Schmetterlinge und andere Thiere vom Lande zum Schiffe geführt 
wurden. Bei drohend aussehender Luft fiel das Barometer, und als ein tiefster 
Stand von 753,2 mm erreicht worden war, sprang der inzwischen nach WNW 
umgelaufene Wind in einer Böe um nach SW und wehte von daher für kurze 
Zeit heftig. Bei zunehmendem Luftdrucke verlor der Wind später allmählich seine 
Stärke, und dev Himmel wurde wolkenfrei. Einen ganz ähnlichen kurzen Sturm 
erlebte „Papa“ wieder am 10. Januar in der Nähe von 35,5® S-Br in 52® W-Lg, 
und noch ein Pampero wehte am 11. Januar unweit 36,5° S-Br in 52,8® W-Lg. 
Dieser letztere Sturm, der mit einer von Blitz und Donner begleiteten, für 
kurze Zeit orkanartigen Böe einsetzte, herrschte aus SW für länger als einen 
Tag. Nachdem auf denselben, ebenso wie auf den ersten, eine kurze Wind 
stille gefolgt war, die in beiden Fällen eiutrat, nachdem das Barometer seinen 
höchsten Stand erreicht hatte, folgte auch jetzt wieder hoch nördlicher Wind, 
bei dem sieh ein rascherer Fortgang erzielen liefs. Die jetzt fast nur aus 
nördlicher Richtung wehenden Winde führten das Schiff bis zum 21. Januar 
nach 50® S-Br in 64,7° W-Lg. Es waren bis dahin 27 Tage in südlicher Breite 
verbracht worden, und man hatte dort: 10° S-Br in 33,8® W-Lg am 28. De 
zember, 20® S-Br in 36,2 W-Lg am 1. Januar, 30® S-Br in 45,5° W-Lg am 
7. Januar und 40® S-Br in 56,7® W-Lg am 15. «Januar geschnitten.
	        
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