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in 40,7° S-Br am 5. Februar, 20° O-Lg in 41,5° S-Br am 7. Februar, 30° O-Lg
in 41° S-Br am 10. Februar und 40° O-Lg in 40,2° S-Br am 13. Februar ge
schnitten.
Von Tamatave versegelte „Zanzibar“ nach dem an der Nordwestseite
von Madagaskar gelegenen Platze Nossi BL Man trat diese Keise am 4. März
bei frischem Südwinde an und gelangte in 3 Tagen nach Kap Amber der Nord
spitze Madagaskars. Der letzte Theil der Reise mufste bei unbeständiger,
leichter südwestlicher Briese zurückgelegt werden. Am 11. März wurde der
Bestimmungsplatz erreicht. Nach achttägigem Aufenthalte in demselben ging
„Zanzibar“ wieder in See, um nach Zanzibar weiterzusegeln. Leichter, auf
See angetroffener NE-Wind führte die Bark in 7 Tagen auch zu diesem, am
25. März erreichten Ziele. Am 5. April wurde dann Zanzibar ebenfalls wieder
verlassen, um nach Tamatave zurückzukehren. Diese schwierig und nur auf
weitem Umwege auszuführende Reise wurde von der Bark bei frischem Süd
winde, der auf See jedoch bald zur leichten Briese herabsank, angetreten. Bei
dieser und dem sich am 3. Tage der Reise eiustellenden schwachen SE-Winde
segelte „Zanzibar“ über B. ß.-Bug ostwärts. Man beobachtete dabei zunächst
einen starken, nach NNE versetzenden Strom, während, nachdem 4,5° S-Br
in 42,5° O-Lg erreicht worden war, die Strömung für einige Tage südwestliche
Richtung annahm. Als die Bark noch weiter nach Osten vorgerückt war, lief
der Wind allmählich raumer, und von 47,5° O-Lg in 2,6° S-Br ab konnte ein
südlich von Ost liegender Kurs eingehalten worden. Am 15. April erreichte
„Zanzibar“, in der Nähe von 3° S-Br und 51,7° O-Lg, den Stillengürtel, in
welchem seltener Stille, vorherrschend dagegen eine leichte unbeständige west
liche Briese angetroffen wurde. Die Bark verfolgte dabei einen etwas südlich
von Ost liegenden Kur3 und wurde zugleich begünstigt von einer an mehreren
Tagen die Stärke von 1 Kn erreichenden Ostströmung. Oestlich von 58° O-Lg
nahm der südwestliche Wind an Stärke und Beständigkeit zu, und nachdem
bei ihm nun für längere Zeit südostwärts gesegelt worden war, ging derselbe
schliefslich ohne vorhergehende Störung in den SE-Passat über. Am 25. April
wurde unweit 8° S-Br in 61° O-Lg die Richtung des inäfsig starken Windes
eine südsüdöstliche. Entsprechend dieser Windveränderung veränderte sich
auch die Strömung, und an die Stelle des Oststromes trat bald ein ebenso
starker Weststrom. Den letzten Theil der Reise legte „Zanzibar“ endlich bei
frischem beständigen Passat zurück. Am 2. Mai wurde die Küste von Mada
gaskar in der Nähe des Bestimmungsplatzes erblickt. Leichte westliche Briese,
der Landwind, verhinderte jedoch die Ankunft, so dafs dieselbe erst am 3. Mai
erfolgte. Zur Zurücklegung der Reise vraren 28 Tage erforderlich gewesen.
Man hatte während derselben: 50° O-Lg in 2,9° S-Br am 14. April und 60° O-Lg
in 6,8° S-Br am 24. April; wie 10° S-Br in 59° O-Lg am 27. April geschnitten.
Am 20. April hatte „Zanzibar“ sich in Sicht von der in der Seyschellen - Gruppe
liegenden Dennis-Insel befunden.
Am 13. Mai verliefs „Zanzibar“ auch Tamatave wieder, um nach Ham
burg zurückzukehren. Man trat diese Reise bei leichtem südwestlichen Winde
an. Am zweiten auf See verbrachten Tage stellte sich nordöstlicher Wind
ein, bei welchem und dem später folgenden südöstlichen Winde die Reise einen
befriedigenden Verlauf nahm. Anhaltende Westwinde wurden angetroffen, nach
dem am 26. Mai 32° S-Br in 31° O-Lg überschritten worden war, und da nach
dieser Zeit auch wiederholt Stürme zu überstehen waron, konnte man dann nur
einen sehr langsamen Fortschritt erzielen. Den heftigsten der hier auftretenden
Stürme beobachtete „Zanzibar“ am 1. und 2. Juni in der Nähe von 35° S-ßr
und 25,5° O-Lg. Derselbe begann und endete aus WNW und erreichte fast
orkanartige Stärke, obgleich das Barometer nicht tiefer als 754,0 mm sank.
Am 4. Juni, als man sich unweit 35,5° S-Br in 23,5° O-Lg befand, wehte es
wieder orkanartig aus West; jedoch diesmal für kürzere Zeit und bei einem
niedrigsten Luftdrucke von 757,0 mm. Heftige Gewitter und Hagelschauer be
gleiteten den Sturm. Die Reise nahm infolge dieser ungünstigen Winde hier
einen solch langsamen Verlauf, dafs einmal in 8 Tagen nur 2 Längengrade
zurückgelegt werden konnten. Erst am 14. Juni gelangte die Bark in Sicht
des Kap der guten Hoffnung und am 20. Juni in 11,3° O-Lg wieder nördlich
von 30° S-Br. Südlich von diesem Parallele waren 29 Tage zugebracht worden;