752
„Adolph“ hatte die ganze Reise in 108 Tagen, die von der Lombock-
Strafse her in 89 Tagen zurückgelegt. Im Nordatlautischen Ocean waren von
dieser Zeit 30 Tage zugebracht worden. 10° N-Br hatte man in 29° W-Lg
am 15. Juni, 20° N-Br in 35,1° W-Lg am 19. Juni, 30° N-Br in 38° W-Lg am
24. Juni und 40° N-Br in 29° W-Lg am 1. Juli geschnitten.
10. Reise der Hamburger Bark „Zanzibar“, Ivapt. F. Erichsen.
Am 22. Dezember 1881 verliefs die nach dem auf Madagaskar gelegenen
Hafen Tamatave bestimmte Bark „Zanzibar“ die Mündung des Kanals. Sie
segelte von dort aus bei stürmischem Ostwinde südwärts und konnte schon am
26. Dezember 40° S-Br überschreiten. Südlich von diesem Parallel wurde ein
mehrere Tage anhaltender Südwind angetroffen, bei dem man nach WSW segelte.
Als man dann am 28. Dezember nach 38° N-Br in 21,5° W-Lg gelangt war,
endete dort auch dieser Wind, und es folgte auf ihn zunächst für einen Tag
ganz leichte Mallung und endlich am 29. Dezember ein kräftiger, später direkt
in den Passat übergehender Nordwind. Bei dem nach kurzer Zeit rasch
auffrischenden Passate, der seine gröfste Stärke auf der zwischen 30° und
5,5° N-Br liegenden Strecke entwickelte, konnte „Zanzibar“ dann einen solch
raschen Fortgang erzielen, dafs am 8, Januar 1882 der Schiffsort 4° N-Br in
25,4° W-Lg war. In der Nähe dieses Punktes erreichte die Bark den bis nach
1,8°N-Br in 27,1° W-Lg sich ausdehnenden Stillengürtel, welcher bei leichter süd
licher und östlicher Mallung in 6 Tagen überschritten wurde. Am 14. Januar
ging „Zanzibar“ in 28,5° W-Lg von der nördlichen zur südlichen Halbkugel
über. Es waren damals 23 Tage nach dem Verlassen des Kanals verflossen,
und während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 17,5° W-Lg am 26. Dezember,
30° N-Br in 23,7° W-Lg am 31. Dezember, 20° N-Br in 26,2° W-Lg am 3. Ja
nuar und 10° N-Br in 26,4° W-Lg am 6. Januar überschritten. Am 15. Januar,
einen Tag später als „Zanzibar“, kreuzte die Bark „Suaheli“, welche den
Kanal am 12. Dezember und 10° N-Br in 26,4° W-Lg am 7. Januar verlassen
hatte, den Aequator in 27,3° W-Lg. Und am 14. Januar, etwa 10 Stunden
früher als „Zanzibar“, verliefs in 30,7° W-Lg das von Marseille nach Bassein
bestimmte eiserne Bremer Vollschiff „Aniares“ die nördliche Halbkugel. Das
selbe hatte 10° N-Br in 25,8° W-Lg am 6. Januar geschnitten.
Im Südatlautischen Ocean fand „Zanzibar“ zunächst nur einen flauen
Passat; doch frischte derselbe nach kurzer Zeit auf, und nahm die Reise dann
für längere Zeit einen befriedigenden Verlauf. Die angetroffenen Verhältnisse
waren nahezu dieselben, wie sie schon im Berichte von „Suaheli“ erwähnt
worden sind. Der Wind beschrieb eine grofse Drehung von SE durch Nord
nach West, während welcher die ganze zwischen Linie und erstem Meridian
liegende Strecke zurückgelegt wurde, und am 3. Februar ging „Zanzibar“ in
39,8° S-Br von westlicher in östliche Länge über. Der 3. Februar war der 20.
bis dahin in südlicher Breite zugebrachte Tag, und hatte man dort: 10® S-Br
in 32,4° W-Lg am 18. Januar, 20° S-Br in 31,6° W-Lg am 21. Januar und 30°
S-Br in 29,5° W-Lg am 25. Januar geschnitten. Am 2. Februar erreichte „Antares“
in 41,4° S-Br den ersten Meridian, und am 5. Februar verliefs „Suaheli“ in
38,2° S-Br die westliche Länge.
Beim Verfolgen eines östlichen Kurses erreichte „Zanzibar“ als südlich
sten Punkt am 7. Februar 41,6° S-Br in 19° O-Lg. Westliche und hoch nörd
liche Winde gewährten anfänglich eine erwünschte Gelegenheit, nach Osten
vorzurücken, während bei NE-Winden, die nach dem 9. Februar von 40,8°
S-Br in 24° O-Lg ab angetroffen wurden, keine befriedigend rasche Fahrt er
zielt werden konnte. Als später für längere Zeit ein nördlicher Kurs verfolgt,
unweit 36° S-Br an mehreren Tagen leichte nordöstliche Mallung beobachtet
worden war, erreichte die Bark endlich am 20. Februar in der Nähe von 35,5°
S-Br und 50° O-Lg das Passatgebiet. In diesem konnte der letzte Theil der
Reise dann wieder in ziemlich rascher Weise zurückgelegt werden, und verur
sachte nur noch die nördlich von 20° S-Br aiigetroffene leichte nordöstliche
Briese noch wieder eine kurze Verzögerung. Am 27. Februar gelang es, die
Rhede von Tamatave zu erreichen. Die Reise war in der kurzen Zeit von
67 Tagen vollendet worden. In östlicher Länge hatte man: 40° S-Br in 41°
O-Lg am 14. Februar und 30° S-Br in 52,2° O-Lg am 22. Februar; wie 10° O-Lg