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und im Indischen Ocean hatte die Bark: 30° S-Br in 40,8° O-Lg am 22. Mai
und 30° O-Lg in 32,5° S-Br am 30. Mai geschnitten.
Die von „Zanzibar“ bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung
angetroffenen so wenig erwünschten Verhältnisse fanden damals eine ganze An
zahl anderer, mit der Seewarte in Verbindung stehender Schiffe. Als „Zanzibar“
am 4. Juni den zweiten der erwähnten Stürme erlebte, befand sich das eiserne
Bremer Vollschiff „Fürst Bismarck“ in 35,2° S-Br und 24,4° O-Lg, etwa einen
Grad in Länge östlich von jener Bark. Ferner war am Mittage dieses Tages
der Schiffsort des eisernen Hamburger Vollscliiffes „Melpomene“ 35,3° S-Br in
18,6° O-Lg und derjenige des Bremer Vollschiffes „Deike Rickmers“ 34,5° S-Br
in 27,4° O-Lg. Dieses letztere Schiff, welches den erwähnten Sturm ebenfalls
überstand, litt unter demselben ganz besonders. 30° S-Br im Atlantischen
Ocean erreichten diese Schiffe au den folgenden Tagen: „Fürst Bismarck“ in
11,5° O-Lg am 24. Juni, „Melpomene“ in 12° O-Lg am 20. Juni und „Deike
Rickmers“ in 10,6° O-Lg am 24. Juni.
Der frische SE-Wind, bei welchem ,,Zanzibar“ wieder nördlich von
30° S*Br gelangte, ging nicht direkt in den Passat über. Zwischen 29,5° und
27,5° S-Br wehte der Wind noch wieder aus südwestlicher Richtung, und erst
nachdem dieser Wind sich durch Süd nach SSE verändert hatte, erreichte man
am 23. Juni unweit 26,8° S-Br in 8,2° O-Lg das Passatgebiet. Man beobachtete
an diesem Tage einen höchsten Barometerstand von 770,6 mm. Der Passat
selbst wurde in der Nähe von 21° S-Br noch wieder an einem Tage durch
leichten SW-Wind unterbrochen, und als man später nördlich von 4° S-Br ge
kommen war, sank er zur ganz leichten Briese herab. Bei solcher überschritt
„Zanzibar“ auch am 8. Juli in 20° W-Lg den Aequator. Die Bark hatte die
zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke in 18 Tagen durchsegelt und auf
derselben: 20° S-Br in 0,4° W-Lg am 27. Juni und 10° S-Br in 11,7° W-Lg am
3. Juli geschnitten. Am 30. Juni waren 12 Stunden auf der Rhede von St. Helena
verbracht worden. Von den Mitseglern erreichte „Fürst Bismarck' 1 die Linie
in 21,8° W-Lg am 15. Juli, „Melpomene“ in 23,5° W-Lg am 15. Juli und „Deike
Rickmers“ in 22,3° W-Lg am 12. Juli.
In nördlicher Breite ging bei „Zanzibar“ der SE-Passat direkt in den
westlichen Monsun über. Nachdem unweit 5° N-Br in 23,5° W-Lg der Wind
am 12. Juli eine westlich von Süd liegende Richtung angenommen hatte, segelte
man bei veränderlichem leichten Westwinde bis zum 16. Juli nach 11° N-Br in
24,2° W-Lg. Hier gerieth die Bark in den eigentlichen, sich bis nach 11,6° N-Br
in 24,5° W-Lg ausdehnenden Stillengürtel, den man indessen in wenig länger
als einem Tage überschreiten konnte. Am 17. Juli wurde der rasch auf
frischende NE-Passat angetroffen, bei dem die Reise wieder einen rascheren
Verlauf nahm. Man segelte bis zum 31. Juli nach 35,2° N-Br in 40° W-Lg,
bevor die polare Passatgrenze angetroffen wurde. Der Passat endete, indem
derselbe bei einem Barometerstände von 767,5 mm in Windstille überging.
Unweit 33,5° N-Br war ein Maximum von 772,4 mm beobachtet worden. Auf
die nördlich vom Passatgebiete zunächst angetroffene Windstille folgte nach
einem Tage ein mäfsiger Südwind, und blieben südliche Winde dann auch auf
dem ganzen noch übrigen Tlieilo der Reise die vorherrschenden. Am 14. August
befand sich „Zanzibar“ in Sicht der Thürme von Lizard. Zur Vollendung der
Reise waren 93 Tage erforderlich gewesen. Von dieser Zeit waren 37 Tage
in nördlicher Breite verbracht worden, und hatte man dort: 10° N-Br in
24,5° W-Lg am 15. Juli, 20° N-Br in 33,4° W-Lg am 22. Juli, 30° N-Br in
37,2° W-Lg am 26. Juli und 40° N-Br in 35,5° W-Lg am 3. August geschnitten.
„Fürst Bismarck“, welcher den Passat in 32° N-Br und 37° W-Lg am
6. August verloren hatte, erreichte den Kanal am 28. August. „Melpomene“
kreuzte die polare Passatgrenze in 32,8° N-Br und 36,6° W-Lg ebenfalls am
6. August und erblickte Lizard auch am 28. August. Dagegen hörte bei dem
hölzernen Mitsegler „Deike Rickmers“ der Passat schon am 30. Juli unweit
33,2° N-Br in 41,1° W-Lg zu wehen auf. Am 15. August erreichte dieses
Schiff die Kanalmündung. Ebenfalls am 15. August befand sich die Hamburger
Bark „Papa“, Kapt. J. H. Bannau, in Sicht von Lizard. Dieses von Kap
Horn herkommonde Schiff hatte den Aequator in 28,3° W-Lg am 15. Juli über
schritten, war bei dem Passiren des nur 60 Sm breiten Stillengürtels sehr